Der Pate - Teil III
Mit dem sechsfach Oscar-prämierten Drama „Der Pate – Teil II“ schien Francis Ford Coppola 1974 sein sechs Stunden umfassendes Epos um die Geschichte der Familie Corleone eigentlich abgeschlossen zu haben. Als Michael Corleone am Ende des zweiten Films feststellen muss, dass er für das Wohl der Familie auch eigene Familienangehörige töten ließ und nun ziemlich allein mit seinen Sünden klarkommen muss, schien die Tragödie ihre Auflösung erfahren zu haben. Für Coppola und seinen Co-Drehbuchautoren Mario Puzo, der auch die Romanvorlage verfasst hatte, schien die Geschichte jedoch noch nicht zu Ende erzählt, so dass sie sechzehn (!) Jahre später mit „Der Pate – Teil III“ eine weitere Episode und die nächste Corleone-Generation vorstellten, die zwar nicht die erzählerische und inszenatorische Größe der vorangegangenen Meisterwerke erreicht, aber die Trilogie zu einem würdigen Abschluss bringt.
Nach all dem Blutvergießen, bei dem die Corleones beteiligt gewesen ist, um unter den New Yorker Mafia-Familien die Oberhand zu behalten, hat sich Michael Corleone (Al Pacino) aus dem operativen Geschäft seiner oft illegalen Unternehmungen zurückgezogen, die Casinos in Las Vegas verkauft und sein Vermögen in eine Stiftung umgeleitet, die von seiner Tochter Mary (Sofia Coppola) geleitet wird.
Bei einer feierlichen Zeremonie überreicht Michael der Kirche nicht nur einen Scheck über 100 Millionen Dollar für die bedürftigen Kinder in seiner sizilianischen Heimat, sondern bekommt auch den St. Sebastian-Orden verliehen, eine der höchsten Auszeichnungen, die die katholische Kirche an Laien vergibt. Doch als Vatikanbank in ernsthafte Schwierigkeiten gerät und sich an Michael wendet, sieht er die Chance, sich an dem katholischen Wirtschaftsimperium Immobiliare zu beteiligen, was aber innerhalb des Vorstandes der Bank auf Widerstand stößt, da Michael nicht bereit ist, ihre Mitglieder im Gegenzug an seinem Vermögen zu beteiligen.
Doch nicht nur die korrupten Kräfte innerhalb des Vatikans begehren gegen Michaels Vorhaben auf, auch auf der Straße regt sich Widerstand in Gestalt von Joey Zasa (Joe Mantegna), der sein Geld im Drogengeschäft macht. Vor allem Michael Neffe, Vincent Mancini-Corleone (Andy Garcia), der ebenso heißblütig wie sein ermordeter Vater Sonny ist, will Zasa aus dem Weg räumen und erhält dafür Unterstützung von Michaels Schwester Connie (Talia Shire). Michael untersagt Vincent eigenständiges Vorgehen in dieser Sache, lässt sich davon aber ebenso wenig beeindrucken wie von dem Verbot, eine Beziehung mit Mary einzugehen. Derweil bekräftigt Michaels Sohn Anthony (Franc D’Ambrosio) sein Vorhaben, statt das Jura-Studium abzuschließen und so in das Geschäft der Corleones einsteigen zu können, eine Karriere als Sänger einzuschlagen, was seine Mutter Kay (Diane Keaton) unterstützt. Tatsächlich gelingt Anthony der Sprung auf die Opernbühne, doch hinter den Kulissen formieren sich Widerstände gegen Michael. Als er auf einer Versammlung die verbliebenen Mafia-Bosse auszahlt und Joey Zasa düpiert, indem er ihm keinen Scheck überreicht, kommt es zu einem Blutbad, das Michael und Vincent nur knapp überleben …
Wie in „Der Pate“ und „Der Pate – Teil II“ eröffnet Francis Ford Coppola den Abschluss seiner Trilogie mit einer Familienfeier und setzt so den Ton seiner Geschichte, die eben vor allem eine Familienchronik und erst in zweiter Linie ein Gangster-Epos darstellt. Doch während neben den Feierlichkeiten zu Hochzeit von Vitos Tochter Connie in „Der Pate“ und Anthonys Kommunion in „Der Pate – Teil II“ sowohl Vito als auch Michael Gratulanten und Bittsteller empfingen, steht Michael bei der Verleihung des kirchlichen Ordens ganz im Mittelpunkt des Geschehens und scheint seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben.
