We Are Your Friends

Der in New York geborene und in Los Angeles lebende Schauspieler, Drehbuchautor, Kameramann, Cutter und Regisseur Max Joseph hat schon eine breite Palette an Kurzfilmen und Commercials gedreht, bevor er 2012 durch die Fernsehshow „Catfish“ bekannt geworden ist. Nun legt er mit „We Are Your Friends“ sein Langfilmdebüt als Drehbuchautor und Regisseur vor.
In der öden Wüste des San Ferndando Valleys hinter den Hollywood Hills und damit auch hinter dem schillernden Leben in Los Angeles träumt der 23-jährige Cole (Zac Efron) von einer Karriere als Electro-DJ. So stellen jeden Donnerstag seine Auftritte in einem Club die Höhepunkte seiner Woche dar, wobei sein Kumpel Mason (Jonny Weston) sich bemüht, für ihre Clique bessere Konditionen auszuhandeln. Doch mehr als Gratis-Drinks sind für Cole, Mason, Möchtegern-Schauspieler Ollie (Shiloh Fernandez) und den verpeilten Squirrel (Alex Shaffer) bislang nicht herausgesprungen. Doch als Cole den bekannten DJ James (Wes Bentley) kennenlernt, scheint sich das Blatt zu wenden. James nimmt den Jungen unter seine Fittiche, lässt ihn sein Studio benutzen, so dass Cole endlich die Möglichkeit hat, den einen Track zu produzieren, der ihn berühmt macht. Währenddessen verdienen Cole und seine Freunde gutes Geld bei dem windigen Finanzberater Paige (Joe Bernthal), der die drohenden Zwangsversteigerungen seiner Kunden ausnutzt, um günstig an Immobilien zu kommen. Doch im Rausch des bevorstehenden Erfolgs verguckt sich Cole ausgerechnet in James‘ Freundin Sophie (Emily Ratajkowski) …
„We Are Your Friends“ stellt ein etwas anderes Coming-of-Age-Drama dar. Der Film begleitet seinen zwar schon erwachsenen, aber noch perspektivlosen Protagonisten dabei, seinen Traum vom Top-DJ zu verwirklichen. Der familiäre Hintergrund und das persönliche Umfeld sind da eher Nebensache. Abgesehen von der Tatsache, dass Cole und seine drei Kumpels im weniger beschaulichen San Fernando Valley abhängen und auf Partys stehen, erfährt der Zuschauer auch in den ganzen anderthalb Stunden Spielzeit nicht mehr vom Innenleben der jungen Männer, die vom großen Geld träumen.
Am interessantesten stellt sich noch die Dreier-Konstellation zwischen Cole, dem älteren Mentor/Konkurrenten James und der schönen Sophie dar. Doch auch hier verweigert sich Filmemacher Max Joseph einer tiefer gehenden Charakterisierung. Dem Thema ist diese Oberflächlichkeit durchaus angemessen. Alles, was es über Electronic Dance Music und zu wissen gibt, wird in ein paar Schlagworten und BPM-Zahlen abgerissen, bis Cole die magischen 128 Beats per Minute als Erfolgsrezept ausgibt, um die Dance Crowd für sich einzunehmen. Das ist schick in Szene gesetzt und mit einem entsprechend coolen Soundtrack unterlegt, aber einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen weder die fade Story noch die gutaussehenden, aber eindimensional gezeichneten Darsteller.
"We Are Your Friends" in der IMDb

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