Mechanic: Resurrection

Wenn Action-Star Jason Statham zuschlägt, macht er das gern in Serie. Nach „The Transporter“ (2002), „Crank“ (2006) und „The Expendables“ (2010) geht nun auch der von Simon West inszenierte „The Mechanic“ (2011) in die erwartete nächste Runde. Doch das Hollywood-Debüt des Hannoveraners Dennis Gansel („Die Welle“, „Die Vierte Macht“) lässt zwar den stoisch agierenden Jason Statham noch halbwegs gut in „Mechanic: Resurrection“ aussehen, doch die dürftigen Dialoge, die eindimensionalen Figuren und der dünne Plot dürften nur den hartgesottensten Genre-Fans nicht sauer aufstoßen.
Obwohl der Elite-Auftragskiller Arthur Bishop (Jason Statham) seinen lukrativen Job aufgegeben und geschickt seinen Tod vorgetäuscht hat, bleibt er nicht allzu lange vom Radar verschwunden. Sein ehemaliger Wegbegleiter aus dem Kinder-Soldaten-Ausbildungslager Riah Crain (Sam Hazeldine) will sich an Bishop dafür rächen, dass er ihn damals im Lager zurückgelassen hatte, und entführt seine neue Flamme Gina (Jessica Alba). Bishop bekommt sie nur lebend zurück, wenn er innerhalb von gerade mal 36 Stunden drei mächtige Waffenhändler so umbringt, dass es – und dies ist bekanntlich Bishops Spezialität – jeweils wie ein Unfall aussieht. Die besondere Schwierigkeit liegt in der eigentlich undurchdringlichen Sicherheitszone, die die skrupellosen Geschäftemacher umgibt.
Gleich zu Beginn von „Mechanic: Resurrection“ darf The Mechanic vor eindrucksvoll exotischer Kulisse demonstrieren, dass er zwar seine eigentliche Identität und seinen Job aufgeben musste, aber nichts von seinen außergewöhnlichen Fähigkeiten auch im Nahkampf verlernt hat. Von seinen gnadenlos effektiven Kampfkünsten darf sich der Action-Fan auch im weiteren Verlauf der Handlung erfreuen, doch dabei wird wenig Neues präsentiert. Das Drehbuch von Philip Shelby („Survivor“) und Tony Mosher konzentriert sich leider so auf Jason Stathams Action-Präsenz, dass alle anderen Filmelemente quasi ausgespart werden.
So ist bereits die sich an der traumhaften Kulisse von Thailands Stränden anbahnende Love Story zwischen Bishop und der in Kambodscha wirkenden Kinderheim-Leiterin Gina ebenso flach inszeniert wie die Charakterisierung von Bishops Gegenspieler Riah Crain, dem die Autoren unsägliche Floskeln in den Mund gelegt haben.
Erst als Bishop in gewohnt präziser und überlegter Manier seinen zeitlich straff getakteten Auftrag in Angriff nimmt, verdient „Mechanic: Resurrection“ die ersten Pluspunkte. Wie Bishop die einzelnen Attentate plant und ausführt, ist wirklich nett anzusehen, und als der von Tommy Lee Jones („Auf der Flucht“, „No Country For Old Men“) dargestellte mächtigste Waffenhändler Max Adams die Bühne betritt, kommt sogar eine erfrischende Prise Humor mit ins Spiel.
Im Finale kommt es natürlich zum großen Showdown zwischen Bishop und Crain, wobei selbstverständlich zuvor etliche von Crains Handlangern aus dem Weg geräumt werden müssen. Hier bleibt Gansel dem Genre sklavisch treu und vermag leider überhaupt keine frischen Akzente mehr zu setzen. So dürften nur Die-Hard-Jason-Statham-Fans Freude an einem mäßig interessanten Actioner haben, der am 27. Dezember über Universum Film auf DVD und Blu-ray erscheint.
"Mechanic: Resurrection" in der IMDb

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