Hyena Road (2015)

Als Sohn eines Panzer-Kommandanten ist der kanadische Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur Paul Gross viel in der Welt herumgekommen. Nachdem er 2008 bereits mit "Passchendaele" die gleichnamige Schlacht im Ersten Weltkrieg als Kulisse für eine Romanze verwendete, bleibt er der militärischen Thematik auch in seinem neuen Film "Hyena Road" treu. Auch diesmal wirkt er in Personalunion als Autor, Darsteller, Co-Produzent und Filmemacher und schildert in fast dokumentarischer Manier die Problematik alliierter Streitkräfte in einem nicht enden wollenden Krieg in Afghanistan.
Ein Trupp von kanadischen Scharfschützen schaltet einen jungen Taliban-Rebellen aus, der an der Hyänenstraße in der Nähe von Kandahar eine Granate versteckt hat. Wenig später geraten die Männer um Ryan Sanders (Rossif Sutherland) in einen Hinterhalt und flüchten über die Berge in ein nahegelegenes Dorf, wo sie von einem Mann mit "irren Augen" in Obhut genommen werden. Als der Nachrichtenoffizier Pete Mitchell (Paul Gross) davon erfährt, glaubt er in dem geheimnisvollen Mann den Mudschahedinführer "The Ghost" zu erkennen. Obwohl er dem Kampf eigentlich abgeschworen hat, wird er durch die Entführung seiner zwei Enkelinnen dazu gezwungen, wieder am Krieg gegen die Taliban Stellung zu beziehen ...
Als Aufhänger für den Film um einen Trupp der kanadischen Armee - kurz bevor sie 2011 ihr militärisches Engagement in Afghanistan aufgab - dient der Bau der titelgebenden "Hyena Road", mit der ein kanadischer General (Clark Johnson) die Taliban endgültig zerschlagen will. Doch der Fokus des Films liegt auf den stets lebensgefährlichen Missionen, mit denen Sanders' Team gegen die Taliban vorgehen und sich dabei immer wieder einer Übermacht wie aus dem Nichts auftauchenden Rebellen konfrontiert sehen. Solange sich der Plot auf diese Kampfsequenzen konzentriert, strahlt er die beabsichtigte dokumentarische Intensität aus und hält die Feuergefechte in ihren blutigsten Details fest. Dabei sorgt auch der mysteriöse "Geist" für Spannung, solange die Soldaten nicht wissen, welche Absichten der Mann mit den verschieden farbigen Augen wirklich verfolgt. Allerdings lässt der Film nie einen Zweifel daran, dass er ein Loblied auf die kanadische Armee darstellt, was dem suggerierten Wirklichkeitsanspruch zuwiderläuft. Zudem wirkt die Romanze zwischen Sanders und der Offizierin Jennifer (Christine Horne) völlig fehl am Platz.
So gelingt es "Hyena Road" zwar nicht, an Meisterwerke wie "The Hurt Locker" und "American Sniper" anzuknüpfen, doch der von Karim Hussain stimmungsvoll fotografierte Kriegsfilm, den Ascot Elite als Heimkinopremiere veröffentlicht hat, vermag durchaus die menschlichen Tragödien in Kriegsgebieten zu veranschaulichen. 
"Hyena Road" in der IMDb

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