Der Plot von „Der Pate – Teil III“ – der mit 160 Minuten weit kürzer geraten ist als die vorangegangenen Filme – konzentriert sich auch im weiteren Verlauf auf viele Familienschicksale, so auf Anthonys Abkehr vom Familiengeschäft und seinem – erfolgreichen – Weg zu einer eigenständigen Persönlichkeit, die nichts mit den blutigen Kriegen der Corleones zu tun hat, auf die zarte Liebesgeschichte zwischen Vincent und seiner Cousine Mary, der bewusst wird, dass sie nur eine Marionette für die Geschäfte ihres Vaters darstellt, vor allem aber auf Vincents Bestreben, Joey Zasa aus dem Weg zum räumen und irgendwann Michaels Nachfolge antreten zu können.
Doch Michael muss schließlich erkennen, dass ihn seine kriminelle Vergangenheit nicht loslässt. Während auf der einen Seite die Mafia-Schergen wie Joey Zasa und Don Altobello (Eli Wallach) keine Ruhe geben können, bis sie etwas vom großen Corleone-Kuchen abbekommen haben, sieht sich Michael auch beim Immobiliare-Deal korrupten Männern wie Frederick Keinszig (Helmut Berger) gegenüber, die keine Skrupel beim Erreichen ihrer Ziele kennen. Geschickt verweben Coppola und Puzo hier die fiktive Familienchronik der Corleones mit den realen korrupten Geschäften im Vatikan zurzeit von Papst Johannes Paul I. Ansonsten folgt „Der Pate – Teil III“ in der Kernaussage den vorangegangenen Filmen und demonstriert, wie eine Familie durch ihre kriminellen Geschäfte und einen strengen Ehrenkodex an Gewalt, Korruption und Verrat Stück für Stück zerbricht.
Dass „Der Pate – Teil III“ dabei dennoch nicht ganz an die Oscar-prämierten Vorgänger heranreicht (trotz sieben Nominierungen ging der Film 1991 bei den Academy Awards leer aus), liegt auch daran, dass der Film allzu oft Schauplätze und Figuren wechselt, dass man beispielsweise Robert Duvall als Michaels Rechtsbeistand und „Bruder“ vermisst (George Hamilton als Michaels neuer Anwalt B. J. Harrison wirkt dagegen geschäftlich-neutral) und weitere charismatische Figuren wie Vito, Sonny und Fredo Corleone nicht mehr mit von der Partie sind. Zwar bieten auch Francis Ford Coppolas Tochter Sofia (die später mit „Lost in Translation“ selbst den Durchbruch als Regisseurin feiern durfte) und Andy Garcia („Jennifer 8“, „Ocean’s Eleven“) sehenswerte Leistungen, aber strahlen nicht die Persönlichkeit aus, die mit der Corleone-Familie verbunden wird.
"Der Pate - Teil III" in der IMDb
Nach all dem Blutvergießen, bei dem die Corleones beteiligt gewesen ist, um unter den New Yorker Mafia-Familien die Oberhand zu behalten, hat sich Michael Corleone (Al Pacino) aus dem operativen Geschäft seiner oft illegalen Unternehmungen zurückgezogen, die Casinos in Las Vegas verkauft und sein Vermögen in eine Stiftung umgeleitet, die von seiner Tochter Mary (Sofia Coppola) geleitet wird.
Bei einer feierlichen Zeremonie überreicht Michael der Kirche nicht nur einen Scheck über 100 Millionen Dollar für die bedürftigen Kinder in seiner sizilianischen Heimat, sondern bekommt auch den St. Sebastian-Orden verliehen, eine der höchsten Auszeichnungen, die die katholische Kirche an Laien vergibt. Doch als Vatikanbank in ernsthafte Schwierigkeiten gerät und sich an Michael wendet, sieht er die Chance, sich an dem katholischen Wirtschaftsimperium Immobiliare zu beteiligen, was aber innerhalb des Vorstandes der Bank auf Widerstand stößt, da Michael nicht bereit ist, ihre Mitglieder im Gegenzug an seinem Vermögen zu beteiligen.
