Q - Sexual Desire

Nach dem Tod ihres Vaters macht sich die 20-jährige Politikstudentin Cécile (Deborah Révy) mit dessen Asche auf den Weg durch das Labyrinth ganz unterschiedlicher Männerbekanntschaften und lernt dabei auch die wohlerzogene Alice (Hélène Zimmer) kennen, die ganz normale Sehnsüchte nach einer Villa mit Pferden, einem tollen Mann und vielen Kindern hegt.
Da sie sich ihrem Freund Matt (Gowan Didi) aber nicht so hingeben mag, wie es ihm gefällt, sucht er sich immer wieder andere Mädchen für zwischendurch. Und schließlich dreht sich auch die gelangweilte Ehefrau Virgine (Christelle Benoit) in diesem Karussell der Liebe und Leidenschaften. Um der Eintönigkeit ihres Lebens zu entfliehen, begibt auch sie sich auf sexuelle Entdeckungstouren.
Der 52-jährige französische Drehbuchautor und Regisseur Laurent Bouhnik hat mit „Q –Sexual Desire“ einen erotischen Lustreigen inszeniert, der hart an der Grenze zur Pornografie die Sehnsüchte und Begierden ganz unterschiedlicher Frauen beschreibt. Der plötzliche Tod eines Vaters und die darauffolgende Selbstfindung einer jungen Frau mag als Ausgangspunkt für eine Art Story dienen, doch eine wirkliche Geschichte erzählt „Q – Sexual Desire“ nicht.
Auf dem Höhepunkt der „Shades Of Grey“-Manie zelebriert der Film einfach in lose montierter Form die verschiedenen Möglichkeiten sexueller Zusammenkünfte. Obwohl es eigentlich um die Gefühle und Begierden von Frauen geht, dürfte der Film eher ein männliches Publikum ansprechen. Das wird besonders in den blau stilisierten Intermezzi deutlich, wenn sich entblößte Frauen frei durch einen Raum bewegen, über den Sex mit Männern philosophieren und die Kamera strikt auf die weiblichen Geschlechtsorgane gerichtet bleibt. Doch bei aller frivoler Eindeutigkeit spürt Bouhnik auch die Verletzlichkeit seiner großartig dargestellten Protagonistinnen auf, fasst ihre Sehnsüchte und Ängste nicht nur in ästhetische Bilder, sondern verleiht ihnen Wort und Gehör. Die fragmentarische Story mag bei dem lockeren, dann verzweifelten Spiel der Leidenschaften zu verzeihen sein. Immerhin geht es hier einfach um Lust und Liebe. Und diesem Ansinnen begegnet Bouhnik ohne jede Scheuklappe.
"Q - Sexual Desire" in der IMDb

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