96 Hours - Taken

Das Leben als CIA-Agent hat Bryan Mills (Liam Neeson) einsam und skeptisch gemacht. Nachdem er seinen Job jedoch an den Nagel gehängt hat, ist er in die Nähe seiner von ihm geschiedenen Frau (Famke Janssen) und geliebten Tochter Kim (Maggie Grace) gezogen, um die Zeit gerade mit seiner pubertierenden Tochter nachzuholen, die er während seiner unzähligen Auslandseinsätze so vernachlässigt hat. Dass die 17-Jährige mit ihrer Freundin Amanda (Katie Cassidy) nach Europa will, lässt Bryan nur unter fest gelegten Voraussetzungen zu.
Tatsächlich zeigt sich seine Besorgnis als begründet an, denn kaum sind die beiden Mädchen in Paris angekommen, werden sie von einer Bande osteuropäischer Mädchenhändler gekidnappt. Bryan bekommt die Entführung am Telefon mit und macht sich sofort auf den Weg. Mit Hilfe seines noch aktiven CIA-Freundes und eines alten Pariser Freundes im Staatsdienst kommt er an die Informationen, die er benötigt, um sich an die Fersen der Gangster zu heften. Dabei lässt er keine Gnade walten und schaltet jeden Gegner im Handumdrehen aus, der sich ihm in den Weg zu seiner Tochter zu stellen wagt …
96 Stunden ist erfahrungsgemäß die Zeit, die bleibt, um einen entführten Menschen lebend wiederzusehen. Wie Regisseur Pierre Morel („From Paris With Love“), der schon als Kameramann in Produktionen wie „War“, „Unleashed – Entfesselt“ und „Transporter“ das Einmaleins des Action-Kinos erlernt hat, seinen Star Liam Neeson diese knapp bemessene Zeit in der Story und Produktion von Luc Besson („Léon – Der Profi“) ausfüllen lässt, gleicht einem Bravourstück. Zunächst mag man sich den nicht mehr ganz so jungen Charakter-Darsteller („Schindlers Liste“, „Nell“) kaum in einem temporeichen Action-Thriller als wütenden Tornado vorstellen, doch genau das macht Neeson mit einer wuchtigen Überzeugungskraft, als hätte er nie andere Rollen gespielt. Dabei kommt es kaum zu spektakulären Fights, wie man sie von Genre-Stars wie Jason Statham oder Jet Li gewohnt ist, sondern Neesons Figur ist ganz auf Effizienz getrimmt. Und so walzt er sich brutal auch mit unlauteren Mitteln durch das osteuropäische Gangster-Milieu, dass kein Auge trocken und kein Knochen heil bleibt. Das Happyend ist natürlich obligatorisch, verkommt bei der furiosen Action-Hatz aber nahezu zur Nebensache. Dass Bryan Mills sein Ziel erreicht, steht bei seiner grimmigen Entschlossenheit gar nicht zur Debatte. Und so darf sich der Zuschauer an einer eindrucksvollen One-Man-Show erfreuen, wie man sie so selten auf der Leinwand gesehen hat.
"96 Hours" in der IMDb

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