Die Abenteuer von Tim und Struppi - Das Geheimnis der 'Einhorn'

Steven Spielberg hat sich kurz nach dem Tod des belgischen Comic-Künstlers Schöpfers Hergé (1907 - 1983) die Filmrechte an dessen erfolgreicher "Tim und Struppi"-Serie gesichert. Doch erst jetzt schienen die technischen Voraussetzungen gegeben, das ambitionierte Projekt in Angriff zu nehmen, nachdem mit "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson der passende Partner gefunden war. 
Kaum hat der prominente Reporter Tim (Jamie Bell) auf dem Flohmarkt ein wunderbar erhaltenes Schiffsmodell der vor Jahrhunderten gesunkenen "Einhorn" erstanden, sind ihm zwei Männer auf den Fersen, die das Miniaturschiff unbedingt in ihre Hände bringen wollen. Während der eine direkt vor Tims Haustür erschossen wird, ist dem durchtriebenen Sakharin (Daniel Craig) jedes Mittel recht, die "Einhorn" in seinen Besitz zu bringen. Doch Sakharins Leute übersehen bei der Durchsuchung von Tims Wohnung das in einem der Masten versteckte Pergament, mit dem Tim nun auf die Suche nach offensichtlich weiteren Teilen des Puzzles geht. Dabei landet er auf dem Schiffdes stets alkoholisierten Kapitäns Haddock (Andy Serkis), der von seinen eigenen Leuten in seine Kabine gesperrt wurde. Gemeinsam erleben Tim, Haddock und natürlich Tims Hund Struppi ein Abenteuer, das sie u.a. in die Sahara und in die marokkanische Hafenstadt Bagghar führt - immer im Wettstreit mit Sakharin, der unbedingt alle drei Pergament-Rollen an sich bringen will, die zu einem gewaltigen Schatz führen sollen.
Wenn sich Steven Spielberg einer neuen Technik bedient, dann aber auch richtig. Das noch nicht allzu oft erprobte Performance-Capture-Verfahren lässt in Spielbergs Händen den Geist der "Tim und Struppi"-Comics eindrucksvoll auf die Leinwand übergehen. Nachdem die realen Darsteller ihre Rollen in blauen Anzügen spielten, wurden ihre Bewegungsabläufe und Gesichtsausdrücke auf die animierten Figuren übertragen. Das ergibt bei Spielberg ein erstaunlich realistisches Comic-Vergnügen, das den Charme der ursprünglichen Charaktere und die Atmosphäre der Comics wunderbar bewahrt. Dazu hat Spielberg den Auftakt der geplanten "Tim und Struppi"-Trilogie mit dermaßen viel Action vollgepackt, dass man sich auf nostalgische Weise an Spielbergs ebenfalls höchst unterhaltsame "Indiana Jones"-Reihe erinnert fühlt. Untermalt wird das Comic-Action-Spektakel mit der großartigen, zu Recht für einen Oscar nominierten Musik von John Williams. Auf die Fortsetzung unter der Regie von Peter Jackson darf man sich schon jetzt freuen. 

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