Kill Bill: Volume 2
Um sein Publikum nach sechsjähriger Veröffentlichungspause nicht gleich mit einem vierstündigen Epos zu erschlagen, hat Kultregisseur Quentin Tarantino seine Martial-Arts-Spaghetti-Western-Samurai-Film-Hommage "Kill Bill" in zwei Teile portioniert. Das macht auch insofern Sinn, als "Kill Bill: Vol. 2" längst nicht mehr so viel Action und Blut aufweist, dafür mehr Präsenz von David Carradine als bösen Buben Bill und ausgefeiltere Dialoge.
Nach zwei Streichungen auf ihrer Todesliste sinnt die Braut (Uma Thurman) nach wie vor auf Rache an ihren Peinigern. Verdita Green (Vivica A. Fox) und O-Ren Ishii (Lucy Liu) haben die Auseinandersetzung mit ihrer vier Jahre im Koma gelegenen Ex-Kollegin nach spektakulären Kämpfen bereits mit dem Leben bezahlen müssen. Nun stehen noch Elle Driver (Daryl Hannah), Budd (Michael Madsen) und vor allem dessen Bruder Bill (David Carradine) auf dem Racheplan. Denn Big Boss Bill hat vor vier Jahren seine Killer-Elite auf der Hochzeitsgesellschaft der Braut alles niedermetzeln lassen, was sich in der Kirche bewegte. Doch bereits der Besuch bei Budd in der Wüste, wo er als Rausschmeißer in einer Bar jobbt, endet für die Braut in einer Holzkiste unter der Erde. Einmal mehr muss sie ihre außerordentlichen Fähigkeiten abrufen, die sie bei ihrem Samurai-Lehrer erworben hat, um sich aus einer weiteren äußerst misslichen Lage befreien und ihre Mission beenden zu können.
Wer nach dem ersten "Kill Bill"-Teil auf eine Fortsetzung der furios inszenierten Splatter-Action gehofft hat, dürfte enttäuscht sein. "Kill Bill: Vol. 2" setzt vielmehr darauf, den im ersten Teil nur vage skizzierten Charakter von Bill vorzustellen. Während Uma Thurman Teil 1 mit ihrer Präsenz nahezu ganz allein auf ihren Schultern trug, darf nun "Kung Fu"-Darsteller David Carradine zeigen, was für ein gerissener, gemeiner, aber charismatischer Typ er ist. Er füllt seine schillernde Figur mit einer Coolness aus, die seine Absichten zwar nicht gutheißen, aber doch verstehen lassen. Uma Thurman steckt im Vergleich dazu zwar etwas zurück, bleibt aber die treibende Kraft, die nichts an Entschlossenheit eingebüßt hat, allerdings auch zu verstehen versucht, warum Bill und seine Killer sie aus dem Weg haben räumen wollen.
Tarantino hat den zweiten Teil seines Rache-Action-Dramas mit weitaus ruhigerer Hand und weniger stilistischen Mitteln inszeniert. Manchmal kommt sogar etwas Langeweile auf. Es ist trotzdem ein sinnliches Vergnügen, den Film nun auch auf Blu-ray genießen zu dürfen. Für 2014 ist bereits "Kill Bill: Vol. 3" angekündigt!
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