Der Schatz
Bevor der österreichische Regisseur Georg Wilhelm Pabst 1925 mit dem sozialkritischen Film „Die freudlose Gasse“ zu einem erfolgreichen Vertreter der „Neuen Sachlichkeit“ avancierte, feierte er 1923 mit „Der Schatz“ sein beeindruckendes Regiedebüt. Der märchenhafte Film erzählt die Geschichte eines Glockengießers (Albert Steinrück), der mit Frau (Ilka Grüning) und Tochter Beate (Lucie Mannheim) in einer alten Glockengießerei in Slowenien lebt. Der Legende nach sollen die Türken bei ihrer Invasion 1683 einen Schatz in den alten Gemäuern versteckt haben.
Vor allem der Geselle Svetelenz (Werner Krauß) ist erpicht darauf, den sagenhaften Schatz zu bergen, macht er sich doch Hoffnungen, die schöne Tochter des Meisters für sich einzunehmen. Also macht er sich mit alten Büchern und einer Wünschelrute auf die lange Zeit vergebliche Suche, während der zugereiste Goldschmied Arno (Hans Brausewetter) Beates Herz gewinnt. Als der junge Mann den Schatz entdeckt, schmieden der Meister, seine Frau und der Geselle Pläne, den Goldschmied auszuschalten und den Schatz unter sich aufzuteilen. Der Geselle würde sogar auf seinen Anteil verzichten, wenn ihm die begehrte Frau zugesprochen wird. Die Gier führt natürlich zur Katastrophe …
Der 1923 in Dresden uraufgeführte „Schatz“ fristete jahrzehntelang ein Schattendasein, ehe 1999 in der restaurierten Fassung auf dem Festival in Karlsbad seine filmhistorische Bedeutung gewürdigt wurde. Der Film erweist sich nicht nur in visueller Hinsicht bemerkenswert, weil er mit seiner naturalistischen Darstellung das expressionistische Diktat abzulösen begann, auch die neu eingespielte Originalmusik des Arnold-Schönberg-Schülers Max Deutsch deutete mit der Symbiose aus Spätromantik und neuen Zwölfton-Klängen die erwähnte Wachablösung an.
So lässt sich die am Ende zerstörte Glockengießerei als das Alte verstehen, unter dessen Trümmern gleichsam alles Vergangene begraben wird. Am Ende ist es das junge Liebespaar, das hoffnungsvoll in eine ungewisse, aber spannende Zukunft blickt. Und Pabst ebnete mit „Der Schatz“ den Weg in eine neue, sachlichere Filmsprache. Nachdem der Film bereits in der Arthaus-Premium-Edition als Doppel-DVD erschienen war, ist er nun zusammen mit Georges Méliès‘ „Die Reise zum Mond“, Charlie Chaplins „Goldrausch“, Abel Gances zwei DVDs umfassenden „Napoleon“-Verfilmung und Dreyers „Johanna von Orléans“ in der „Stummfilm-Klassiker“-Edition von StudioCanal erhältlich.
"Der Schatz" in der IMDb
Vor allem der Geselle Svetelenz (Werner Krauß) ist erpicht darauf, den sagenhaften Schatz zu bergen, macht er sich doch Hoffnungen, die schöne Tochter des Meisters für sich einzunehmen. Also macht er sich mit alten Büchern und einer Wünschelrute auf die lange Zeit vergebliche Suche, während der zugereiste Goldschmied Arno (Hans Brausewetter) Beates Herz gewinnt. Als der junge Mann den Schatz entdeckt, schmieden der Meister, seine Frau und der Geselle Pläne, den Goldschmied auszuschalten und den Schatz unter sich aufzuteilen. Der Geselle würde sogar auf seinen Anteil verzichten, wenn ihm die begehrte Frau zugesprochen wird. Die Gier führt natürlich zur Katastrophe …
Der 1923 in Dresden uraufgeführte „Schatz“ fristete jahrzehntelang ein Schattendasein, ehe 1999 in der restaurierten Fassung auf dem Festival in Karlsbad seine filmhistorische Bedeutung gewürdigt wurde. Der Film erweist sich nicht nur in visueller Hinsicht bemerkenswert, weil er mit seiner naturalistischen Darstellung das expressionistische Diktat abzulösen begann, auch die neu eingespielte Originalmusik des Arnold-Schönberg-Schülers Max Deutsch deutete mit der Symbiose aus Spätromantik und neuen Zwölfton-Klängen die erwähnte Wachablösung an.
So lässt sich die am Ende zerstörte Glockengießerei als das Alte verstehen, unter dessen Trümmern gleichsam alles Vergangene begraben wird. Am Ende ist es das junge Liebespaar, das hoffnungsvoll in eine ungewisse, aber spannende Zukunft blickt. Und Pabst ebnete mit „Der Schatz“ den Weg in eine neue, sachlichere Filmsprache. Nachdem der Film bereits in der Arthaus-Premium-Edition als Doppel-DVD erschienen war, ist er nun zusammen mit Georges Méliès‘ „Die Reise zum Mond“, Charlie Chaplins „Goldrausch“, Abel Gances zwei DVDs umfassenden „Napoleon“-Verfilmung und Dreyers „Johanna von Orléans“ in der „Stummfilm-Klassiker“-Edition von StudioCanal erhältlich.
"Der Schatz" in der IMDb
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