Breaking Bad - Staffel 1

Fünf Staffeln lang zählte die Emmy-prämierte Serie "Breaking Bad" zu den absoluten Highlights des Fernsehprogramms. Im Mittelpunkt der Serie steht die außergewöhnliche Geschichte eines krebskranken 08/15-Chemielehrers, der für das Wohl seiner Familie zum Meth-Produzenten wird. Aus dieser Konstellation heraus erklärt sich auch der merkwürdig anmutende Titel der Serie, denn der aus dem Südstaaten-Slang stammende Begriff bedeutet etwa "auf die schiefe Bahn geraten" oder auch "sich über geltende Gesetze hinwegsetzen". 
Als Highschool-Chemielehrer in Albuquerque, New Mexico, kommt der 50-jährige Walter White (Bryan Cranston) mit seiner schwangeren Frau Skyler (Anna Gunn) und dem an zerebraler Kinderlähmung leidenden Teenagersohn Walter Jr. (RJ Mitte) halbwegs über die Runden. Um das Gehalt aufzubessern, jobbt Walter in einer Waschanlage, wo er plötzlich zusammenbricht. Die plötzliche Diagnose, dass der überzeugte Nichtraucher unheilbar an Lungenkrebs erkrankt ist, wirft Walters Lebensplanung komplett über den Haufen. 
Ausgerechnet sein Schwager Hank (Dean Norris) bringt Walter auf die Idee, wie er die Familie auch nach seinem Ableben versorgen kann: Als er nach einem Fernsehbericht über einen gelungenen Coup der DEA erfährt, wie viel Geld sich mit dem Verkauf von Methamphetamin machen lässt, gerät Walter auf die schiefe Bahn. Zusammen mit dem Kleindealer Jesse (Aaron Paul), den Walter in der Schule durchfallen ließ, macht er sich schnell als versierter Meth-Kocher einen Namen. Nur mit dem Dealen haben Walter und Jesse so ihre Probleme. Denn mit den Gangsterbossen in der Drogenszene ist überhaupt nicht zu spaßen. Und es ist natürlich alles andere als einfach, das neue Doppelleben vor seiner Familie und auch seinem Schwager geheim zu halten. 
Ursprünglich war die erste Staffel von "Breaking Bad" auf neun Folgen ausgelegt, doch der Streik der Drehbuchautoren führte dazu, dass die erste Staffel nach sieben Folgen etwas abrupt enden musste. Bei dem bewusst langsamen Erzählduktus der Serie kann "Breaking Bad" in der ersten Staffel sein Potenzial nur andeuten. Doch die vorrangigen Stärken kommen bereits gut zur Geltung. Nicht nur Walter White macht aufgrund seiner plötzlichen Krankheit eine sehr ambivalente Entwicklung vom liebenden Familienvater zum Kriminellen mit guter Absicht durch, auch seine Mitmenschen haben ihre Last im Leben zu tragen. Die karge Landschaft, in die sich Walter und sein drogensüchtiger Partner mit dem Wohnmobil zum "Kochen" zurückziehen, bietet das perfekte Panorama für die oft gebrochenen Figuren, für die der amerikanische Traum in weiter Ferne liegt. 
Bryan Cranston ("Malcolm mittendrin", "Seinfeld") überzeugt in der ungewohnt ernsten Rolle des todkranken Chemielehrers, dessen berufliche Qualifikation ein ganz neues Betätigungsfeld eröffnet, das ebenso illegal und gefährlich wie lukrativ erscheint. Aaron Paul als sein drogensüchtiger Partner-in-crime Jesse Pinkman bildet mit seiner fahrig-nervösen Darstellung ebenso den quirligen wie amüsanten Counterpart zum besonnenen Lehrer wie Dean Norris als Walters Schwager Hank, der sich engagiert dem Kampf gegen den Drogenhandel widmet. 
Das außergewöhnliche Serienkonzept von "Akte X"-Mitautor Vince Gilligan, die intelligenten Drehbücher, großartige Darsteller, ein stimmungsvoller, nur dezent platzierter Soundtrack und die Entwicklung der einzelnen Figuren machen "Breaking Bad" zu einer packenden wie eindringlichen Serie der besonderen Art. 

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