Arrival
Mit seinen Meisterwerken „Prisoners“ (2013) und „Sicario“ (2015) hat sich der kanadische Filmemacher Denis Villeneuve definitiv für größere Aufgaben qualifiziert. So bekam er ein Budget von knapp 50 Millionen Dollar zur Verfügung, um Ted Chiangs philosophisch angehauchte Geschichte „Story of Your Life“ zu verfilmen. Im Gegensatz zu den populären Weltraumabenteuern „Gravity“ und „Interstellar“ stellt Villeneuves „Arrival“ ein sehr persönliches Science-Fiction-Drama dar, das vor allem durch Hauptdarstellerin Amy Adams („Nocturnal Animals“, „Big Eyes“) an emotionaler Tiefe gewinnt.
Als gleich zwölf Raumschiffe an zwölf willkürlich erscheinenden Orten auf der ganzen Welt landen, kommt Colonel Weber (Forest Whitaker) umgehend auf die Linguistik-Koryphäe Louise Banks (Amy Adams) und den Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) zu, um sie nach Montana zu bringen, wo eines der muschelförmigen, 450 Meter hohen UFOs über dem Boden schwebt. Während der nüchtern-rationelle Donnelly vor allem an wissenschaftlichen Erkenntnissen interessiert ist, soll Banks vor allem Antworten auf die Fragen erhalten, woher die außerirdischen Wesen stammen und was sie auf der Erde wollen. Während das Militär auf schnelle Ergebnisse drängt, stellt die Linguistin fest, dass der Aufbau einer Verständigung Zeit braucht, denn die tintenfischartigen Wesen, die durch eine Glaswand von den Wissenschaftlern getrennt sind und aus ihren Armen Schlieren in die Luft absondern, die sich zu kreisförmigen Schriftzeichen formen, geben nur unverständliche Laute von sich.
Tatsächlich gelingt es Banks und Donnelly allmählich, eine rudimentäre Kommunikation mit den Außerirdischen zu entwickeln, doch die Zeit drängt, denn China und Russland betrachten die ungebetenen Gäste aus dem All als Bedrohung und bereiten sich auf eine militärische Aktion vor … Bereits der Eröffnungsmonolog aus dem Off, bei dem Louise Banks das Leben ihrer an einer seltenen Krankheit verstorbenen Tochter vorüberziehen sieht, macht die sehr persönliche Perspektive auf die nachfolgend erzählte Begegnung mit den Außerirdischen deutlich.
Was danach folgt, stellt die unterschiedliche Herangehensweise an die Beantwortung der Frage mit dem Umgang außerirdischer Besucher seitens der Politik, des Militärs und der Wissenschaftler dar, wobei die politische Seite eher kurz angeschnitten wird und sich darauf beschränkt, dass vor allem die totalitären Regime von Russland und China schnell auf eine militärische Demonstration der Stärke drängen. Die amerikanische Seite präsentiert sich in Gestalt von Colonel Weber bei allem drängenden Interesse an den Absichten der Außerirdischen etwas geduldiger, aber durch die Vorstöße der Russen und Chinesen wird auch hier ein gewisser Druck aufgebaut.
Doch jenseits dieser von politischen Entscheidungen aufgebauten Spannung entwickelt das Drama durch Louise Banks‘ ganz persönliches Schicksal seine emotionale Wirkkraft. Wie sie immer wieder ihre Beziehung zu ihrer Tochter in Erinnerungsfetzen Revue passieren lässt und verzweifelt versucht, die kryptischen Logogramme der scherzhaft als Abbott und Costello bezeichneten Außerirdischen zu dechiffrieren, ist ebenso faszinierend wie überhaupt die Vorbereitungen auf den ersten Kontakt mit diesen fremdartigen Wesen, die nur alle 18 Stunden einen Zugang zu ihnen gewähren.
Dabei wird vor allem die spannende philosophische Frage thematisiert, was Sprache mit unserer Erfahrung und Wahrnehmung macht, wie wir bei einer Begegnung mit außerirdischem Leben auf der Erde reagieren. Amy Adams verkörpert die neugierige Linguistin absolut perfekt und bietet die ideale Identifikationsfigur für den Zuschauer. Die außergewöhnliche Beziehung zu ihrer Tochter, aber auch zu ihrem weitaus rationaleren Kollegen Donnelly wird erst zum Ende hin so richtig klar und sorgt für ein echtes Aha-Erlebnis. Bis dahin darf man sich an einem wundervoll fotografierten und zurückhaltend inszenierten Drama erfreuen, dass interessante Fragen stellt, ohne den Anspruch zu haben, sie auch zu beantworten, aber zumindest den Zuschauer zum Nachdenken anregt.