Doch nicht nur die korrupten Kräfte innerhalb des Vatikans begehren gegen Michaels Vorhaben auf, auch auf der Straße regt sich Widerstand in Gestalt von Joey Zasa (Joe Mantegna), der sein Geld im Drogengeschäft macht. Vor allem Michael Neffe, Vincent Mancini-Corleone (Andy Garcia), der ebenso heißblütig wie sein ermordeter Vater Sonny ist, will Zasa aus dem Weg räumen und erhält dafür Unterstützung von Michaels Schwester Connie (Talia Shire). Michael untersagt Vincent eigenständiges Vorgehen in dieser Sache, lässt sich davon aber ebenso wenig beeindrucken wie von dem Verbot, eine Beziehung mit Mary einzugehen. Derweil bekräftigt Michaels Sohn Anthony (Franc D’Ambrosio) sein Vorhaben, statt das Jura-Studium abzuschließen und so in das Geschäft der Corleones einsteigen zu können, eine Karriere als Sänger einzuschlagen, was seine Mutter Kay (Diane Keaton) unterstützt. Tatsächlich gelingt Anthony der Sprung auf die Opernbühne, doch hinter den Kulissen formieren sich Widerstände gegen Michael. Als er auf einer Versammlung die verbliebenen Mafia-Bosse auszahlt und Joey Zasa düpiert, indem er ihm keinen Scheck überreicht, kommt es zu einem Blutbad, das Michael und Vincent nur knapp überleben …
Wie in „Der Pate“ und „Der Pate – Teil II“ eröffnet Francis Ford Coppola den Abschluss seiner Trilogie mit einer Familienfeier und setzt so den Ton seiner Geschichte, die eben vor allem eine Familienchronik und erst in zweiter Linie ein Gangster-Epos darstellt. Doch während neben den Feierlichkeiten zu Hochzeit von Vitos Tochter Connie in „Der Pate“ und Anthonys Kommunion in „Der Pate – Teil II“ sowohl Vito als auch Michael Gratulanten und Bittsteller empfingen, steht Michael bei der Verleihung des kirchlichen Ordens ganz im Mittelpunkt des Geschehens und scheint seine kriminelle Vergangenheit hinter sich gelassen zu haben.
Der Plot von „Der Pate – Teil III“ – der mit 160 Minuten weit kürzer geraten ist als die vorangegangenen Filme – konzentriert sich auch im weiteren Verlauf auf viele Familienschicksale, so auf Anthonys Abkehr vom Familiengeschäft und seinem – erfolgreichen – Weg zu einer eigenständigen Persönlichkeit, die nichts mit den blutigen Kriegen der Corleones zu tun hat, auf die zarte Liebesgeschichte zwischen Vincent und seiner Cousine Mary, der bewusst wird, dass sie nur eine Marionette für die Geschäfte ihres Vaters darstellt, vor allem aber auf Vincents Bestreben, Joey Zasa aus dem Weg zum räumen und irgendwann Michaels Nachfolge antreten zu können.
Doch Michael muss schließlich erkennen, dass ihn seine kriminelle Vergangenheit nicht loslässt. Während auf der einen Seite die Mafia-Schergen wie Joey Zasa und Don Altobello (Eli Wallach) keine Ruhe geben können, bis sie etwas vom großen Corleone-Kuchen abbekommen haben, sieht sich Michael auch beim Immobiliare-Deal korrupten Männern wie Frederick Keinszig (Helmut Berger) gegenüber, die keine Skrupel beim Erreichen ihrer Ziele kennen. Geschickt verweben Coppola und Puzo hier die fiktive Familienchronik der Corleones mit den realen korrupten Geschäften im Vatikan zurzeit von Papst Johannes Paul I. Ansonsten folgt „Der Pate – Teil III“ in der Kernaussage den vorangegangenen Filmen und demonstriert, wie eine Familie durch ihre kriminellen Geschäfte und einen strengen Ehrenkodex an Gewalt, Korruption und Verrat Stück für Stück zerbricht.
Dass „Der Pate – Teil III“ dabei dennoch nicht ganz an die Oscar-prämierten Vorgänger heranreicht (trotz sieben Nominierungen ging der Film 1991 bei den Academy Awards leer aus), liegt auch daran, dass der Film allzu oft Schauplätze und Figuren wechselt, dass man beispielsweise Robert Duvall als Michaels Rechtsbeistand und „Bruder“ vermisst (George Hamilton als Michaels neuer Anwalt B. J. Harrison wirkt dagegen geschäftlich-neutral) und weitere charismatische Figuren wie Vito, Sonny und Fredo Corleone nicht mehr mit von der Partie sind. Zwar bieten auch Francis Ford Coppolas Tochter Sofia (die später mit „Lost in Translation“ selbst den Durchbruch als Regisseurin feiern durfte) und Andy Garcia („Jennifer 8“, „Ocean’s Eleven“) sehenswerte Leistungen, aber strahlen nicht die Persönlichkeit aus, die mit der Corleone-Familie verbunden wird.
"Der Pate - Teil III" in der IMDb
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