Permanent Vacation
Bereits in seinem Langfilmdebüt „Permanent Vacaction“ aus dem Jahre 1980 treten die Markenzeichen deutlich zutage, die die Filme des amerikanischen Autorenfilmers Jim Jarmusch bis heute deutlich prägen, nämlich Protagonisten, die leicht als gesellschaftliche Außenseiter zu identifizieren sind, und das Motiv des Reisens, das für einen vielleicht nie erfolgreichen Selbstfindungsversuchs zu interpretieren ist. Im Rahmen der „Jim Jarmusch – The Complete Collection“ von StudioCanal ist das außergewöhnliche Erstlingswerk nun auch auf Blu-ray erhältlich.
Der 16jährige Allie Parker (Chris Parker) treibt ziellos durch sein Leben. Nachdem sein Vater früh aus seinem Leben verschwunden und seine Mutter in einer psychiatrischen Pflegeanstalt untergekommen ist, befindet sich Allie in einer Art Dauerurlaub, als Tourist im eigenen Land. Schon früh ist ihm bewusst geworden, dass er nicht das Leben eines gewöhnlichen Menschen führen will. Stattdessen hat er die Schule geschmissen und umgibt sich mit flüchtigen Bekannten, die nicht mehr tun sollen, als ihm gegen seine schmerzliche Einsamkeit zu helfen. Schließlich macht er sich zu einem Besuch zu seiner Mutter auf …
Schon mit der ersten Szene setzt Jim Jarmusch den Ton für sein 75minütiges Spielfilmdebüt. In grobkörnigen Farbtönen fängt die Kamera ein karg eingerichtetes Ein-Zimmer-Apartment in New York ein, aus dem Off teilt Aloysious Parker mit, das es hier um seine Geschichte geht, die eigentlich nur deshalb etwas außergewöhnlich erscheint, weil sie nichts mit den Lebensentwürfen der arbeitenden Normalbevölkerung zu tun hat. Statt zu schlafen, spaziert Allie lieber rastlos durch die Straßen, während seine vermeintliche Freundin tagelang nichts von ihm hört. Selbst als er nach Hause kommt, gibt es mit dem Mädchen nicht viel zu reden. Allie legt einfach eine seiner Bebop-Platten auf und tanzt dazu, liest gelangweilt aus Lautréamonts „Die Gesänge des Maldoror“ und macht sich wieder auf den Weg durch die düsteren, heruntergekommenen und verlassenen Straßen der Lower Eastside. Manchmal trifft er auf seinen Spaziergängen ebenso einsame Menschen wie einen Saxophonspieler (John Lurie) oder bei dem Besuch seiner Mutter psychisch labile Außenseiter, mit denen Allie nur kurz ins Gespräch kommt, um dann wieder allein weiterzuziehen. Diese tristen Momentaufnahmen spiegeln sich auch in Jarmuschs Filmsprache wider.
Den Fokus ganz allein auf Allie gerichtet, bleibt die Kamera immer dicht bei ihm und macht mit ihren langen Einstellungen ganz deutlich, dass hier eine Geschichte ohne Höhepunkte, ohne Abwechslung und letztlich ohne Entwicklung erzählt wird, und zwar in ihrer ganzen hässlichen Trostlosigkeit.
In seinen späteren Werken wie „Down by Law“, „Night on Earth“ oder „Stranger Than Paradise“ bleibt sich Jarmusch diesen Motiven treu, auch wenn die Geschichten dann nicht mehr ganz so verstörend inszeniert sind und sogar mit dem typisch lakonischen Humor ausgestattet sind, für den Jarmusch heute besonders geschätzt wird.
"Permanent Vacation" in der IMDb
Der 16jährige Allie Parker (Chris Parker) treibt ziellos durch sein Leben. Nachdem sein Vater früh aus seinem Leben verschwunden und seine Mutter in einer psychiatrischen Pflegeanstalt untergekommen ist, befindet sich Allie in einer Art Dauerurlaub, als Tourist im eigenen Land. Schon früh ist ihm bewusst geworden, dass er nicht das Leben eines gewöhnlichen Menschen führen will. Stattdessen hat er die Schule geschmissen und umgibt sich mit flüchtigen Bekannten, die nicht mehr tun sollen, als ihm gegen seine schmerzliche Einsamkeit zu helfen. Schließlich macht er sich zu einem Besuch zu seiner Mutter auf …
Schon mit der ersten Szene setzt Jim Jarmusch den Ton für sein 75minütiges Spielfilmdebüt. In grobkörnigen Farbtönen fängt die Kamera ein karg eingerichtetes Ein-Zimmer-Apartment in New York ein, aus dem Off teilt Aloysious Parker mit, das es hier um seine Geschichte geht, die eigentlich nur deshalb etwas außergewöhnlich erscheint, weil sie nichts mit den Lebensentwürfen der arbeitenden Normalbevölkerung zu tun hat. Statt zu schlafen, spaziert Allie lieber rastlos durch die Straßen, während seine vermeintliche Freundin tagelang nichts von ihm hört. Selbst als er nach Hause kommt, gibt es mit dem Mädchen nicht viel zu reden. Allie legt einfach eine seiner Bebop-Platten auf und tanzt dazu, liest gelangweilt aus Lautréamonts „Die Gesänge des Maldoror“ und macht sich wieder auf den Weg durch die düsteren, heruntergekommenen und verlassenen Straßen der Lower Eastside. Manchmal trifft er auf seinen Spaziergängen ebenso einsame Menschen wie einen Saxophonspieler (John Lurie) oder bei dem Besuch seiner Mutter psychisch labile Außenseiter, mit denen Allie nur kurz ins Gespräch kommt, um dann wieder allein weiterzuziehen. Diese tristen Momentaufnahmen spiegeln sich auch in Jarmuschs Filmsprache wider.
Den Fokus ganz allein auf Allie gerichtet, bleibt die Kamera immer dicht bei ihm und macht mit ihren langen Einstellungen ganz deutlich, dass hier eine Geschichte ohne Höhepunkte, ohne Abwechslung und letztlich ohne Entwicklung erzählt wird, und zwar in ihrer ganzen hässlichen Trostlosigkeit.
In seinen späteren Werken wie „Down by Law“, „Night on Earth“ oder „Stranger Than Paradise“ bleibt sich Jarmusch diesen Motiven treu, auch wenn die Geschichten dann nicht mehr ganz so verstörend inszeniert sind und sogar mit dem typisch lakonischen Humor ausgestattet sind, für den Jarmusch heute besonders geschätzt wird.
"Permanent Vacation" in der IMDb
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