Trespass - Auf Leben und Tod

Weil Kyle Miller (Nicolas Cage) ständig Mandanten treffen muss, um die Diamanten, die er vermittelt, an den Mann zu bringen, lässt er sich kaum noch im protzigen Zuhause blicken. Seine attraktive Frau, die Architektin Sarah (Nicole Kidman), scheint längst resigniert zu haben und bewahrt nur ihrer pubertierenden Tochter Avery (Liana Liberato) zuliebe die Fassung. 
Immerhin sind sich die beiden Eltern einig, dass Avery nicht zur gewünschten Party gehen darf, was diese nicht daran hindert, das Haus gerade in dem Moment unerlaubt zu verlassen, als es an der Tür klingelt und sich als Polizisten getarnte Gangster Zutritt zu dem Anwesen verschaffen. Doch Kyle weigert sich standhaft, den Safe zu öffnen, was die Millers in eine bedrohliche Lage bringt. Allerdings sind sich die Einbrecher auch sehr uneins über das weitere Vorgehen. Vor allem der junge Jonah (Cam Gigandet) stellt sich immer wieder schützend vor Sarah. Als Avery frühzeitig von ihrer Party nach Hause kommt, droht die angespannte Lage zu eskalieren. 
Der Plot von "Trespass" gibt eigentlich nicht viel her. Wie sich Eigenheim- und Wohnungsbesitzer gegen Einbrecher und Kidnapper erfolgreich zur Wehr setzen, ist immer wieder im Kino thematisiert worden, mal spannungsgeladen wie in David Finchers "Panic Room", mal verschwörerisch wie in dem Bruce-Willis-Actioner "Hostage". Joel Schumacher, der für eindringliche Filme wie "Flatliners", "Falling Down" oder "Nicht auflegen!" verantwortlich zeichnete, kann dem Genre leider keine neuen Akzente verleihen. Sein "Trespass" muss sich ganz auf die Top-Stars Nicolas Cage ("Con Air", "Wild at Heart") und Nicole Kidman ("Eyes Wide Shut", "Dogville") verlassen, die allerdings trotz guter Darstellungen nicht darüber hinwegtäuschen können, dass das ständige Kräftemessen zwischen Familie und Gangstern arg konstruiert wirkt. Da sollen Rückblenden über das mögliche Verhältnis zwischen Sarah und Jonah aufklären, und auch die im Vorfeld des Coups angestellten Observationen werden auf diese Weise immer wieder neu bewertet. Handwerklich ist der Psychothriller dabei durchaus gelungen. Das exklusive Setting und die prominente Besetzung sorgen für die Vorschusslorbeeren. Doch bei den wenig überzeugenden Handlungssträngen sind die Credits spätestens nach einer Stunde aufgebraucht. 

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