Casino Jack

Der extrem erfolgreiche Lobbyist Jack Abramoff (Kevin Spacey) hat es satt, nur seine wohlhabende Klientel aus Wirtschaft und Politik glücklich zu machen. Obwohl er sich selbst eigentlich nicht beklagen kann, will er ein größeres Stück vom Kuchen abhaben, um seine größenwahnsinnigen Pläne von einer eigenen Schule und eigenem Restaurant mit einem japanischen Fünf-Sterne-Koch in die Tat umsetzen zu können. 
Seinen ebenfalls erfolgshungrigen Partner Michael Scanlon (Barry Pepper) hat er schnell ins Boot geholt, und schon knöpfen sie den Superreichen die Millionen ab. Als sie sich aber mit einem Geschäftsmann aus Mafia-Kreisen einlassen, droht ihr goldenes Kartenhaus zusammenzubrechen ... 
Es ist immer wieder eine Freude, einen gut aufgelegten Kevin Spacey ("American Beauty", "21") in einer Rolle zu erleben, in der er sein ganz eigenes herausragendes Talent zur nuancenreichen Satire ausspielen kann. In seinem letzten Film hat der 2010 verstorbene Regisseur George Hickenlooper ("Ein Mann für geheime Stunden", "Factory Girl") dem vielseitigen Darsteller die Rolle des skrupellosen Lobbyisten geradezu auf den Leib geschrieben. Das hätte bei einem Thema, das wie kaum ein zweites für eine Politsatire geeignet scheint, großes Kino werden können, doch verdirbt sich der Film diese Chance durch ein unangemessenes Overacting gerade von Spaceys Leinwandpartner Barry Pepper ("Der Soldat James Ryan", "Sieben Leben"). 
Die Moral von der leider allzu vorhersehbaren Geschichte wird so etwas plump präsentiert, aber Fans von Kevin Spacey kommen trotz dieser Schwächen sicher auf ihre Kosten. 

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