The Danish Girl
Mit seinen beiden preisgekrönten Kostümfilmen „The King’s Speech“ und „Les Misérables“ hat sich der britische Filmemacher Tom Hooper im Handumdrehen zu einer der interessantesten Vertreter seiner Zunft etabliert. Mit seinem neuen, wieder biografisch inspirierten Film „The Danish Girl“ bleibt er dem historischen Genre treu und präsentiert Oscar-Preisträger Eddie Redmayne („Die Entdeckung der Unendlichkeit“) in einer weiteren überragend gespielten Rolle als dänischer Landschaftsmaler, der die Geschlechterseiten wechseln will.
Mitte der 1920er Jahre führen Einar Wegener (Eddie Redmayne) und seine Frau Gerda (Alicia Vikander) in Kopenhagen eine leidenschaftliche, glückliche Künstlerehe. Während Einar als Landschaftsmaler mit seinen Ausstellungen große Erfolge feiert, kommt Gerdas Portraitmalerei noch nicht so gut an. Unerfüllt bleibt bislang auch ihr Kinderwunsch. Als Gerda ihren Mann bittet, für die verhinderte Freundin als Modell einzuspringen und ihre Kleidung anzulegen, ist Einar völlig fasziniert von der femininen Seite, die er an sich entdeckt. Gerda lässt sich vergnügt auf die Spielerei ein, hat sichtlich Spaß daran, Einar als Frau zu schminken und einzukleiden, und nimmt ihn als Einars Cousine „Lili“ mit auf einen Künstlerball. Doch schnell wird aus dem Spaß bitterer Ernst. „Lili“ erregt die Aufmerksamkeit des schwulen Henrik (Ben Whishaw) und trifft sich nicht nur öfter mit ihm, sondern Einar besucht auch Peepshows, um von den lasziven Vorführungen der beobachteten Frauen inspirieren und erregen zu lassen. Gerda findet zunehmend Gefallen an dem Rollenspiel und erlangt mit ihren „Lili“-Portraits endlich den ersehnten Durchbruch. Doch für Einar ist die Verwandlung zur Frau weit weniger ein Spiel als Ausdruck der tiefen Sehnsucht, wirklich eine Frau zu sein. Die Ärzte, die Einar und Gerda aufsuchen, haben für das Problem nur schmerzhafte Behandlungen wie Bestrahlung, Elektroschocks und Schädelbohrungen anzubieten und diagnostizieren schließlich eine schwere Schizophrenie … Als Gerda ihren Mann einmal fragt, warum er denn immer wieder das gleiche Motiv malen würde, antwortet Einar, dass er das Moor wohl in sich trage und noch nicht alles dazu gesagt habe. Das trifft gleichermaßen auf das weibliche Geschlecht zu, das Einar sein möchte. Doch im Gegensatz zu den Bildern, die ebenso aus seinem Inneren kommen und auf öffentliche Akzeptanz stoßen, lässt sich sein Wunsch, eine Frau zu sein, Anfang des 20. Jahrhunderts kaum verwirklichen. Während Einar auf der einen Seite eine verständnisvolle Frau hat, die den Verlust ihrer eigenen Träume betrauert, aber Einar auf seinem schwierigen Weg, seine wahre Identität zu finden, aufopferungsvoll begleitet, repräsentieren die verschiedenen Ärzte mit ihren wenig zimperlichen Behandlungsmethoden die Schwierigkeit, diese „Abnormität“ auch gesellschaftlich ausleben zu können.
Obwohl Tom Hooper eine durchaus tragische Lebensgeschichte thematisiert, hat er sich für eine sehr gediegene Inszenierung entschieden, mit traumhaft schönen Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen, pastellfarbenen Grundtönen und schönen Menschen, die nur durch Gerdas Tränen erkennen lassen, dass die Welt nicht so in Ordnung ist, wie sie scheint. Auch die melancholischen Piano-Klänge von Oscar-Preisträger Alexandre Desplat („The King’s Speech“, „The Grand Budapest Hotel“) reflektieren ein wenig die tragische Dimension des Dilemmas, in dem sich Einar und Gerda befinden.
Neben Eddie Redmayne und Alicia Vikander („Anna Karenina“) als leidenschaftlich miteinander verbundenes Künstlerehepaar sorgen auch Amber Heard („The Ward“, „3 Days To Kill“) als Gerdas lebhafte Freundin Ulla und Matthias Schoenaerts („Der Geschmack von Rost und Knochen“, „Am grünen Rand der Welt“) als einfühlsamer Kunsthändler für schauspielerische Höhepunkte in einem angesichts der Thematik fast zu glatt inszenierten Drama.
