The Dressmaker - Die Schneiderin (2015)
Bereits mit ihren letzten beiden Filmen "Ein amerikanischer Quilt" (1995) und "Tausend Morgen" (1997) hat die australische Drehbuchautorin und Regisseurin Jocelyn Moorhouse frauenspezifische Themen mit einem illustren Darsteller-Ensemble umsetzen können. Nach einer längeren Schaffenspause kehrt sie nun mit "The Dressmaker" auf die Filmbühne zurück und präsentiert Oscar-Preisträgerin Kate Winslet ("Der Vorleser") als Racheengel in betörenden, eigenhändig geschneiderten Kleidern.
Nachdem sie als junges Mädchen beschuldigt worden ist, einen ihrer Mitschüler getötet zu haben, wurde Myrtle "Tilly" Dunnage (Kate Winslet) auf ein Internat geschickt, von dem aus sie später als erfolgreiche Schneiderin die Modemetropolen London, Mailand und Paris bereiste. Anfang der 50er Jahre kehrt die berühmte Schneiderin nach Dungatar ins australische Hinterland zurück, wo sie von Sergeant Farrat (Hugo Weaving) in Empfang genommen und zum heruntergekommenen Haus der verwahrlosten Mutter "Mad" Molly (Judy Davis) gebracht wird.
Tilly bringt Haus, Mutter und ihr schwieriges Verhältnis zu ihr wieder auf Vordermann, um sich dann ganz ihrem eigentlichen Vorhaben zu widmen: Rache an den Menschen zu nehmen, die für ihre damalige Verbannung verantwortlich gewesen sind. Zunächst verwandelt sie die unscheinbare Gertrude "Trudy" Pratt (Sarah Snook) in eine elegante Schönheit. Dann legen auch die anderen Frauen in der Gemeinde ihre anfängliche Skepsis gegen die Rückkehr der Verbannten ab und versuchen sich bei Tilly einzuschmeicheln, um trotz der hohen Honorare ebenso mit schönen Kleidern bedacht zu werden. Wirklich zugetan ist Tilly aber nur dem sympathischen Polizeibeamten, der zudem eine Schwäche für schöne Stoffe und Frauenkleider besitzt, und dem attraktiven Teddy (Liam Hemsworth) ...
Wie schon ihre letzten beiden Filme basiert auch der neue Film von Jocelyn Moorhouse auf einer literarischen Vorlage, diesmal auf "The Dressmaker" von Rosalie Ham aus dem Jahre 2000. Moorhouse hat daraus eine interessante Mixtur aus Gesellschaftsportrait, Rache-Drama und Romanze kreiert, die von Routinier Donald McAlpine ("Moulin Rouge!", "Ender's Game") in überwiegend warmen, bei den Rückblenden in extrem düsteren Bildern festgehalten und von David Hirschfelder ("Shine", "Australia") mit stimmungsvollen Klängen untermalt worden sind.
Der Plot der zweistündigen Romanadaption wirkt zwar stellenweise etwas holprig und die Figuren geraten überwiegend zu Karikaturen, dafür überzeugen Kate Winslet und Judy Davis ("To Rome With Love", "Die Karte meiner Träume") als charismatisches Mutter-Tochter-Gespann auf der einen Seite und Hugo Weaving ("The Matrix", "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise") als vielschichtig angelegter Polizeibeamter, während Liam Hemsworth ("Die Tribute von Panem"-Trilogie) nur gut auszusehen braucht. Mit den eingestreuten Rückblenden wird Stück für Stück das Drama aus Tillys Kindheit entschlüsselt, für das sie verantwortlich gemacht worden ist, an das sie sich aber nicht erinnern kann. Bei der Entschlüsselung der tragischen Ereignisse in Tillys Kindheit werden so einige dunkle Aspekte im Charakter der Dorfbewohner schonungslos aufgedeckt, über die auch der schöne Schein der schicken Kleider nicht hinwegtäuschen kann, die die Frauen im Ort mit Selbstbewusstsein füllen und sie motivieren, aus den gesellschaftlichen und vor allem familiären Schranken auszubrechen.
