Ray Donovan - Staffel 1
Der amerikanische Pay-TV-Sender Showtime hat bereits so erfolgreiche Serien wie „Dexter“, „Californication“, „Weeds – Kleine Deals unter Nachbarn“ und „Homeland“ produziert, nun folgt mit „Ray Donovan“ ein weiteres Highlight, das nicht nur von zwei gestandenen Hollywood-Mimen getragen wird, sondern auch von einer spannungsreichen Grundidee. Die erste Staffel mit gerade mal zwölf Folgen bietet eine stimmige Mischung aus Familiendrama und Unterwelts-Machenschaften.
Die irischstämmige Familie Donovan hat eine harte Zäsur hinter sich. Nachdem der Gauner Mickey Donovan (Jon Voight) vor zwanzig Jahren ins Gefängnis musste, wofür er vor allem seinen Sohn Ray (Liev Schreiber) verantwortlich gemacht hat, ist Ray mit seiner Frau Abby (Paula Malcomson) und seinen beiden Brüdern Terry (Eddie Marsan) und Bunchy (Dash Mihok) von Boston nach Los Angeles gezogen. Während Ray es als höchst effektiver Problemlöser für die Promi-Anwälte Ezra Goldman (Elliott Gould) und seinen jüngeren Partner Lee Drexler (Peter Jacobson) zu einem schicken Häuschen und einer exklusiven Stadtwohnung gebracht hat, haben es seine beiden Brüder nicht ganz so leicht. Terry arbeitet als Box-Trainer in einer heruntergekommenen Halle und leidet unter der Parkinson-Krankheit, Bunchy wurde als Kind von einem katholischen Priester sexuell missbraucht und ist seitdem ein psychisches Wrack, das nie gelernt hat, auf eigenen Beinen zu stehen, und sich gern mal einen zu viel genehmigt. Als Mickey überraschend vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, sieht Ray Rot. Doch trotz eindringlicher Warnungen vor seinem Vater verbietet Abby ihren Teenager-Kindern Bridget (Kerris Dorsey) und Conor (Devon Bagby) nicht den Umgang mit Mickey. So ganz hat Mickey auch noch nicht mit seiner kriminellen Vergangenheit abschließen können, denn erst durch einen Deal mit dem auf eigene Faust agierenden FBI-Agenten Van Miller (Frank Whaley) durfte der Knastbruder vorzeitig raus. Dafür muss er Van Miller aber noch etwas liefern. Als Ray erfährt, dass der FBI-Mann nicht nur hinter den beiden Anwälten Goldman und Drexler hinterher ist, sondern auch hinter Ray, sieht dieser alles gefährdet, was er sich aufgebaut hat …
Ray Donovan geht einer ungewöhnlichen Profession nach, die an sich schon Stoff für eine Serie abgeben würde, doch statt der konventionellen Struktur, in jeder Folge einen anderen Fall zu bearbeiten, bietet Rays berufliche Umfeld eher nur den Nährboden für die mehr als problematische Familienkonstellation. Je mehr Rays Frau beispielsweise von den dunklen Geheimnissen ihres Mannes mitbekommt, desto mehr entfremdet sich Ray von ihr. Auch die Kinder sehen ihren Vater so selten, dass sie das Auftauchen ihres Großvaters mehr als willkommen heißen. Doch Mickey bringt mit seiner jovialen Art mehr durcheinander, als Ray lieb sein könnte. Serienschöpferin Ann Biderman (Drehbücher für „Public Enemies“, „Zwielicht“ und „Copykill“) hat sich offenbar die Erfolgsserie „The Sopranos“ als Vorlage für „Ray Donovan“ genommen, denn ähnlich wie Mafioso Tony Soprano bewegt sich auch Ray Donovan in einem halblegalen Milieu, in dem Ray FBI-Beamte und Cops schmiert, auch bei den prominenten Klienten seiner Bosse nicht vor Gewalt zurückschreckt und der seine beruflichen Belange komplett vor seiner Familie verheimlicht. Seiner kompromisslosen, äußerst effektiven beruflichen Profession steht seine Fürsorge gegenüber, mit der Ray seine Familie vor dem vermeintlichen bösen Einfluss seines Vaters schützen will.
Noch immer trauert er um seine Schwester Bridget, die sich das Leben nahm, als sie schwanger war, und diese Tragödie lässt ihn umso mehr um das Wohl seiner eigenen Familie sorgen. Die Streifzüge durch Rays berufliche Sphären sind zwar sehr unterhaltsam, bringen einige Action-und humorvolle Elemente ins Spiel und sorgen für dramatische Höhepunkte, doch wirken sie oft arg konstruiert und realitätsfern. Auf der anderen Seite überzeugt die erste Staffel von „Ray Donovan“ in dramaturgischer Hinsicht. Wie Ray zwischen beruflichen Erfordernissen und familiären Bedürfnissen gratwandert, zählt zu den großen Stärken der Serie und verleiht ihr eine vielschichtige Dimension. Liev Schreiber („Salt“, „The Last Days On Mars“) verkörpert die verschiedenen Facetten der titelgebenden Figur in jeder Szene absolut überzeugend und hat in dem gestandenen Mimen Jon Voight („Heat“, „Pearl Harbor“) einen starken Gegenspieler. Auch sonst ist die Serie bis in die Nebenrollen perfekt besetzt, überzeugt durch einen unaufdringlichen Look und die gefühlvolle Musik von Marcelo Zarvos („Gesetz der Straße – Brookyln‘s Finest“, „Der Dieb der Worte“).
