Shootout - Keine Gnade

Als „Rocky“ und „Rambo“ hat Sylvester Stallone in den 70er und 80er Jahren Filmgeschichte geschrieben, mit dem Action-Star-Ensemble „The Expendables“ konnte er – an der Seite von Stars wie Jet Li, Bruce Willis, Dolph Lundgren und Jason Statham - diese glorreichen Zeiten wieder erfolgreich zum Leben erwecken. Unter der Regie von Action-Veteran Walter Hill („Last Man Standing“, „Nur 48 Stunden“) darf Stallone wieder in „Shootout - Keine Gnade“im Alleingang gegen böse Jungs antreten.
Zusammen mit seinem jüngeren Partner Louis (Jon Seda) soll Auftragskiller James Bonomo (Sylvester Stallone) den korrupten Ex-Cop Hank Greely (Holt McCallany) ausschalten. Nach erfolgreicher Erledigung des Jobs hat es allerdings der Söldner Keegan (Jason Momoa) auf das Duo abgesehen. Nachdem sein Partner dran glauben musste, bittet der Greelys ehemaliger Partner Taylor Kwon (Sung Kang) um „Bobos“ Mithilfe. Aus der Not, die Hintermänner für die Morde an Greely und Louis aufzuspüren, gehen der Cop und Killer eine Zweckgemeinschaft ein. Während sie auf ein skrupelloses Unterweltnetz aus Handlangern, gierigen Anwälten und brutalen Spekulanten stoßen, ist Keegan bereits dabei, die beiden lästigen Ermittler ein für alle Mal loszuwerden …
Der Trailer zu Walter Hills Comeback-Versuch „Shootout“ ließ nichts Gutes hoffen: Zu vertraut wirkenden Action-Szenen gab der sichtlich alternde Action-Star Sylvester Stallone eher uninspirierte und kaum witzige One-Liner von sich, bei denen man sich wünschte, der Film wäre ohne gesprochenen Text abgedreht worden. Im Ganzen betrachtet fällt das Manko zum Glück nicht mehr ganz so ins Gewicht, weil sich Hill auf die geradlinige Inszenierung einer nicht allzu komplexen und sehr vorhersehbaren Handlung und satte Action konzentriert. So wird Christian Slater („Der Name der Rose“) als selbstgefälliger Anwalt ebenso zur recht blassen Nebenfigur degradiert wie Adewale Akinnuoye-Agbaje („Lost“) als skrupelloser Immobilien-Spekulant.
Interessant hätte das Miteinander des koreanischen Cops und des amerikanischen Killers ausgemalt werden können, wie es Hill sowohl in „Nur 48 Stunden“ mit dem von Eddie Murphy gespielten schwarzen Gauner  und dem weißen Cop als auch in „Red Heat“ mit dem sowjetischen und amerikanischen Polizisten humorvoll bewiesen hat. Dieses lebendige Geplänkel geht „Shootout“ leider völlig ab, wo Sylvester Stallones Figur ganz der Pragmatiker ist und Kwon der technisch versierte Informations-Crack, dem ein Anruf in der Zentrale reicht, um die nächsten Schritte zu planen. Auch die Beziehung zwischen Bobo und seiner Tochter Lisa (Sarah Shahi) wird kaum ausgeführt. Allerdings ist die Action von Hill und Stallone wieder perfekt in Szene gesetzt. Da wird geschossen, gestochen, geprügelt und gekämpft, was das Zeug und die jeweilige Einrichtung hält, da fließt und spritzt Blut und Schweiß in Strömen, dass Genre-Fans ihre helle Freude haben werden. Bei dieser Konstellation lässt es sich eben auch gut verschmerzen, wenn die Dialoge nicht mehr ganz so spritzig ausfallen wie zu Stallones und Hills besten Zeiten.
"Shootout - Keine Gnade" in der IMDb

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