The Box - Du bist das Experiment

Die Lehrerin Norma (Cameron Diaz) und der NASA-Techniker Arthur Lewis (James Marsden) führen mit ihrem Sohn Walter (Sam Stone) in Virginia ein bescheidenes, aber behagliches Leben. Doch als zeitgleich Norma von ihrem Schuldirektor die Nachricht erhält, dass ab nächstem Semester keine Schulgeld-Vergünstigungen mehr für die Angehörigen der Lehrkräfte gewährt werden, und Arthur eine Absage für die Weiterbildung zum Astronauten erhält, steht die Familie vor einem finanziellen Problem. 
Doch dessen Lösung taucht am frühen Morgen in Form eines Päckchens auf, das von einem Unbekannten vor die Haustür gelegt wird. Darin befindet sich eine merkwürdige Box mit einem Kärtchen, das den Besuch eines gewissen Arlington Steward (Frank Langella) ankündigt. Dieser erscheint auch zur angegebenen Zeit und macht die Familie mit der Box vertraut: Sollten Arthur oder Norma innerhalb der nächsten 24 Stunden den roten Knopf drücken, passieren zwei Dinge: Irgendwo stirbt ein Mensch, den die beiden nicht kennen - und die Familie erhält eine Million Dollar steuerfrei in bar. Einzige Bedingung: Sie dürfen niemanden davon erzählen. Sollten sie nicht von dem Angebot Gebrauch machen, wird die Box am kommenden Tag wieder abgeholt und dem nächsten Kandidaten zugestellt. Als Norma halb im Affekt den Knopf drückt, bringt der entsetzlich entstellte Steward am nächsten Tag tatsächlich den angekündigten Geldkoffer, doch Norma und Arthur ahnen nicht, was für eine Lawine sie mit ihrer Tat ausgelöst haben. 
Regisseur Richard Kelly wurde nach seinem ungeahnten Erfolg mit dem Mystery-Drama „Donnie Darko“ über den Klee gelobt, doch weder sein anschließender Film „Southland Tales“ noch sein Drehbuch zu Tony Scotts Kopfgeld-Thriller „Domino“ wurden den Vorschusslorbeeren gerecht. Zu allem Überfluss wurde ihm auch noch der Auftrag für „Knowing“ entzogen. 
Mit „The Box“ greift Kelly die bereits im Rahmen von „Twilight Zone“ verfilmte Kurzgeschichte „Button, Button“ von Richard Matheson (der auch die Romanvorlage zu „I Am Legend“ lieferte) auf und kehrt wieder zu der mystischen Atmosphäre von „Donnie Darko“ zurück, wobei die erste Hälfte des Films noch konventionellen Erzählmustern und der moralischen Frage folgt, ob der Tod eines beliebigen Menschen eine Million Dollar wert ist. 
Doch je mehr gerade Arthur versucht, dem mysteriösen Steward auf die Spur zu kommen, um so stärken häufen sich Ohnmachtsanfälle, Nasenbluten und wie Zombies wandelnde Rentner in der Umgebung des Ehepaars, das schließlich eine grausame Entscheidung treffen muss. Bei der Enträtselung dieser Figur geht Kelly nicht konsequent geschickt vor, und auch die dunklen Fantasy-Elemente wollen nicht immer ins Bild passen. Allerdings ist es Kelly hervorragend gelungen, von Beginn an eine unheilvolle Atmosphäre aufzubauen, wobei das diffuse Unbehagen, das den Zuschauer befällt, sobald Norma den roten Knopf gedrückt hat, erst zum niederschmetternden Finale konkrete Gestalt annimmt. So funktioniert „The Box“ vor allem als moralisches Lehrstück, das von seiner düsteren Atmosphäre und den drei hervorragenden Hauptdarstellern lebt.  

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