Poltergeist (2015)

Nachdem bereits 1980er-Jahre-Horror-Schocker wie „Halloween“, „Freitag, der 13.“, „The Texas Chainsaw Massacre“ und „Nightmare on Elm Street“ im 21. Jahrhundert ihre Frischzellenkur aus Hollywood erhalten haben, hat sich Regisseur Gil Kenan („Monster House“) nun des ebenfalls in den 80er entstandenen Grusel-Klassikers „Poltergeist“ von Tobe Hooper angenommen und ein überraschend unterhaltsames Update des Genre-Juwels vorgenommen, das mit coolen Effekten und einem stark auftretenden Sam Rockwell („Moon“, „Iron Man 2“) überzeugt.
Seit Eric Bowen (Sam Rockwell) seinen Job bei John Deere verloren hat, muss seine Familie kleinere Brötchen backen. Dazu zählt der Umzug in eine andere Stadt, wo die Grundstückspreise angesichts der vielen Zwangsvollstreckungen gerade am Boden liegen. Zusammen mit seiner Frau Amy (Rosemarie DeWitt) sowie den Kindern Kendra (Saxon Sharbino), Griffin (Kyle Catlett) und Madison (Kennedi Clements) versucht Eric das Beste aus der Situation zu machen, doch gerade der feinfühlige Griffin, der sein Zimmer unter dem Dach mit Fensterblick in den Himmel bezogen hat, stellt schnell fest, dass merkwürdige Dinge in dem Haus vorgehen. Das fängt mit stark aufgeladenen Haaren an, sobald man die Schranktür in Madisons Zimmer am Griff berührt, und geht mit vermeintlichen Selbstgesprächen seiner Schwester, ekligen Flüssigkeiten, die aus dem Kellerboden strömen, weiter - bis mysteriöse Vorkommnisse im Wohnzimmer dazu führen, dass Maddy wie vom Erdboden verschwindet.
Als auch die Parapsychologin Dr. Brooke Powell (Jane Adams) mit ihrem Latein am Ende ist, ruhen die letzten Hoffnungen der Bowens auf dem Geisteraustreiber Carrigan Burke (Jared Harris), der im Fernsehen eine eigene Sendung unterhält. Offensichtlich sind im Haus der Bowens einige besonders aufgebrachte Poltergeister am Werk …
Auch wenn die Familie in „Poltergeist“ andere Namen trägt und einen anderen Hintergrund aufweist, haben sich Kenan und sein Drehbuchautor David Lindsay-Abaire („Tintenherz“, „Die fantastische Welt von Oz“) bei ihrem Remake überwiegend an der Originalgeschichte von Steven Spielberg und seinen Co-Autoren gehalten. Etwas ausgeschmückt wurde in der neuen Version aber die Rolle des Familienvaters und sein Dilemma, ohne Geld die Bedürfnisse seiner Liebsten stillen zu wollen. Sam Rockwell deckt in „Poltergeist“ glaubwürdig alle Facetten des sowohl verzweifelten als auch liebe- und humorvollen Familienvaters ab, und auch Kyle Catlett („Die Karte meiner Träume“) und Kennedi Clements als das Nesthäkchen, das direkten Kontakt mit den Poltergeistern aufnimmt, bieten eine starke Vorstellung. Darüber hinaus gewähren die Filmemacher auch visuell faszinierende Einblicke in die Welt hinter dem ominösen Kleiderschrank und des Fernsehers. Wer das Original geliebt hat, wird in der Story des Remakes wenig Neues entdecken können, aber die Inszenierung der Sam-Raimi-Produktion ist Gil Kenan durchaus unterhaltsam und effektvoll gelungen, wozu vor allem die stimmungsvolle Kameraarbeit von Javier Aguirresarobe („The Others“, „Blue Jasmine“) ihren Teil beigetragen hat.
"Poltergeist" in der IMDb

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