Der Herr der Ringe - Die Rückkehr des Königs

Nach sieben Jahren Arbeit an dem wohl monumentalsten Werk der Filmgeschichte, der Adaption von J.R.R. Tolkiens Fantasy-Klassiker „Der Herr der Ringe“, hat der mit allen Lorbeeren von Filmkritik und Publikum gesegnete neuseeländische Filmemacher Peter Jackson 2003 mit „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ den Abschluss seiner in jeder Hinsicht überragenden Trilogie in die Kinos gebracht und später der 200-minütigen Kinoversion noch die um eine satte Stunde längere Extended Edition auf DVD und Blu-ray nachgereicht. Mit grandios inszenierter Action und genügend emotional bewegenden Momenten kommt Jacksons Herzens-Projekt damit zu einem fulminanten Abschluss.
Der Kampf der Menschen gegen Saurons übermächtig erscheinendes Heer steht auf Messers Schneide. Da Gondors Truchsess Denethor (John Noble) in der Hauptstadt Minas Tirith den Tod seines geliebten Sohnes Boromir betrauert und keine Hilfe dabei ist, die mutlosen Kämpfer Gondors zu motivieren, ist es an Gandalf (Ian McKellen) und Aragorn (Viggo Mortensen), für die nötige Unterstützung im Kampf gegen die Orks, Uruk-hais und weiteren Söldner Saurons zu sorgen. Aragorn kann Rohans König Théoden (Bernhard Hill) davon überzeugen, Gondor zur Seite zu stehen. Frodo (Elijah Wood), Sam (Sean Astin) und Gollum (Andy Serkis) bewegen sich weiter auf verschlungenen Pfaden in das dunkle Herz Mordors, wobei Gollum geschickt das wachsende Misstrauen Frodos gegenüber seinem treuen Gefährten Sam ausnutzt, um einen Keil zwischen die beiden Freunde zu treiben und selbst eine bessere Chance zu bekommen, an den Ring zu gelangen. Nachdem Frodo auf Gollums List hereingefallen ist und sich von Sam losgesagt hat, schickt Gollum den Ringträger auch noch in die Höhlen der Riesenspinne Kankra, wo er von ihr vergiftet und in einen Kokon gehüllt wird. Als Sam von Gollums List erfährt, macht er sich auf die Suche nach Frodo und tötet Kankra. Nun muss er nur noch den vom Spinnengift betäubten Frodo aus den Fängen der Orks befreien …
Am Vorabend der entscheidenden Schlacht bekommt Aragorn von Elrond (Hugo Weaving) das Schwert Andúril, das aus den Bruchstücken Narsils geschmiedet worden ist und Aragorn dabei helfen soll, die Unterstützung der Untoten zu erhalten, die nur dem König von Gondor verpflichtet sind. Die Zeit drängt allerdings, denn die gewaltige Armee aus Orks, Trollen und Haradrim mit ihren gigantischen Olifanten rückt schnell gegen Minas Tirith vor und liefert sich auf dem Pelennor vor den Toren der Stadt eine grausame Schlacht mit den Menschen. Als Théoden vom Hexenkönig vom Pferd gestoßen wird, nimmt Éowyn den Kampf mit dem Nazgûl auf. Gerade rechtzeitig treffen Aragorn, der Elbe Legolas (Orlando Bloom) und der Zwerg Gimli (John Rhys-Davies) mit den untoten Eidbrechern auf den Booten der Korsaren von Umbar ein und kommen den tapfer kämpfenden, aber hoffnungslos unterlegenen Menschen zur Hilfe. Doch die Schlacht kann nur gewonnen werden, wenn Frodo tatsächlich den Schicksalsberg erreicht und den Ring vernichten kann …
„Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“
Der visionäre Filmemacher und Tolkien-Fan Peter Jackson hat das Unmögliche wahr gemacht und die mythische Reise der Ring-Gemeinschaft um die Hobbits, den Elben, den rechtmäßigen Thronfolger der Menschen von Gondor, den Zwerg und nicht zuletzt Gandalf der Graue so spektakulär und dem Werk gegenüber respektvoll in Szene gesetzt, dass sich zukünftig alle Filmproduktionen des Fantasy-Genres daran messen lassen müssen. Auch im abschließenden Teil „Die Rückkehr des Königs“ hat Jackson das richtige Maß zwischen imponierenden Kulissen, beeindruckenden Spezialeffekten, aufwühlenden Schlachtensequenzen und dramatischen Momenten gefunden, die von einem hervorragenden Darsteller-Ensemble überzeugend transportiert werden. Dass die Trilogie – sowohl in ihrer literarischen Version als auch in ihrer filmischen Adaption – so gut funktioniert, liegt in ihrer mythischen Struktur begründet, die sich wie eine moderne Version von Homers „Ilias“ liest, zentrale Elemente der Heldenreise zur Selbsterkenntnis beinhaltet und letztlich eine Geschichte über Freundschaft, Mut und Vertrauen, über den Kampf von David gegen Goliath, des Guten gegen das Böse darstellt.
