Moonlight
Für satte acht Oscars war Barry Jenkins‘ Drama über die Geschichte eines Schwarzen vom Kind bis zum Erwachsenen bei den diesjährigen Academy Awards nominiert, immerhin drei, darunter die für den besten Film, bekam „Moonlight“ schließlich auch. Angesichts der besonnenen Inszenierung und des Milieus, in dem der Film angesiedelt ist, mag die Begeisterung für den Film überraschen. Dabei bietet „Moonlight“ pure Kinomagie, die nun auch im Heimkino zu genießen ist.
Da der neunjährige, „Little“ genannte Chiron (Alex R. Hibbert) unter der Cracksucht seiner ihn alleinerziehenden Mutter Paula (Naomie Harris) und den Hänseleien seiner Mitschüler leidet, fasst der schweigsame Junge langsam Vertrauen zu dem einfühlsamen Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) und dessen Freundin Teresa (Janelle Monáe).
Sieben Jahre später zählt Chiron (Ashton Sanders) nach wie vor zu den ruhigeren Zeitgenossen, erlebt aber mit seinem besten Freund und Mitschüler Kevin (Jharrel Jerome) seine erste homosexuelle Erfahrung. Als er sich erstmals an der Highschool gegen seine Peiniger zur Wehr setzt, bekommt er gleich große Schwierigkeiten.
Als Erwachsener hat Black (Trevante Rhodes), wie sich Chiron jetzt nennt, seinen Platz im Leben gefunden. Mit Goldkette und Goldgrills verkörpert er das Klischee des Gangstas und ist in die Fußstapfen von Juan getreten. Erst als er seinen alten Freund Kevin (André Holland) in Miami wiedertrifft, bröckelt die coole Fassade …
Das Konzept, die Entwicklung eines Menschen von der Kindheit bis zum Erwachsenen ist nicht neu und wurde von Richard Linklater in „Boyhood“ besonders authentisch umgesetzt. Recht unspektakulär beginnt auch Benny Jenkins‘ „Moonlight“.
Völlig verängstigt läuft der schüchterne Chiron vor seinen Klassenkameraden davon und versteckt sich in einer leerstehenden Wohnung, wo er so lange still verharrt, bis sich der freundliche Juan seiner annimmt und mit ihm etwas Essen geht. Dies ist der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft, zu der auch Juans Freundin Teresa ihren Beitrag leistet. Die beiden werden für Chiron zu einer Ersatzfamilie, aber nur, bis dem Jungen eine unbequeme Wahrheit bewusstwird.
Vor allem die Entwicklung der Freundschaft zwischen Chiron und Juan gehört zu den einfühlsamen Stärken des Films und resultierte in dem verdienten Oscar für Juan-Darsteller Mahershala Ali („House of Cards“, „Marvel's Luke Cage“).
Interessant gestaltet sich auch der dritte Teil, in dem der erwachsene Chiron zwar endlich ein selbstbewusstes Leben führt, aber durch die Begegnung mit seinem Highschool-Freund Kevin feststellen muss, wie schwierig es ist, für seine Werte und Gefühle einzustehen.
Jenkins benötigt keine außergewöhnlichen inszenatorischen Kniffe, um seine berührende Geschichte zu erzählen. Zuweilen wirkt der Film wie ein Doku-Drama, ganz unaufgeregt ohne Schnickschnack abgedreht, die Kamera nah den Figuren, die musikalische Untermalung des Oscar-nominierten Nicholas Britell bleibt ebenso verhalten wie die Kameraführung.
„Moonlight“ zeigt eindrucksvoll, dass es keine großen Namen und kein Effekt-Feuerwerk benötigt, um einen wirklich guten Film zu machen, der nicht nur ein erlesenes Indie-Publikum zu begeistern versteht.
"Moonlight" in der IMDb
Da der neunjährige, „Little“ genannte Chiron (Alex R. Hibbert) unter der Cracksucht seiner ihn alleinerziehenden Mutter Paula (Naomie Harris) und den Hänseleien seiner Mitschüler leidet, fasst der schweigsame Junge langsam Vertrauen zu dem einfühlsamen Drogenhändler Juan (Mahershala Ali) und dessen Freundin Teresa (Janelle Monáe).
Sieben Jahre später zählt Chiron (Ashton Sanders) nach wie vor zu den ruhigeren Zeitgenossen, erlebt aber mit seinem besten Freund und Mitschüler Kevin (Jharrel Jerome) seine erste homosexuelle Erfahrung. Als er sich erstmals an der Highschool gegen seine Peiniger zur Wehr setzt, bekommt er gleich große Schwierigkeiten.
Als Erwachsener hat Black (Trevante Rhodes), wie sich Chiron jetzt nennt, seinen Platz im Leben gefunden. Mit Goldkette und Goldgrills verkörpert er das Klischee des Gangstas und ist in die Fußstapfen von Juan getreten. Erst als er seinen alten Freund Kevin (André Holland) in Miami wiedertrifft, bröckelt die coole Fassade …
Das Konzept, die Entwicklung eines Menschen von der Kindheit bis zum Erwachsenen ist nicht neu und wurde von Richard Linklater in „Boyhood“ besonders authentisch umgesetzt. Recht unspektakulär beginnt auch Benny Jenkins‘ „Moonlight“.
Völlig verängstigt läuft der schüchterne Chiron vor seinen Klassenkameraden davon und versteckt sich in einer leerstehenden Wohnung, wo er so lange still verharrt, bis sich der freundliche Juan seiner annimmt und mit ihm etwas Essen geht. Dies ist der Beginn einer außergewöhnlichen Freundschaft, zu der auch Juans Freundin Teresa ihren Beitrag leistet. Die beiden werden für Chiron zu einer Ersatzfamilie, aber nur, bis dem Jungen eine unbequeme Wahrheit bewusstwird.
Vor allem die Entwicklung der Freundschaft zwischen Chiron und Juan gehört zu den einfühlsamen Stärken des Films und resultierte in dem verdienten Oscar für Juan-Darsteller Mahershala Ali („House of Cards“, „Marvel's Luke Cage“).
Interessant gestaltet sich auch der dritte Teil, in dem der erwachsene Chiron zwar endlich ein selbstbewusstes Leben führt, aber durch die Begegnung mit seinem Highschool-Freund Kevin feststellen muss, wie schwierig es ist, für seine Werte und Gefühle einzustehen.
Jenkins benötigt keine außergewöhnlichen inszenatorischen Kniffe, um seine berührende Geschichte zu erzählen. Zuweilen wirkt der Film wie ein Doku-Drama, ganz unaufgeregt ohne Schnickschnack abgedreht, die Kamera nah den Figuren, die musikalische Untermalung des Oscar-nominierten Nicholas Britell bleibt ebenso verhalten wie die Kameraführung.
„Moonlight“ zeigt eindrucksvoll, dass es keine großen Namen und kein Effekt-Feuerwerk benötigt, um einen wirklich guten Film zu machen, der nicht nur ein erlesenes Indie-Publikum zu begeistern versteht.
"Moonlight" in der IMDb
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