Plötzlich wieder jung - Zurück in die 80er

In Frankreich zählt der in Algerien geborene Schauspieler Kad Merad („Die Kinder des Monsieur Mathieu“, „Der kleine Nick“) seit Beginn der 2000er Jahre zu den prominentesten Vertretern seiner Zunft. Hierzulande ist er vor allem durch den internationalen Kinoerfolg „Willkommen bei den Sch’tis“ bekannt geworden. An diesen Erfolg wird er mit der Zeitreise-Klamotte „Plötzlich wieder jung – Zurück in die 80er“ hierzulande nicht anschließen, auch wenn der Film in Frankreich über 1,5 Millionen Zuschauer in die Kinos lockte.
Auch wenn Patrice (Kad Merad) und Eric (Franck Dubosc) ganz unterschiedliche Lebenskonzepte verfolgt haben, hat ihre seit der Schulzeit bestehende Freundschaft nach wie vor Bestand. Als der hedonistische Schwerenöter Eric Schwierigkeiten bekommt, seine immensen Steuerschulden zu begleichen, betrinkt er sich in dem Wochenendhaus von Patrice, der als prominenter Gynäkologe zwar ausgesorgt hat und eine reizende Familie hat, aber trotzdem unzufrieden mit seinen starren Strukturen ist.
Nach einigen Flaschen Rotwein stürzen sie auf dem Nachschubweg die Kellertreppe herunter und wachen am kommenden Morgen nackt im Jahr 1986 auf. Mit jüngeren Körpern gesegnet und um die zukünftigen Entwicklungen ihres Werdegangs und ihrer Freundinnen wissend, erleben die beiden nun 17-Jährigen ihre Abiturzeit noch einmal und sehen auch die Chance, vielleicht einiges anders zu machen und ihrem Leben eine andere Wendung zu geben.
Passend zum 30-jährigen Jubiläum von Robert Zemeckis Zeitreise-Abenteuer „Zurück in die Zukunft“ hat Schauspieler, Produzent, Drehbuchregisseur und Gelegenheits-Regisseur Dominique Farrugia („Sandrine sieht rot“) mit „Plötzlich wieder jung“ die kunterbunten 1980er Jahre mit ihren schicken Fönfrisuren, den witzigen Rollerdiscos und den schrillen Klamotten wiederentdeckt, als die Telefone noch Wählscheiben hatten und mit dem Kabel an der Basis verbunden waren, als Musik von Plattenspielern abgespielt wurde oder aus dem Walkman kam und als man sich noch zu festen Zeiten verabreden musste, weil es noch keine Handys gab.
Dieses Lebensgefühl lassen Farrugia und seine beiden gut aufgelegten Protagonisten auf ebenso liebe- wie humorvolle Weise wieder aufleben, und abseits der charmanten Situationskomik bleibt auch gelegentlich Zeit und Raum für nachdenkliche Töne, wenn es um die Frage geht, ob man die Chance tatsächlich nutzen würde, seinem Leben eine andere Richtung zu geben, oder ob man doch ganz zufrieden sein kann, was man hat. „Plötzlich wieder jung“ ist eine durchaus kurzweilige Zeitreise geworden, die für die französischen Zuschauer sicher noch spaßiger ausfällt als für das deutsche Publikum, aber mehr eben auch nicht.
"Plötzlich wieder jung - Zurück in die 80er" in der IMDb

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