American Gangster
Als Chaffeur von Mafiaboss Bumpy Johnson (Clarence Williams III) hat Frank Lucas (Denzel Washington) in den 60er Jahren die Welt des Verbrechens von der Pike auf kennengelernt. Mit dem Tod des Alten schlüpft Lucas nahtlos in dessen Fußstapfen und errichtet mit einer genialen Idee schnell ein wachsendes Imperium in Harlem: Über einen Freund beim Militär kommt er in Thailand mit einem mächtigen Heroinproduzenten ins Geschäft.
Er bezieht den Stoff über militärische Luftwege direkt ohne Zwischenhändler und kann so den besten Stoff zum halben Preis anbieten. Seine Konkurrenten, die das gute "Blue Magic" strecken und teurer verkaufen wollen, schaltet Lucas gnadenlos aus, doch nicht nur die düpierten Gangsterbosse in Harlem haben den aufstrebenden
Heroin-Unternehmer im Visier, auch der gewissenhafte Undercover-Cop Richie Roberts (Russell Crowe) stößt auf Lucas' Machenschaften, als er mit einer neu aufgestellten Sondereinheit gegen die wachsende Drogenkriminalität ermittelt. Dank eines auskunftsfreudigen Kronzeugen führen die Ermittlungen nicht nur zu Roberts' korrupten Kollegen Trupo (Josh Brolin) und seinen Männern, sondern auch zu Lucas selbst, der bislang kaum in der Öffentlichkeit sichtbar gewesen ist.
Nach dem starken Drehbuch von Steven Zaillian („Gangs of New York“, „Das Spiel der Macht“, „Die Dolmetscherin“, „Hannibal“) hat Ridley Scott ein zweieinhalbstündiges Gangster-Epos kreiert, das sich viel Zeit dafür nimmt, das Milieu in Harlem in den Zeiten des Vietnam-Krieges zu beschreiben und die beiden Protagonisten sorgfältig einzuführen. Denzel Washington mimt den aufstrebenden und knallharten Gangsterboss ebenso überzeugend wie Russell Crowe den engagierten wie unbestechlichen Cop, der nicht locker lässt, bis er Lucas dingfest machen kann.
Wie bei Ridley Scotts Filmen üblich, sind die Bilder wieder eine Wucht, grandios in Szene gesetzt von Harris Savides („Zodiac“, „The Game“, „Milk“) und musikalisch verhalten von Marc Streitenfeld instrumentiert. „American Gangster“ wandelt gekonnt auf den Spuren von Klassikern wie „Serpico“ und „Scarface“, kann sich aber auch mit modernen Meisterwerken wie „Heat“ und „Departed“ messen lassen. Und das Finale hat es wirklich in sich!
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