In „Die Rückkehr des Königs“ stehen vor allem Frodos und Aragorns Schicksal im Zentrum des Geschehens, auch Gandalf wird nach seiner Verwandlung zum weißen Zauberer wieder stärker in die Handlung involviert. Mit der eröffnenden Rückblende, in der im Zeitraffer geschildert wird, wie Smeagol überhaupt an den Ring gekommen ist, von ihm besessen und als vereinsamte Kreatur zu Gollum wurde, zeigt Jackson noch einmal die düstere Magie auf, die der Ring auf seinen Träger ausübt, und somit die Schwere der Bürde, die Frodo auf seiner beschwerlichen und gefährlichen Reise zum Schicksalsberg auf sich genommen hat, um Mittwelt von der dunklen Macht Saurons zu befreien. Die Auseinandersetzungen zwischen Frodo und Sam sowie die Zwiegespräche zwischen Gollum und seinem früheren Ich Smeagol zählen zu den intimeren dramatischen Höhepunkten des Films, während die Schlachtenszenen vor den Toren von Minas Tirith zum Beeindruckendsten zählen, was in dieser Hinsicht je gedreht worden ist.
Während die einzelnen – allesamt männlichen - Figuren der Ring-Gemeinschaft das Geschehen sowohl auf dem Schlachtfeld als auch auf dem Weg zum Schicksalsberg dominieren, sind die weiblichen Rollen noch stärker zurückgenommen worden. Im Gegensatz zu Arwen, die für ihre Liebe zu Aragorn auf ihre Unsterblichkeit verzichtet hat und noch einige Momente in Aragorns Erinnerung an ihr unmögliches Glück genießen darf, bleibt Galadriels Beteiligung auf ein paar wenige prophetische Sätze beschränkt. Dafür darf Miranda Otto als Eowyn kämpferische Qualitäten unter Beweis stellen und weiterhin mit schmachtenden Blicken ihre unerwiderten Gefühle für Aragorn zum Ausdruck bringen.
Neben all den blutigen Kämpfen nehmen sich Peter Jackson und sein Kameramann Andrew Lesnie aber genügend Zeit, die atemberaubenden Kulissen wieder gebührend in Szene zu setzen und einige neue furchterregende Kreaturen einzuführen. Am Ende hat Peter Jackson ein monumentales Epos geschaffen, das mit insgesamt siebzehn Oscars ausgezeichnet worden ist, allein elf davon für „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ – darunter für den besten Film, die beste Regie, die beste Musik und die besten visuellen Effekte. Der Aufwand von mehreren Jahren Arbeit und insgesamt dreihundert Millionen Dollar Budget haben sich in jeder Hinsicht gelohnt und alte und neue „Der Herr der Ringe“-Fans begeistert.
"Der Herr der Ringe" - Die Rückkehr des Königs " in der IMDb

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