Wayward Pines - Ein guter Ort zum Sterben - Staffel 1

Mit Filmen wie „The Sixth Sense“, „The Village“ und „Unbreakable“ hat sich der Drehbuchautor, Produzent und Regisseur M. Night Shyamalan zu einer Genre-Größe im Mystery-Bereich entwickelt. Als ausführender Produzent und Regisseur der Pilotfolge der 10-teiligen Mini-Serie von „Wayward Pines – Ein guter Ort zum Sterben“ erkundet er nun erstmals das Serienformat im Fernsehen, bleibt seinem bewährten Genre aber treu.
Secret-Service-Agent Ethan Burke (Matt Dillon) erhält den Auftrag, zwei seiner Kollegen zu suchen, die scheinbar spurlos verschwunden sind. Nach einem Autounfall wacht er allerdings im Krankenhaus der Kleinstadt Wayward Pines in Idaho auf. Bei der Flucht aus dem ungewöhnlich verlassen wirkenden Krankenhaus lernt er die Kellnerin Beverly (Juliette Lewis) kennen, die ihm offenbar ihre Adresse zusteckt. Tatsächlich entdeckt Burke in der heruntergekommenen Baracke die stark verweste Leiche eines seiner vermissten Kollegen. Wenig später entdeckt er bei einem Gartenfest auch seine andere vermisste Kollegin Kate (Carla Gugino), die in Wayward Pines ihr Aussehen verändert und einen Spielzeughändler geheiratet hat. Doch an weitere Informationen kommt Burke auch beim selbstgefälligen Sheriff (Terrence Howard) nicht.
Stattdessen erhält der Secret-Service-Agent immer wieder Hinweise auf eine totale Überwachung in der Kleinstadt. Und nach draußen scheint es keinen Weg zu geben. Burke kann weder seinen Vorgesetzten in Seattle erreichen, noch seine Frau Theresa (Shannyn Sossamon), die einst ihre Agentenausbildung abgebrochen hat, um sich auf ihre Familie zu konzentrieren. Als sie schließlich herausfindet, dass das letzte Lebenszeichen ihres Mannes aus Wayward Pines stammt, macht sie sich auf den Weg dorthin und muss bald wie Burke feststellen, dass es in Wayward Pines weit weniger idyllisch ist, als es zunächst den Anschein hat …
Gedächtnisverlust, mysteriöse Hinweise, das unerwartete Auftauchen vermisster Agenten und das merkwürdige Verhalten der Stadtbewohner – die erste Folge von „Wayward Pines“ spart nicht mit Hinweisen, dass es in dieser Kleinstadt nicht mit rechten Dingen zugeht. Recht früh kommen Assoziationen zu „Twin Peaks“ auf, doch erscheinen dazu die Figuren nicht skurril genug. Auch Elemente von „Pleasantville“, „The Truman Show“ oder „The Prisoner“ kommen einem in dem Sinn. „Wayward Pines“ vermengt die vertrauten Genre-Motive durchaus interessant, schafft es im weiteren Verlauf aber nicht, die im Pilot erzeugte Spannung bis zum Finale durchzuhalten. Das liegt vor allem daran, dass die Entwicklungen in den nachfolgenden Folgen kaum Überraschungen bieten, aber auch an der fehlenden Sorgfalt bei der Charakterisierung der Figuren. Die Serie, die auf dem Roman „Pines“ von Blake Crouch basiert, konzentriert sich so sehr darauf, immer neuen mysteriöse Wendungen ins Spiel zu bringen, dass sie ihre Figuren aus dem Sinn verliert.
Vor allem die Konstellation in der Familie Burke würde viel mehr Raum zur Ausgestaltung geben, doch lassen die Autoren diese Chance ungenutzt. So bietet die Serie keine wirklichen Identifikationsmöglichkeiten für den Zuschauer, der sich immerhin an einigen prominenten Gesichtern und einer stimmungsvollen Inszenierung erfreuen kann, die durch Charlie Clousers („Saw“, „Fastlane“, „Numb3rs“) Ambient-Score auch musikalisch zu gefallen versteht. Auch wenn „Wayward Pines“ letztlich arm an wirklichen Überraschungen und charismatischen Figuren ist, sich außerdem etwas stark an Genre-Vorbilder orientiert, bieten die zehn Folgen kurzweilige, wenn auch nicht allzu psychologisch tiefsinnige Mystery-Unterhaltung. Shyamalan scheint zumindest darüber nachzudenken, noch eine zweite Staffel zu produzieren …
"Wayward Pines - Ein guter Ort zum Sterben" in der IMDb

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