Reindeer Games
Regie-Altmeister John Frankenheimer hat sich mit so superben Thrillern wie „French Connection II“, „Ronin“ oder „Black Sunday“ einen Namen gemacht, aber in seiner langjährigen Karriere auch viele Filme inszeniert, die nicht zu Unrecht längst in Vergessenheit geraten sind. Dass dieses Schicksal „Reindeer Games“ (2000) eventuell erspart bleibt, ist dann vor allem dem populären Cast zu verdanken.
Wie es der Zufall so will, werden Rudy (Ben Affleck) und sein Zellenkumpel Nick (James Frain) in drei Tagen aus dem Gefängnis entlassen. Nick wird dann von seiner äußerst attraktiven Brieffreundin Ashley (Charlize Theron) erwartet, doch dann wird er plötzlich während einer Massenschlägerei im Speisesaal erstochen. Rudy stellt sich vor den Gefängnistoren Ashley als Nick vor und verlebt mit ihr ein paar rauschende Tage voller Sex und Spaß, doch dann wird das junge Glück durch Ashleys Bruder Gabriel (Gary Sinise) getrübt, der mit seinen Kumpels das Casino überfallen will, in dem Nick vor dem Absitzen seiner Haftstrafe gearbeitet hat. Rudy überlegt nur kurz, seine wahre Identität preiszugeben, denn ihm wird schnell bewusst, dass er nur eine Chance zu überleben hat, wenn er weiterhin Nicks Rolle spielt …
Das Drehbuch von Ehren Kruger („Scream 3“, „Der verbotene Schlüssel“) hält mehr Wendungen parat, als für einen Film allein dienlich sein können. Frankenheimer bemüht sich sichtlich, die manchmal hanebüchene Handlung durch Action und Erotik aufzupeppen, wobei ihm die Schauwerte einer Charlize Theron („The Road“, „Snow White and the Huntsman“) ebenso behilflich sind wie das herrlich böse Spiel von Gary Sinise („Apollo 13“, „Forrest Gump“) und die souveräne Darstellung von Ben Affleck („Argo“, „Dogma“) als Gangster wider Willen.
Allerdings wird den einzelnen Rollen schauspielerisch nicht allzu viel abverlangt. Wer allerdings einen Abend mit einem weithin sinnfreien Film-noir-Thriller mit ordentlich Action und Sexappeal verbringen möchte, ist mit „Reindeer Games“ gut bedient.
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