Killshot

Sich nicht ablenken zu lassen, zählt zu den wichtigsten Prinzipien des Auftragskillers Blackbird (Mickey Rourke). Als er mit seinen beiden jüngeren Brüdern einen Job im Krankenhaus zu erledigen hat, führt eine Unachtsamkeit dazu, dass Bird versehentlich statt einer Krankenschwester seinen kleinen Bruder tötet, den er sterbend zurücklassen musste. Um seinen unverträglichen Job an den Nagel hängen zu können, stimmt er einem letzten Auftrag zu, den Vater eines Gangsters zu töten. 
In dem Reservat, in dem Blackbird einst aufgewachsen ist, findet er aber kein Zuhause. Dafür trifft er auf seiner ziellosen Reise auf den übermütigen Junggangster Richie (Joseph Gordon-Levitt), der Blackbird zu seinem Partner machen möchte. Gerade hat er einen Immobilienmakler um 20.000 Dollar erpresst. 
Als er mit Blackbird dessen Büro aufsucht, treffen die beiden Gangster aber nur den ahnungslosen Bauarbeiter Wayne (Thomas Jane) und dessen Frau Carmen (Diane Lane) an, die gerade ihre Trennung über die Bühne bringen. Wayne kann den beiden Ganoven entkommen, doch Blackbird hasst es, Zeugen am Leben zu lassen. Zwar erhält das zerrüttete Ehepaar vom FBI eine neue Identität in einer neuen Stadt, doch Blackbird hat längst die Spur aufgenommen. 
„Shakespeare in Love“-Regisseur John Madden erzählt mit „Killshot“ die Geschichte zweier ungleicher Pärchen. Auf der einen Seite stehen der glücklose Wayne, der sich nicht nur einen neuen Job und eine neue Wohnung suchen muss, sondern auch die Trümmer seiner Ehe zu kitten versucht, während seine Frau ganz selbstbewusst mit Trennung und Erfolg im Job umgeht. Auf der anderen Seite steht der desillusionierte, altersmüde Profikiller Wayne, der ohne jede soziale Bindung nur dann einen Neuanfang wagen kann, wenn er alle ausgeschaltet hat, die sich an ihn erinnern können. 
Dass er an seiner Seite einen Kleinganoven erträgt, ist seinem Schuldbewusstsein zu verdanken, für den Tod seines Bruders verantwortlich gewesen zu sein. Welches der beiden Paare am Ende überlebt, ist die einzig spannende Frage, die „Killshot“ stellt. 
Auf das Seelenleben der unterschiedlichen Protagonisten wird dabei recht wenig eingegangen. Am ehesten kann da Mickey Rourke als entwurzelter Indianer punkten, der die nötige Tragik seiner Figur zu verkörpern versteht. Und auch Joseph Gordon-Levitt überzeugt als durchgeknallter Jungkrimineller und sorgt mit seinem Spiel für die witzigen Momente in „Killshot“. Doch die Vorlage von Krimi-Bestseller-Autor Elmore Leonard („Jackie Brown“, „Out Of Sight“) hätte durchaus etwas flotter und subtiler inszeniert werden können. 

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