The Hunter
Für seine Auftraggeber soll der britische Söldner Martin David (Willem Dafoe) gewöhnlich unliebsame Zeitgenossen beseitigen. Sein neuer Job führt ihn allerdings tief in die Wildnis Tasmaniens, wo er das letzte lebende Exemplar des längst als ausgestorbenen geltenden Tasmanischen Tigers aufspüren und erlegen, das genetische Material sicherstellen und schließlich alle Spuren beseitigen soll. Dass diese Aufgabe eine besondere Herausforderung sein wird, stellt David bereits bei seiner Ankunft in der spärlich besiedelten Wildnis fest, als ihn die Einwohner für einen verhassten Naturschützer halten und alles andere als willkommen heißen.
Mit Hilfe von Jack Mindy (Sam Neill) findet er Unterkunft bei der verwitweten, psychisch angeschlagenen Lucy (Frances O'Connor) und kümmert sich nebenbei um deren beide Kinder Sass (Morgana Davies) und Bike (Finn Woodlock). David weiß, dass ihm nicht viel Zeit bleibt, das legendäre Tier zu finden, denn bald werden andere Jäger auftauchen. Stück für Stück durchkämmt David die tückische Wildnis und legt seine ausgefeilten Fallen aus, doch der Beutelwolf will ihm einfach nicht vor das Visier kommen. Schließlich bekommt David bei seiner Jagd unerwünschte Gesellschaft.
Mit seinem zweiten Film bietet der australische TV-Serien-Routinier Daniel Nettheim eine spannende Adaption von Julia Leighs Roman "The Hunter", die Willem Dafoe ("Leben und Sterben in L.A.", "Antichrist") in Höchstform präsentiert. Als einsamer Jäger in den tasmanischen Bergen ist er nicht nur geduldig und umsichtig einer Legende auf der Spur, sondern nimmt auch die ungewohnte Rolle eines Ersatz-Familienoberhaupts ein, indem er das Vertrauen der Kinder gewinnt und die labile Mutter zurück ins Leben führt.
"The Hunter" überzeugt dabei weniger als Thriller, sondern als einfühlsames Drama, in dem Willem Dafoe glaubwürdig einen Einzelkämpfer spielt, der an zwei für ihn ungewöhnlichen Fronten jongliert. Die schönen Bilder von Robert Humphreys ("Triangle") und der atmosphärisch-elektronische Score unterstützen die überzeugenden Darstellungen perfekt und sorgen für ein durchweg eindringliche Heimkinounterhaltung, die durch aufschlussreiche Making-of-Features ergänzt wird.
Kommentare
Kommentar veröffentlichen