The Boys Are Back

Der renommierte britische Sportreporter Joe Warr (Clive Owen) lebt mit seiner Frau Katy (Laura Fraser) und dem sechsjährigen Sohn Artie (Nicholas McAnulty) in Australien auf dem Land, doch sein Glück findet ein jähes Ende, als seine Frau auf einer Party zusammenbricht. Der diagnostizierte Krebs hat sich bereits so weit in ihrem Körper ausgebreitet, dass sie nur noch kurze Zeit zu leben hat. Nach ihrem Tod erhält die Familienbande eine ganz neue Dynamik. 
Joe tritt beruflich erst einmal kürzer, um mehr Zeit mit seinem Sohn zu verbringen, dann steht auch Joes pubertierender Sohn Harry (George MacKay) aus der ersten Ehe vor der Tür. Joe muss immer häufiger improvisieren, um Beruf und Familie unter einen Hut zu bringen, doch nach einigen Schwierigkeiten, wachsen die drei jungen wie älteren Kerle immer mehr zusammen. 
Scott Hicks hat seine goldene Zeit mit dem Oscar-prämierten Meisterwerk "Shine" (1996) und den beiden nachfolgenden meisterhaften Literaturverfilmungen "Schnee, der auf Zedern fällt" (1999) und "Hearts Of Atlantis" (2001). Danach wandte er sich eher leichteren Stoffen zu. Abgesehen von dem Portrait über den Komponisten Philip Glass (2007) inszenierte er mit "Rezept zum Verlieben" (2007) und "The Lucky One" (2012) zwei Liebeskomödien, und trotz der tragischen Ausgangsposition ist auch die Autobiografie-Verfilmung "The Boys Are Back" von eher heiterer Natur. 
Clive Owen ("The International", "Children Of Men") überzeugt dabei als plötzlich alleinerziehender Vater, der bei seinen Reportagen vor leichtem Witz sprüht und in der neuen Rolle als Chef im Haus mit lockerem Zepter regiert. Die Wendungen zwischen Dramatik und Humor gelingen ihm dabei mühelos, wobei ihm die natürlichen Darstellungen der Jungschaupieler wunderbar zur Seite stehen. Allerdings überschreitet der Film oft den Grat zum Kitsch, wenn die romantischen Sonnenuntergänge von den ätherischen Klängen des Ex-Dire-Straits-Musikers Hal Lindes untermalt werden und Joe gute Ratschläge von seiner toten Frau bekommt. 
Auf das leider allzu sehr vorhersehbare Ende bewegt sich "The Boys Are Back" etwas träge hin, doch die stimmungsvolle Atmosphäre und ein glänzend aufgelegter Hauptdarsteller machen die Verfilmung von Simon Carrs Autobiografie durchaus sehenswert. 

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