"Ray Donovan" in der IMDb
Die irischstämmige Familie Donovan hat eine harte Zäsur hinter sich. Nachdem der Gauner Mickey Donovan (Jon Voight) vor zwanzig Jahren ins Gefängnis musste, wofür er vor allem seinen Sohn Ray (Liev Schreiber) verantwortlich gemacht hat, ist Ray mit seiner Frau Abby (Paula Malcomson) und seinen beiden Brüdern Terry (Eddie Marsan) und Bunchy (Dash Mihok) von Boston nach Los Angeles gezogen. Während Ray es als höchst effektiver Problemlöser für die Promi-Anwälte Ezra Goldman (Elliott Gould) und seinen jüngeren Partner Lee Drexler (Peter Jacobson) zu einem schicken Häuschen und einer exklusiven Stadtwohnung gebracht hat, haben es seine beiden Brüder nicht ganz so leicht. Terry arbeitet als Box-Trainer in einer heruntergekommenen Halle und leidet unter der Parkinson-Krankheit, Bunchy wurde als Kind von einem katholischen Priester sexuell missbraucht und ist seitdem ein psychisches Wrack, das nie gelernt hat, auf eigenen Beinen zu stehen, und sich gern mal einen zu viel genehmigt. Als Mickey überraschend vorzeitig aus dem Gefängnis entlassen wird, sieht Ray Rot. Doch trotz eindringlicher Warnungen vor seinem Vater verbietet Abby ihren Teenager-Kindern Bridget (Kerris Dorsey) und Conor (Devon Bagby) nicht den Umgang mit Mickey. So ganz hat Mickey auch noch nicht mit seiner kriminellen Vergangenheit abschließen können, denn erst durch einen Deal mit dem auf eigene Faust agierenden FBI-Agenten Van Miller (Frank Whaley) durfte der Knastbruder vorzeitig raus. Dafür muss er Van Miller aber noch etwas liefern. Als Ray erfährt, dass der FBI-Mann nicht nur hinter den beiden Anwälten Goldman und Drexler hinterher ist, sondern auch hinter Ray, sieht dieser alles gefährdet, was er sich aufgebaut hat …
Ray Donovan geht einer ungewöhnlichen Profession nach, die an sich schon Stoff für eine Serie abgeben würde, doch statt der konventionellen Struktur, in jeder Folge einen anderen Fall zu bearbeiten, bietet Rays berufliche Umfeld eher nur den Nährboden für die mehr als problematische Familienkonstellation. Je mehr Rays Frau beispielsweise von den dunklen Geheimnissen ihres Mannes mitbekommt, desto mehr entfremdet sich Ray von ihr. Auch die Kinder sehen ihren Vater so selten, dass sie das Auftauchen ihres Großvaters mehr als willkommen heißen. Doch Mickey bringt mit seiner jovialen Art mehr durcheinander, als Ray lieb sein könnte. Serienschöpferin Ann Biderman (Drehbücher für „Public Enemies“, „Zwielicht“ und „Copykill“) hat sich offenbar die Erfolgsserie „The Sopranos“ als Vorlage für „Ray Donovan“ genommen, denn ähnlich wie Mafioso Tony Soprano bewegt sich auch Ray Donovan in einem halblegalen Milieu, in dem Ray FBI-Beamte und Cops schmiert, auch bei den prominenten Klienten seiner Bosse nicht vor Gewalt zurückschreckt und der seine beruflichen Belange komplett vor seiner Familie verheimlicht. Seiner kompromisslosen, äußerst effektiven beruflichen Profession steht seine Fürsorge gegenüber, mit der Ray seine Familie vor dem vermeintlichen bösen Einfluss seines Vaters schützen will.
Noch immer trauert er um seine Schwester Bridget, die sich das Leben nahm, als sie schwanger war, und diese Tragödie lässt ihn umso mehr um das Wohl seiner eigenen Familie sorgen. Die Streifzüge durch Rays berufliche Sphären sind zwar sehr unterhaltsam, bringen einige Action-und humorvolle Elemente ins Spiel und sorgen für dramatische Höhepunkte, doch wirken sie oft arg konstruiert und realitätsfern. Auf der anderen Seite überzeugt die erste Staffel von „Ray Donovan“ in dramaturgischer Hinsicht. Wie Ray zwischen beruflichen Erfordernissen und familiären Bedürfnissen gratwandert, zählt zu den großen Stärken der Serie und verleiht ihr eine vielschichtige Dimension. Liev Schreiber („Salt“, „The Last Days On Mars“) verkörpert die verschiedenen Facetten der titelgebenden Figur in jeder Szene absolut überzeugend und hat in dem gestandenen Mimen Jon Voight („Heat“, „Pearl Harbor“) einen starken Gegenspieler. Auch sonst ist die Serie bis in die Nebenrollen perfekt besetzt, überzeugt durch einen unaufdringlichen Look und die gefühlvolle Musik von Marcelo Zarvos („Gesetz der Straße – Brookyln‘s Finest“, „Der Dieb der Worte“).
"Ray Donovan" in der IMDb
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