Viridiana

Die Novizin Viridiana (Silvia Pinal) steht kurz vor ihrem Gelübde und wird von ihrer Äbtissin aufgefordert, ihren Onkel Don Jaime (Fernando Rey) zu besuchen, zu dem sie zwar seit Jahren keinen Kontakt hat, der aber immerhin für ihren Lebensunterhalt aufgekommen ist. Als Viridiana auf dem heruntergekommenen Landgut ihres Onkels ankommt, ist dieser von der Ähnlichkeit zwischen Viridiana und seiner verstorbenen Frau so verblüfft, dass er seine Nichte bittet, seine Frau zu werden. 
Bestürzt lehnt sie seinen Antrag ab, wird aber von Don Jaimes treu ergebender Haushälterin Ramona (Margarita Lozano) betäubt, woraufhin der Hausherr am nächsten Morgen behauptet, die Nacht mit Viridiana verbracht zu haben. Als sich Viridiana weiterhin weigert, seine Frau zu werden, erhängt sich Don Jaime. Sein unehelicher Sohn Jorge erbt das Landgut und vergnügt sich gern mit verschiedenen Frauen. Nachdem seine Freundin das Weite gesucht hat, macht er sowohl Ramona als auch Viridiana Avancen. 
Mit seinem 1961 in Schwarz-Weiß gedrehten Film "Viridiana" hat Luis Buñuel einmal mehr ein sozialkritisches Drama inszeniert, das sowohl die Probleme eines konsequent gottesfürchtigen Lebens als auch die moralischen Verwerfungen quer durch die gesellschaftlichen Schichten offenbart. Während es Viridiana an Verständnis für die irdischen Bedürfnisse der von ihr betreuten Obdachlosen fehlt, erweisen sich diese als selbstsüchtig und faul. 
"Viridiana" demontiert in eindrucksvollen, symbolträchtigen Bildern die Vorstellung von einer Welt, in der christliche Nächstenliebe stets auf fruchtbaren Boden trifft.  

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