Retreat
Nachdem die Journalistin Kate (Thandie Newton) und Architekt Martin (Cillian Murphy)ihr ungeborenes Kind verloren haben, kriselt es in der noch jungen Ehe. Martin sieht sich vor allem mit dem offensichtlich berechtigten Vorwurf konfrontiert, das Kind nicht gewollt zu haben und für Kate in dieser schwierigen Zeit nicht dagewesen zu sein.
Also lassen sich die beiden auf eine menschenleere Insel vor der schottischen Küste bringen, wo sie in der einzigen Hütte wieder zu sich finden wollen. Doch der Auftakt misslingt kläglich, als Martin durch die defekte Stromversorgung starke Verbrennungen erleidet und die übers Funkgerät angeforderte Hilfe nicht eintrifft. Dafür stößt das kriselnde Ehepaar an der Küste auf einen schwer verletzten Mann in britischer Militäruniform (Jamie Bell), der darauf drängt, die Hütte luftdicht zu isolieren, denn da draußen gehe ein Virus um, der die Menschheit zu vernichten droht. Kate hält das für ausgemachten Blödsinn, doch Martin ist geneigt, dem überzeugungskräftigen Unbekannten zu glauben ...
Während Untergangs-Utopien wie "Resident Evil" oder "28 Days Later" die Apokalypse als blutige Schlachten zwischen vor dem Aussterben bedrohten Menschen und wie auch immer Infizierten inszenieren, präsentiert Drehbuch-Co-Autor und Regiedebütant Carl Tibbetts den Überlebenskampf eines Ehepaars stellvertretend für die ganze Menschheit gegen eine vage Epidemie als kleinen kammerspielartigen Psycho-Thriller.
Dass das Rezept aufgeht, ist vor allem den überzeugenden, Apokalypse erprobten Darstellern Thandie Newton ("2012") und Cillian Murphy ("28 Days Later") sowie Jamie Bell ("Billy Elliot") zu verdanken, aber auch dem intelligenten Drehbuch, das die Zweifel des abgeschiedenen Ehepaars an der Seuche geschickt auf den Zuschauer überträgt.
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