Only God Forgives
Seit der dänische Filmemacher Nicolas Winding Refn mit seiner „Pusher“-Trilogie (1996 - 2005) auch in Hollywood aufhorchen ließ, hat er sich mit seinen Filmen „Drive“ und „The Neon Demon“ zu einem Regisseur entwickelt, der vor allem durch seine charismatische visuelle Handschrift auffällt. Nach seinem internationalen Durchbruch mit dem Krimi-Drama „Drive“ (2011) besetzte er Hauptdarsteller Ryan Gosling auch im nachfolgenden Rache-Drama „Only God Forgives“ (2013), präsentierte aber zum Glück einen ganz anderen Film.
Seit er vor zehn Jahren ein Mann tötete, lebt Julian (Ryan Gosling) in Bangkok und betreibt dort mit seinem älteren Bruder Billy (Tom Burke) einen Thai-Box-Club, der allerdings nur eine Tarnung für die Drogengeschäfte darstellt, die ihre herrschsüchtige Mutter Crystal (Kristin Scott Thomas) betreibt. Doch eines Tages wird Billys Faible für besonders junge Mädchen zum Verhängnis: Als er ein 16-jähriges Mädchen vergewaltigt und totprügelt, wird Billy auf Anweisung des mysteriösen Racheengels Chang (Vithaya Pansringarm) noch am Tatort vom Vater des Mädchens getötet. Die resolute Crystal kann die Ermordung ihres Lieblingssohnes natürlich nicht hinnehmen, kann bei ihrem Rachefeldzug allerdings nicht auf ihren zurückhaltenden Sohn Julian zählen. Erst als auch die von Crystal angeheuerten Killer von Chang zur Strecke gebracht werden, fordert Julian den gefürchteten „Angel of Vengeance“ zu einem tödlichen Duell heraus …
Der dänische Filmemacher Winding Refn lässt von der ersten Sekunde von „Only God Forgives“ keinen Zweifel daran, dass seine Protagonisten in einer düsteren, gewalttätigen und verkommenen Welt leben. Selten bekommen die Figuren und das Publikum mal das Tageslicht zu sehen, denn die Handlung spielt sich überwiegend im Box-Club, Bordells und nächtlichen Treiben Bangkoks ab, wo die beiden ungleichen Brüder Julian und Billy abhängen und ihren jeweils individuellen sexuellen Neigungen nachgehen. Die trostlose Szenerie taucht Refn regelmäßig in bunte Kunstlichtstreifen und macht deutlich, dass seine Figuren von ebenso düsterer Gesinnung sind wie die Umgebung, in der sie leben. Sympathie beschwört keiner der Gestalten herauf, mit denen der Zuschauer konfrontiert wird, vor allem der gewalttätige Billy mit seinem Hang zu jungen Mädchen und seine ätzende, dominante Mutter erweisen sich als Monster in Menschengestalt, während der Ex-Cop Chang lange Zeit undurchsichtig bleibt. Allein Julien macht überhaupt eine Entwicklung in dem Film durch, wenn er seine anfängliche Anlehnung gegen Moms Rachefeldzug über Bord wirft, aber dann ebenso auf verlorenem Posten steht.
Zum Ende hin drängen auch die Gewaltdarstellungen aus dem Off immer konkreter ins Bewusstsein des Zuschauers, der sich mit einer wahren Blutorgie auseinandersetzen muss. Diesen gewalttätigen, verstörenden Rausch, aus dem es kein Entkommen gibt, kleidet Refn in eindrucksvoll gefärbte Bilder und lässt diese kongenial von seinem Hauskomponisten Cliff Martinez („The Company You Keep“, „Contagion“) untermalen, der sowohl experimentelle Soundcollagen als auch treibende Electro-Grooves zum fiebrigen Soundtrack beisteuert.
"Only God Forgives" in der IMDb
Seit er vor zehn Jahren ein Mann tötete, lebt Julian (Ryan Gosling) in Bangkok und betreibt dort mit seinem älteren Bruder Billy (Tom Burke) einen Thai-Box-Club, der allerdings nur eine Tarnung für die Drogengeschäfte darstellt, die ihre herrschsüchtige Mutter Crystal (Kristin Scott Thomas) betreibt. Doch eines Tages wird Billys Faible für besonders junge Mädchen zum Verhängnis: Als er ein 16-jähriges Mädchen vergewaltigt und totprügelt, wird Billy auf Anweisung des mysteriösen Racheengels Chang (Vithaya Pansringarm) noch am Tatort vom Vater des Mädchens getötet. Die resolute Crystal kann die Ermordung ihres Lieblingssohnes natürlich nicht hinnehmen, kann bei ihrem Rachefeldzug allerdings nicht auf ihren zurückhaltenden Sohn Julian zählen. Erst als auch die von Crystal angeheuerten Killer von Chang zur Strecke gebracht werden, fordert Julian den gefürchteten „Angel of Vengeance“ zu einem tödlichen Duell heraus …
Der dänische Filmemacher Winding Refn lässt von der ersten Sekunde von „Only God Forgives“ keinen Zweifel daran, dass seine Protagonisten in einer düsteren, gewalttätigen und verkommenen Welt leben. Selten bekommen die Figuren und das Publikum mal das Tageslicht zu sehen, denn die Handlung spielt sich überwiegend im Box-Club, Bordells und nächtlichen Treiben Bangkoks ab, wo die beiden ungleichen Brüder Julian und Billy abhängen und ihren jeweils individuellen sexuellen Neigungen nachgehen. Die trostlose Szenerie taucht Refn regelmäßig in bunte Kunstlichtstreifen und macht deutlich, dass seine Figuren von ebenso düsterer Gesinnung sind wie die Umgebung, in der sie leben. Sympathie beschwört keiner der Gestalten herauf, mit denen der Zuschauer konfrontiert wird, vor allem der gewalttätige Billy mit seinem Hang zu jungen Mädchen und seine ätzende, dominante Mutter erweisen sich als Monster in Menschengestalt, während der Ex-Cop Chang lange Zeit undurchsichtig bleibt. Allein Julien macht überhaupt eine Entwicklung in dem Film durch, wenn er seine anfängliche Anlehnung gegen Moms Rachefeldzug über Bord wirft, aber dann ebenso auf verlorenem Posten steht.
Zum Ende hin drängen auch die Gewaltdarstellungen aus dem Off immer konkreter ins Bewusstsein des Zuschauers, der sich mit einer wahren Blutorgie auseinandersetzen muss. Diesen gewalttätigen, verstörenden Rausch, aus dem es kein Entkommen gibt, kleidet Refn in eindrucksvoll gefärbte Bilder und lässt diese kongenial von seinem Hauskomponisten Cliff Martinez („The Company You Keep“, „Contagion“) untermalen, der sowohl experimentelle Soundcollagen als auch treibende Electro-Grooves zum fiebrigen Soundtrack beisteuert.
"Only God Forgives" in der IMDb
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