Restless

Gus Van Sant ist zwar auch als ein Mann für eher spröde Stoffe wie "Gerry" und "Mala Noche" bekannt, aber ebenso sehr hat sich der Ausnahme-Regisseur mit Milieustudien wie "Elephant", "Paranoid Park" oder "Last Days" sowie Mainstream-tauglichen Kleinoden wie "My Private Idaho", "Good Will Hunting", "Forrester - Gefunden!" und dem Oscar-prämierten Biopic "Milk" hervorgetan. Mit seinem neuen Film "Restless" lässt er den morbiden Charme des Klassikers "Harold & Maude" in neuem Licht glänzen. 
Da seine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, hat Enoch Brae (Henry Hopper) den Sinn des Lebens verloren. Statt die Schulbank zu drücken, besucht er regelmäßig Beerdigungen ihm unbekannter Menschen und geht Kontakten mit lebenden Artgenossen eher aus dem Weg. Deshalb unterhält er sich mit einem eingebildeten japanischen Kamikazepiloten (Ryo Kase) und reagiert genervt, als ihn auf einer Beerdigung die aufgeschlossene Annabel (Mia Wasikowska) anspricht, die an einem unheilbaren Gehirntumor leidet und nicht mehr lange zu leben hat. Ihre Hartnäckigkeit zahlt sich aber aus. Enoch lässt das lebensfrohe Mädchen in seine eigene Welt und lernt so, das Leben zu lieben. Doch als Annabel eines Tages zusammenbricht, wird beiden klar, dass ihre gemeinsame Zeit sich dem Ende nähert ... Abgesehen von der Todesthematik, der sich die beiden Protagonisten auf jeweils eigene Weise nähern, schildert "Restless" eine für Van Sant überraschend konventionelle Liebesgeschichte mit zwei überzeugenden, gut miteinander harmonierenden Jung-Darstellern. Eingebettet in warme Bilder und Danny Elfmans angenehm zurückhaltenden Klängen, bietet "Restless" trotz schwermütiger Motive eine mitreißende Feel-Good-Atmosphäre. 

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