Die Farben des Herbstes

Die nicht immer einfache Beziehung zwischen Schüler und Mentor ist ein beliebtes, oft auch erfolgreiches Filmthema, sei es in der Literatur ("Forrester - Gefunden!"), in der Mathematik ("Good Will Hunting") oder im Sport ("Peaceful Warrior - Der Pfad des friedvollen Kriegers"). Drehbuchautor und Regisseur George Gallo ("Schneesturm im Paradies") hat sich in "Die Farben des Herbstes" der Malerei angenommen und setzt in seinem bedächtig erzählten Drama auf einen prominenten Cast. 
Der Teenager John Talia (Trevor Morgan) macht in seiner Freizeit nichts lieber, als zu malen. Allerdings erregt er mit seinem Hang, nackte junge Männer zu zeichnen, den Argwohn seines Vaters (Ray Liotta). Als John von dem örtlichen Kunsthändler Yammi (Charles Durning) erfährt, dass der berühmte Maler Nicholi Seroff (Armin Mueller-Stahl) ganz in der Nähe wohnt, will er unbedingt mit dem großen Meister über seine Kunst reden. Allerdings muss der begabte junge Mann schnell feststellen, dass Seroff nicht das geringste Interesse an seinen Mitmenschen hegt, sondern nur noch dem Wodka zu frönen scheint. Doch da John nicht locker lässt und Seroff bald mit seiner Scharfsichtigkeit überrascht, erklärt sich Seroff bereit, den Jungen mit nach Pennsylvania zu nehmen, um ihm dort das Malen beizubringen. 
Auch wenn große Mimen wie Ray Liotta ("Hannibal", "Cop Land"), Charles Durning ("Tage wie dieser", "O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee") und Ron Perlman ("Der Name der Rose") in dem wunderschön fotografierten Drama mitwirken, bezieht "Die Farben des Herbstes" seine ganze Kraft aus dem imponierend ausdrucksstarken Spiel von Armin Mueller-Stahl ("Tödliche Versprechen", "The International") und Trevor Morgan ("Mean Creek"), die angeregt über die Kunst philosophieren und dabei fürs Leben lernen. Zwar trägt der Film zum Hollywood-typischen, schmalzigen Ende hin etwas sehr dick auf, doch überzeugt "Die Farben des Herbstes" als lebensbejahendes Kunstkino mit hervorragenden Darstellern. 

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