Als gleich zwölf Raumschiffe an zwölf willkürlich erscheinenden Orten auf der ganzen Welt landen, kommt Colonel Weber (Forest Whitaker) umgehend auf die Linguistik-Koryphäe Louise Banks (Amy Adams) und den Physiker Ian Donnelly (Jeremy Renner) zu, um sie nach Montana zu bringen, wo eines der muschelförmigen, 450 Meter hohen UFOs über dem Boden schwebt. Während der nüchtern-rationelle Donnelly vor allem an wissenschaftlichen Erkenntnissen interessiert ist, soll Banks vor allem Antworten auf die Fragen erhalten, woher die außerirdischen Wesen stammen und was sie auf der Erde wollen. Während das Militär auf schnelle Ergebnisse drängt, stellt die Linguistin fest, dass der Aufbau einer Verständigung Zeit braucht, denn die tintenfischartigen Wesen, die durch eine Glaswand von den Wissenschaftlern getrennt sind und aus ihren Armen Schlieren in die Luft absondern, die sich zu kreisförmigen Schriftzeichen formen, geben nur unverständliche Laute von sich.
Tatsächlich gelingt es Banks und Donnelly allmählich, eine rudimentäre Kommunikation mit den Außerirdischen zu entwickeln, doch die Zeit drängt, denn China und Russland betrachten die ungebetenen Gäste aus dem All als Bedrohung und bereiten sich auf eine militärische Aktion vor … Bereits der Eröffnungsmonolog aus dem Off, bei dem Louise Banks das Leben ihrer an einer seltenen Krankheit verstorbenen Tochter vorüberziehen sieht, macht die sehr persönliche Perspektive auf die nachfolgend erzählte Begegnung mit den Außerirdischen deutlich.
Was danach folgt, stellt die unterschiedliche Herangehensweise an die Beantwortung der Frage mit dem Umgang außerirdischer Besucher seitens der Politik, des Militärs und der Wissenschaftler dar, wobei die politische Seite eher kurz angeschnitten wird und sich darauf beschränkt, dass vor allem die totalitären Regime von Russland und China schnell auf eine militärische Demonstration der Stärke drängen. Die amerikanische Seite präsentiert sich in Gestalt von Colonel Weber bei allem drängenden Interesse an den Absichten der Außerirdischen etwas geduldiger, aber durch die Vorstöße der Russen und Chinesen wird auch hier ein gewisser Druck aufgebaut.
Doch jenseits dieser von politischen Entscheidungen aufgebauten Spannung entwickelt das Drama durch Louise Banks‘ ganz persönliches Schicksal seine emotionale Wirkkraft. Wie sie immer wieder ihre Beziehung zu ihrer Tochter in Erinnerungsfetzen Revue passieren lässt und verzweifelt versucht, die kryptischen Logogramme der scherzhaft als Abbott und Costello bezeichneten Außerirdischen zu dechiffrieren, ist ebenso faszinierend wie überhaupt die Vorbereitungen auf den ersten Kontakt mit diesen fremdartigen Wesen, die nur alle 18 Stunden einen Zugang zu ihnen gewähren.
Dabei wird vor allem die spannende philosophische Frage thematisiert, was Sprache mit unserer Erfahrung und Wahrnehmung macht, wie wir bei einer Begegnung mit außerirdischem Leben auf der Erde reagieren. Amy Adams verkörpert die neugierige Linguistin absolut perfekt und bietet die ideale Identifikationsfigur für den Zuschauer. Die außergewöhnliche Beziehung zu ihrer Tochter, aber auch zu ihrem weitaus rationaleren Kollegen Donnelly wird erst zum Ende hin so richtig klar und sorgt für ein echtes Aha-Erlebnis. Bis dahin darf man sich an einem wundervoll fotografierten und zurückhaltend inszenierten Drama erfreuen, dass interessante Fragen stellt, ohne den Anspruch zu haben, sie auch zu beantworten, aber zumindest den Zuschauer zum Nachdenken anregt.
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