Spring: Love is a Monster

Eine Romanze überzeugend mit einer Horror-Geschichte zu verbinden erfordert schon eine ganz besondere Herangehensweise, wenn die Figuren nicht allzu eindimensional daherkommen und die in ihren verwendeten filmischen Mitteln doch sehr unterschiedlichen Genres nicht wie Fremdkörper aufeinander reagieren. Justin Benson und Aaron Moorhead, die bereits in ihrem Debüt „Resolution“ das Hinterwäldler-Horror-Thema auf erfrischende Weise belebt haben, gelingt es auch in ihrem neuen Werk „Spring: Love Is A Monster“ das Kunststück, zwei verschiedene Genres glaubwürdig in einer starken Story zu vereinen.
Nachdem seine Mutter nach langer Krankheit verstorben ist, hält Evan (Lou Taylor Pucci) nichts mehr in seiner amerikanischen Heimatstadt. Durch eine unnötige Kneipenschlägerei ist er auch noch seinen Job los und muss mit einer Anzeige rechnen. Also bucht er kurzerhand ein Flugticket nach Rom, wo er ein paar Tage mit zwei jungen britischen Männern abhängt und mit ihnen schließlich an die Küste nach Apulien fährt. Während es die Briten weiter nach Amsterdam verschlägt, bleibt Evan in Polignano a Mare hängen, wo er die geheimnisvolle Studentin Louise (Nadia Hilker) kennenlernt. Er bekommt für seine Arbeit auf einer Farm ein Zimmer gestellt und verbringt möglichst jede freie Minute mit dem schönen Mädchen, das allerdings ein düsteres Geheimnis birgt, das einer glücklichen Beziehung auf lebensgefährliche Weise im Wege steht.
Benson und Moorhead verwenden viel Zeit darauf, mit Evan die männliche Figur einzufügen, den Verlust seines letzten Familienmitglieds, den Verlust seines Jobs, die Entladung seiner Frustration in einer Schlägerei, schließlich seine Entscheidung, in Europa eine Auszeit zu nehmen. Erst als Evan in dem idyllischen italienischen Küstenstädtchen Polignano auf Louise stößt, beginnt die romantische Richtung des Films, bleibt sich aber seiner fast schon dokumentarischen Erzählweise treu, die durch die spezielle Kameraarbeit mit einem Spielzeughelikopter noch verstärkt wird. Und auch wenn sich Louises dunkles Geheimnis offenbart und der kosmische Schrecken, wie man ihn sonst vor allem durch Stuart Gordons H.P.-Lovecraft-Adaptionen her kennt, Eingang in die Story findet, kommt es nie zu einem Bruch in der Erzählung oder in den eingesetzten filmischen Mitteln.
Eingerahmt von einer malerischen Kulisse und Jimmy Lavalles atmosphärischen elektronischen Score und von starken Darstellern angetrieben, erzählt „Spring: Love Is A Monster“ eine coole Liebesgeschichte, in der die eingestreuten Horrorelemente keinesfalls wie Fremdkörper wirken, sondern dem Plot eine interessante Note verleihen.
"Spring: Love is a Monster" in der IMDb

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