Fatso

Mit seinem Übergewicht, den unfrisierten Wuschelhaaren und der überdimensionierten Brille ist Rino (Nils Jørgen Kaalstad) der geborene Außenseiter. Der Mittzwanziger wohnt in der großen Wohnung seiner verstorbenen Großmutter, übersetzt deutsche Gebrauchsanleitungen ins Norwegische und stilisiert seine Fantasien in Comic-Strips, in denen Superheld Fatso seine sexuelle Omnipotenz in allen Belangen auszuleben versteht. 
Im wirklichen Leben ist der schüchterne Junge weit von der Verwirklichung seiner erotischen Fantasien entfernt. Im Supermarkt beobachtet er die hübsche Kassiererin durch die Lücke des Getränkeregals und masturbiert zu seinen unzähligen Pornos in eine ausgehöhlte Melone. Für Abwechslung sorgt nur sein Kumpel Filip (Kyrre Hellum), mit dem er Bier trinkend vor der Glotze hockt oder einfach in der Gegend herumfährt. Als Rinos Vater (Petter Kaalstad) aber Rinos Arbeitszimmer an die junge Malin (Josefin Ljungman) aus Schweden untervermietet, kommt Leben in die langweilige Junggesellenbude. Kaum ist die blonde, aber naive Schönheit eingezogen, hat sie auch schon einen gut aussehenden Lover am Start, und die lauten Sexeskapaden lassen Rino natürlich nachts nicht schlafen. Während er sich schnell in Malin verliebt, sieht sie in ihm nur einen guten Freund und lässt ihn immer wieder abblitzen. 
„Elling“ hat es vorgemacht, und mit „Fatso - Und wovon träumst du?“ erobert hoffentlich eine weitere skurrile Komödie aus Norwegen auch das deutsche Publikum. Regisseur Arild Fröhlich hat mit Rino einen typischen Loser gezeichnet, der dem Zuschauer trotzdem schnell ans Herz wächst. Seine unbeholfenen Annäherungsversuche beim anderen Geschlecht sorgen ebenso für humorvolle Momente wie seine kläglichen Bemühungen, seine sexuellen Fantasien auszuleben. 
Um tiefschürfende Charakterzeichnungen kümmert sich Fröhlich kaum. Dafür bietet „Fatso“ nicht nur für Teenager rundherum leichte Komödienkost zwischen „American Pie“ und „Elling“

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