"The Danish Girl" in der IMDb
Mitte der 1920er Jahre führen Einar Wegener (Eddie Redmayne) und seine Frau Gerda (Alicia Vikander) in Kopenhagen eine leidenschaftliche, glückliche Künstlerehe. Während Einar als Landschaftsmaler mit seinen Ausstellungen große Erfolge feiert, kommt Gerdas Portraitmalerei noch nicht so gut an. Unerfüllt bleibt bislang auch ihr Kinderwunsch. Als Gerda ihren Mann bittet, für die verhinderte Freundin als Modell einzuspringen und ihre Kleidung anzulegen, ist Einar völlig fasziniert von der femininen Seite, die er an sich entdeckt. Gerda lässt sich vergnügt auf die Spielerei ein, hat sichtlich Spaß daran, Einar als Frau zu schminken und einzukleiden, und nimmt ihn als Einars Cousine „Lili“ mit auf einen Künstlerball. Doch schnell wird aus dem Spaß bitterer Ernst. „Lili“ erregt die Aufmerksamkeit des schwulen Henrik (Ben Whishaw) und trifft sich nicht nur öfter mit ihm, sondern Einar besucht auch Peepshows, um von den lasziven Vorführungen der beobachteten Frauen inspirieren und erregen zu lassen. Gerda findet zunehmend Gefallen an dem Rollenspiel und erlangt mit ihren „Lili“-Portraits endlich den ersehnten Durchbruch. Doch für Einar ist die Verwandlung zur Frau weit weniger ein Spiel als Ausdruck der tiefen Sehnsucht, wirklich eine Frau zu sein. Die Ärzte, die Einar und Gerda aufsuchen, haben für das Problem nur schmerzhafte Behandlungen wie Bestrahlung, Elektroschocks und Schädelbohrungen anzubieten und diagnostizieren schließlich eine schwere Schizophrenie … Als Gerda ihren Mann einmal fragt, warum er denn immer wieder das gleiche Motiv malen würde, antwortet Einar, dass er das Moor wohl in sich trage und noch nicht alles dazu gesagt habe. Das trifft gleichermaßen auf das weibliche Geschlecht zu, das Einar sein möchte. Doch im Gegensatz zu den Bildern, die ebenso aus seinem Inneren kommen und auf öffentliche Akzeptanz stoßen, lässt sich sein Wunsch, eine Frau zu sein, Anfang des 20. Jahrhunderts kaum verwirklichen. Während Einar auf der einen Seite eine verständnisvolle Frau hat, die den Verlust ihrer eigenen Träume betrauert, aber Einar auf seinem schwierigen Weg, seine wahre Identität zu finden, aufopferungsvoll begleitet, repräsentieren die verschiedenen Ärzte mit ihren wenig zimperlichen Behandlungsmethoden die Schwierigkeit, diese „Abnormität“ auch gesellschaftlich ausleben zu können.
Obwohl Tom Hooper eine durchaus tragische Lebensgeschichte thematisiert, hat er sich für eine sehr gediegene Inszenierung entschieden, mit traumhaft schönen Weitwinkel-Landschaftsaufnahmen, pastellfarbenen Grundtönen und schönen Menschen, die nur durch Gerdas Tränen erkennen lassen, dass die Welt nicht so in Ordnung ist, wie sie scheint. Auch die melancholischen Piano-Klänge von Oscar-Preisträger Alexandre Desplat („The King’s Speech“, „The Grand Budapest Hotel“) reflektieren ein wenig die tragische Dimension des Dilemmas, in dem sich Einar und Gerda befinden.
Neben Eddie Redmayne und Alicia Vikander („Anna Karenina“) als leidenschaftlich miteinander verbundenes Künstlerehepaar sorgen auch Amber Heard („The Ward“, „3 Days To Kill“) als Gerdas lebhafte Freundin Ulla und Matthias Schoenaerts („Der Geschmack von Rost und Knochen“, „Am grünen Rand der Welt“) als einfühlsamer Kunsthändler für schauspielerische Höhepunkte in einem angesichts der Thematik fast zu glatt inszenierten Drama.
"The Danish Girl" in der IMDb
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