Parenthood - Staffel 3

Als „Friday Night Lights“-Drehbuchautor Jason Katims auf die Idee kam, aus der 1989 erschienenen Steve-Martin-Komödie „Parenthood“ eine Serie zu kreieren, hätte wohl niemand geahnt, dass die 2010 gestartete gleichnamige Fernsehserie es auf immerhin sechs Staffeln bringen würde. Für den Erfolg von „Parenthood“ waren nicht nur die Hollywood-Schwergewichte Ron Howard und Brian Gazer als ausführende Produzenten verantwortlich, sondern vor allem die starken Drehbücher und ein spielfreudiger Cast, der der Bravermann-Familie ein lebensnahes Gesicht zu verleihen verstand.
Bei den Bravermanns geht es weiterhin in jeder Beziehung turbulent zu: Die Ehe von Familienoberhaupt Zeek Braverman (Craig T. Nelson) und seiner Frau Camille (Bonnie Bedelia) hat sich gerade wieder eingerenkt, da versetzt es Camille doch einen leichten Stich, als Zeek bei der Produktion eines Werbespots neue Lebensfreude gewinnt, während sie selbst nie etwas zu Ende gebracht hat. Dramatischer gestalten sich nach wie vor die Probleme ihrer Kinder. Sarah (Lauren Graham) sieht ihrem 40. Geburtstag nicht nur mit gemischten Gefühlen entgegen, sondern ist auch dabei, ihre Beziehung zu dem viel jüngeren Lehrer Mark Cyr (Jason Ritter) auf ein festeres Fundament zu stellen. Auf einmal ist sogar ein Baby im Gespräch. Davon ist vor allem Sarahs Sohn Drew (Miles Heizer) wenig angetan, der dafür aber das Prickeln der ersten Liebe erleben darf. Seine Schwester Amber (Mae Whitman) versucht dagegen, endlich auf eigenen Beinen zu stehen, doch der Job in einem Coffeeshop bringt zu wenig ein, um eine eigene Wohnung und das Auto finanzieren zu können. Da kommt ihr das Jobangebot ihrer Tochter Kristina (Monica Potter) in dem Wahlkampfteam des charismatischen Bob gerade recht. Derweil haben sich Kristinas Mann Adam (Peter Krause) und sein jüngerer Bruder Crosby (Dax Shepard) mit einem Musikstudio selbstständig gemacht, das in vielerlei Hinsicht Furore macht. Julia Braverman-Graham (Erika Christensen) und ihr Mann Joel Graham (Sam Jaeger) bemühen sich nach wie vor um ein Adoptivkind. Als Julia in ihrer Anwaltspraxis die junge und schwangere Kaffeeverkäuferin Zoe (Rosa Salazar) kennenlernt, die ihr Baby zur Adoption freigeben will, kommt ihr eine Idee …
Diese und andere turbulente Verwicklungen sind so komprimiert in die 18 Folgen gepackt, dass in keiner Minute Langeweile aufkommt. Dennoch nehmen sich die Drehbuchautoren die Zeit, die täglichen Herausforderungen, denen sich die Bravermanns stellen müssen, mit dem nötigen Ernst und Humor zu behandeln. Es ist einfach spannend zu beobachten, wie sich z.B. Sarahs Scheidungskinder Amber und Drew zu jungen Erwachsenen entwickeln und ihre Probleme selbst in den Griff zu bekommen versuchen. Ebenso unterhaltsam ist die Partnerschaft zwischen Crosby und Adam gestaltet, in die nicht nur eine äußerst attraktive Assistentin hineinfunkt, sondern auch ambitionierte Musiker und finanzstarke Übernahme-Interessenten.
Es geht um Träume und Wege, die eigene Zukunft zu gestalten, für sein Glück selbst verantwortlich zu sein und Probleme auch im Interesse des Familienfriedens zu lösen. Die stimmige Mischung aus Humor und Tiefsinnigkeit, die interessanten Geschichten, die jeden Bravermann umtreibt, die feinen Darstellerleistungen und der wie immer gut zusammengestellte Soundtrack mit der Mischung aus Singer-Songwriter-Perlen, Country, Acoustic Rock und Indie-Pop machen die dritte Staffel von „Parenthood“ so sehenswert, dass hoffentlich in spätestens einem Jahr mit der deutschen Veröffentlichung der 4. Staffel zur rechnen ist.
"Parenthood" in der IMDb

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