Jurassic World

Vor über zwanzig Jahren ließ Steven Spielberg in seiner gleichnamigen Adaption des Michael-Crichton-Bestsellers „Jurassic Park“ auf spektakuläre Weise die ausgestorbenen Dinosaurier auf der Leinwand wieder zum Leben erwecken. Nach den zwei obligatorischen Sequels war das Thema auch nach einem Disney-Animationsfilm durch alle Publikumsschichten erledigt. Weil Hollywood aber immer wieder gern erfolgserprobte Konzepte aufwärmt und sich dabei der technologischen Fortschritte bedient, um fehlende Inspiration durch coolere Effekte wettzumachen, darf sich das Luxus-Ressort-Publikum nun in dem von Maestro Spielberg produzierten Reboot „Jurassic World“ vor neuen Super-Dinosauriern fürchten.
Zwei Dekaden nach den tragischen Ereignissen in dem Erlebnis-Ressort „Jurassic Park“ hat der schwerreiche Simon Masrani (Irrfan Khan) auf der Insel Isla Nublar vor Costa Rica unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen das Erlebnis-Paradies „Jurassic World“ errichtet, wo Besucher aus aller Welt die vielfältigsten Dinosaurier-Arten hautnah erleben dürfen, inklusive Streichelzoo, Aqua-Becken, Vogelhaus und Triceratops-Reiten. Doch das Publikum und vor allem die Aktionäre wollen mehr als nur die hinlänglich bekannten Dinos in Aktion zu erleben. Also hat der Genetiker Dr. Henry Wu (BD Wong) auf der Basis von T-Rex-DNA einen Super-Dinosaurier gezüchtet, in den etliche weitere nützliche DNA-Stränge von anderen Artgenossen eingeflossen sind. Während die Managerin Claire Dearing (Bryce Dallas Howard) alle Hände voll zu tun hat, zusammen mit Dino-Trainer Owen Grady (Chris Pratt) die sichere Unterbringung der Neuzüchtung Indominus Rex zu gewährleisten, muss sie sich eigentlich auch um ihre beiden Neffen Zach (Nick Robinson) und Gray Mitchell (Ty Simpkins) kümmern, während Owen seine Velociraptoren gerade abzurichten versucht.
Natürlich bricht der I-Rex aus seiner Verwahrung gerade dann aus, als sich die beiden Mitchell-Brüder abseits der regulären Pfade in ihrer rollenden Sicherheitskugel selbständig gemacht haben. Der militante Hoskins (Vincent D’Onofrio) macht sich die Panik zunutze, sein eigenes Team in der Kommandozentrale zu installieren. Er ist vor allem daran interessiert, die von Grady dressierten Velociraptoren statt Soldaten in Kriege zu schicken …
Regisseur Colin Trevorrow ist bislang nur durch die romantische Komödie „Journey of Love“ (2012) in Erscheinung getreten, hat mit „Jurassic World“ aber immerhin so viel Eindruck machen können, dass er auch wohl auch die Regie des „Star Wars“-Abenteuers „Episode IX“ und des „Jurassic World“-Sequels führen wird. Immerhin ist ihm mit dem zweistündigen Dino-Spektakel ein extrem kurzweiliger Film gelungen, der sich recht wenig um die Figuren und ihre kurz angedeuteten Hintergründe kümmert, dafür aber umso eindrucksvoller die CGI-Kreaturen in Szene zu setzen versteht. Die darstellerischen Leistungen der menschlichen Schauspieler sind daher kaum der Rede wert, und die Figuren besitzen längst nicht den Charme von den teils kauzigen Charakteren des Originals. Wer aber auf durchaus sehenswerte Dino-Action steht, bekommt mit „Jurassic World“ einen durchweg kurzweiligen Abenteuer-Film geboten, dessen krachiges Finale fast mit „Godzilla“ mithalten kann.
"Jurassic World" in der IMDb

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