The Spirit

In Central City endet das Leben nicht zwangsläufig mit dem Tod. Diese Erfahrung darf der engagierte Cop Denny Cold (Gabriel Macht) machen, nachdem er bei einem Einsatz erschossen worden ist und nun als "The Spirit" in seiner geliebten Stadt für Recht und Ordnung sorgen darf. Als er von einem Geschäft hört, in dem sein Erzfeind Octopus (Samuel L. Jackson) die Finger im Spiel haben soll, trifft er am vereinbarten Ort tatsächlich auf den skrupellosen Gangster und dessen hübsche Assistentin Silken Floss (Scarlett Johansson). Doch das Verbrecher-Paar kann flüchten und lässt einen sterbenden Polizisten zurück. 
Durch ein am Tatort gefundenes Amulett findet The Spirit einen Hinweis auf seine große Jugendliebe Sand Serif (Eva Mendes), die Gerüchten zufolge schon vor Jahren nach Europa gezogen ist und nach dem Tod ihres Vaters geschworen hatte, nie wieder nach Central City zurückzukehren. Als er die schöne Juwelendiebin wiedertrifft, erwachen seine alten Gefühle zu neuem Leben. Aber er muss Sand Serif auch von ihren unlauteren Plänen abbringen. 
Lose basierend auf der Comic-Reihe, die Comic-Papst Will Eisner zwischen 1940 und 1952 in verschiedenen Sonntagszeitungen veröffentlichte, hat Frank Miller – visionärer Comic-Star, der mit Werken wie „300“ und „Sin City“ das Zeichnen zur filmreifen Kunst erhob - mit „The Spirit“ einmal mehr Comic-Strips zum Laufen gebracht. Ähnlich wie in dem zusammen mit Robert Rodriguez realisierten „Sin City“ dominieren die vom Film noir inspirierten Schwarz-Weiß-Kulissen, in denen sich die Realfiguren bewegen. 
Das bringt eine interessante atmosphärische Komponente mit sich, doch fehlt es „The Spirit“ sowohl an Tempo als auch an starken Charakteren. Samuel L. Jackson spielt den Bösewicht routiniert, aber leidenschaftslos herunter, und von der imposanten Riege aufregender Frauen kann nur Eva Mendes wirklich herausragen, während Jaime King und Scarlett Johansson nur ansatzweise ihre betörenden Reize ausspielen können. Gabriel Macht mimt den Held der Geschichte souverän, doch wirkliche Sympathie will für den einsamen Rächer nicht aufkommen. 
So bleibt „The Spirit“ ein Film der verschenkten Möglichkeiten. Der Comic-Look kann „Sin City“-Fans begeistern, doch die lahme Story und die eindimensionalen Charaktere enttäuschen nachhaltig. Eine charismatische Eva Mendes, Bill Popes stimmungsvolle Fotografie und der gelungene Score von David Newman reichen leider nicht aus, um aus „The Spirit“ eine gute filmische Adaption des Comic-Klassikers zu machen.  

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