Breaking Bad - Staffel 2
Nachdem die erste Staffel von "Breaking Bad" über gerade mal sieben Folgen nur anreißen konnte, was sich ein verzweifelter, sterbenskranker Familienvater alles einfallen lässt, um seine Frau und Kinder nach seinem Ableben versorgt zu wissen, entfaltet die zweite Staffel in dreizehn Folgen die ganze Bandbreite des Dilemmas, das mit dem Eintritt eines einfachen Chemielehrers in die Welt des illegalen Drogenhandels einhergeht.
Nachdem in den sieben Folgen der ersten Staffel Walter Whites (Bryan Cranston) fortgeschrittener Lungenkrebs diagnostiziert worden ist und der 50-jährige durch seinen Schwager Hank (Dean Norris) unfreiwillig die Idee zur Maximierung der Familienabsicherung bekommen hat, indem er feinstes Meth herstellt und verkauft, läuft der Handel unerwartet gut an.
Allerdings gehen die schnell erwirtschafteten Gewinne sofort wieder für die kostspieligen Behandlungen drauf, die Walter über sich ergehen lassen muss. Dabei muss er bereits ein großes Maß an Einfallsreichtum beweisen, wenn er seiner Familie glaubwürdig vermitteln will, dass das Geld beispielsweise von Walters ehemaligen Geschäftskollegen Gretchen und Elliott Schwartz stammt, die nicht zuletzt durch Walters fachliche Qualitäten reich geworden sind. Walters hochschwangere Frau Skyler (Anna Gunn) nimmt wieder ihre alte Stelle als Buchhalterin an, um Geld nach Hause zu bringen, und der durch Kinderlähmung behinderte Walter Jr. (RJ Mitte) stellt eine Spenden-Website online, die der angeheuerte Anwalt Saul Goodman (Bob Odenkirk) fortan zur Geldwäsche des schmutzigen Drogengeldes missbraucht. Während es Walter immer schwerer fällt, das zunehmend komplexere Lügenkonstrukt seiner Familie gegenüber aufrechtzuerhalten, versucht er mit seinem jungen Partner Jesse Pinkman (Aaron Paul) den Verkauf der kostbaren Ware zu beschleunigen und auf andere Reviere auszuweiten. Doch das lässt sich die Konkurrenz natürlich nicht gefallen und dezimiert Jesses Team an Laufburschen, während der DEA-Beamte Hank dem geheimnisvollen Phantom Heisenberg nachjagt, nicht ahnend, dass niemand Geringerer als Walter dahinter steckt.
Die extrem kurze erste Staffel wirkt gerade mal wie ein Prolog zu dieser höchst aufregenden Serie mit dem originellen Konzept, das sich erfrischend von den üblichen Drama-, Crime- und Comedy-Serien abhebt. In der zweiten Staffel werden die einzelnen Figuren weitaus intensiver charakterisiert, ihre liebenswerten wie bedenklichen Macken offensichtlich, was sie zutiefst menschlich und somit authentisch macht. Natürlich ist es vor allem spannend mit anzusehen, wie Walter White zunehmend Gefallen daran findet, in kürzester Zeit so richtig viel Geld zu machen. Und gerade wenn er daran zu denken beginnt, aus dem gefährlichen Geschäft auszusteigen, ist eine weitere Finanzspritze nötig.
So entwickelt sich ein dramatisches Puzzle-Spiel, bei dem Walter unauffällig zwischen seinem Lehrerjob, seiner Familie und seinem geheimen Leben als Heisenberg jonglieren muss. Das führt zu so manch tragischen, brutalen, aber auch schwarzhumorigen Zwischenfällen, die "Breaking Bad" so sehenswert machen.
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