"The Dressmaker" überzeugt so mit gut aufgelegten Darstellern in einem wundervoll inszenierten, vielschichtig angelegten Drama, bei dem auch die - wenn auch manchmal etwas aufgesetzt wirkenden – komischen Elemente nicht zu kurz kommen.
"The Dressmaker" in der IMDb
Nachdem sie als junges Mädchen beschuldigt worden ist, einen ihrer Mitschüler getötet zu haben, wurde Myrtle "Tilly" Dunnage (Kate Winslet) auf ein Internat geschickt, von dem aus sie später als erfolgreiche Schneiderin die Modemetropolen London, Mailand und Paris bereiste. Anfang der 50er Jahre kehrt die berühmte Schneiderin nach Dungatar ins australische Hinterland zurück, wo sie von Sergeant Farrat (Hugo Weaving) in Empfang genommen und zum heruntergekommenen Haus der verwahrlosten Mutter "Mad" Molly (Judy Davis) gebracht wird.
Tilly bringt Haus, Mutter und ihr schwieriges Verhältnis zu ihr wieder auf Vordermann, um sich dann ganz ihrem eigentlichen Vorhaben zu widmen: Rache an den Menschen zu nehmen, die für ihre damalige Verbannung verantwortlich gewesen sind. Zunächst verwandelt sie die unscheinbare Gertrude "Trudy" Pratt (Sarah Snook) in eine elegante Schönheit. Dann legen auch die anderen Frauen in der Gemeinde ihre anfängliche Skepsis gegen die Rückkehr der Verbannten ab und versuchen sich bei Tilly einzuschmeicheln, um trotz der hohen Honorare ebenso mit schönen Kleidern bedacht zu werden. Wirklich zugetan ist Tilly aber nur dem sympathischen Polizeibeamten, der zudem eine Schwäche für schöne Stoffe und Frauenkleider besitzt, und dem attraktiven Teddy (Liam Hemsworth) ...
Wie schon ihre letzten beiden Filme basiert auch der neue Film von Jocelyn Moorhouse auf einer literarischen Vorlage, diesmal auf "The Dressmaker" von Rosalie Ham aus dem Jahre 2000. Moorhouse hat daraus eine interessante Mixtur aus Gesellschaftsportrait, Rache-Drama und Romanze kreiert, die von Routinier Donald McAlpine ("Moulin Rouge!", "Ender's Game") in überwiegend warmen, bei den Rückblenden in extrem düsteren Bildern festgehalten und von David Hirschfelder ("Shine", "Australia") mit stimmungsvollen Klängen untermalt worden sind.
Der Plot der zweistündigen Romanadaption wirkt zwar stellenweise etwas holprig und die Figuren geraten überwiegend zu Karikaturen, dafür überzeugen Kate Winslet und Judy Davis ("To Rome With Love", "Die Karte meiner Träume") als charismatisches Mutter-Tochter-Gespann auf der einen Seite und Hugo Weaving ("The Matrix", "Der Hobbit - Eine unerwartete Reise") als vielschichtig angelegter Polizeibeamter, während Liam Hemsworth ("Die Tribute von Panem"-Trilogie) nur gut auszusehen braucht. Mit den eingestreuten Rückblenden wird Stück für Stück das Drama aus Tillys Kindheit entschlüsselt, für das sie verantwortlich gemacht worden ist, an das sie sich aber nicht erinnern kann. Bei der Entschlüsselung der tragischen Ereignisse in Tillys Kindheit werden so einige dunkle Aspekte im Charakter der Dorfbewohner schonungslos aufgedeckt, über die auch der schöne Schein der schicken Kleider nicht hinwegtäuschen kann, die die Frauen im Ort mit Selbstbewusstsein füllen und sie motivieren, aus den gesellschaftlichen und vor allem familiären Schranken auszubrechen.
"The Dressmaker" überzeugt so mit gut aufgelegten Darstellern in einem wundervoll inszenierten, vielschichtig angelegten Drama, bei dem auch die - wenn auch manchmal etwas aufgesetzt wirkenden – komischen Elemente nicht zu kurz kommen.
"The Dressmaker" in der IMDb
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