„Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf“

Die guten Film-Reihen wissen, wann das Spiel ausgereizt ist. Nach drei gleichermaßen erfolgreichen und von der Kritik wertgeschätzten Action-Comedy-Filmen, die Richard Donner 1987, 1989 und 1992 mit den drei Teilen von „Lethal Weapon“ inszeniert hat, präsentierte er 1998 mit „Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf“ einen wieder sehr unterhaltsamen Abschluss, der neben den bewährten Markenzeichen der Reihe auch einige Neuerungen bereithält.
Als Roger Murtaugh (Danny Glover) und Martin Riggs (Mel Gibson) mit allen – auch unorthodoxen – Mitteln versuchen, einen gepanzerten Feuerteufel unschädlich zu machen, offenbart Murtaugh seinem Freund und Partner, dass dessen Freundin Lorna Cole (Rene Russo) schwanger ist. Riggs kontert mit der Feststellung, dass Murtaughs Tochter Rianne (Traci Wolfe) ebenfalls schwanger ist. Da die beiden Haudegen demnächst Vater und Großvater werden, wollen sie es eigentlich etwas ruhiger angehen lassen, doch als sie fast neun Monate später im Hafen von Los Angeles einen Frachter mit illegalen chinesischen Einwanderern entdecken, haben sie wieder das große Los gezogen. Denn Murtaugh und Riggs bekommen nicht nur den ambitionierten Jung-Cop Lee Butters (Chris Rock) an ihre Seite gestellt, der eine besondere Bewunderung für Murtaugh hegt und bei dem Fall des Menschenschmuggels unterstützen soll, sondern ziehen auch den Zorn des Triadenmitglieds Wah Sing Ku (Jet Li) auf sich, der sich um seine kostbare Ware betrogen sieht.
Sechs Jahre nach ihrem dritten Abenteuer hat sich einiges, aber doch nicht alles im Leben von Murtaugh und Riggs geändert. Riggs hat sich von seiner langen Mähne getrennt, doch die kurzen Haare haben absolut nicht sein Temperament gezügelt. Wie er in der Eröffnungssequenz seinen Partner nur mit Boxershorts bekleidet im Regen losschickt, um den Panzermenschen mit Feuerwerfer abzulenken, damit Riggs sein Ziel erfassen kann, macht deutlich, dass Riggs auch im zunehmenden Alter noch den Schalk im Nacken hat. Doch als Riggs und Murtaugh es mit den chinesischen Triaden und vor allem dem schlag- und trittkräftigen Wah Sing Ku zu tun bekommen, müssen sie schon einiges mehr einstecken als in den vorangegangenen drei Filmen zusammen.
Mit seinem ersten Auftritt in einer Hollywood-Produktion bringt Martial-Arts-Star Jet Li („Kiss of the Dragon“, „Fearless“) furiose Kampfkunst in die bislang von Schusswaffen, Faustkampf und etwas Kung Fu geprägte Filmreihe. Auf der anderen Seite sorgen die beiden Quasselstrippen Chris Rock („Bad Company - Die Welt ist in guten Händen“, „Madagascar“) und Joe Pesci („GoodFellas“, „Casino“) für zusätzlichen Dialogwitz. Bei all den Späßen und der turbulenten Action leidet allerdings mehr als zuvor die Figurenzeichnung. Rene Russo, die in „Lethal Weapon 3“ einige richtig starke Szenen hatte, darf fast nur noch die heiratswillige werdende Mutter spielen, die Einblicke in Murtaughs charmante Familie sind auf ein Minimum reduziert.
Unter der versierten Regie von Action-Spezi Richard Donner („Die Goonies“, „Superman“) und mit der vertrauten coolen musikalischen Untermalung der Herren Michael Kamen, Eric Clapton und David Sanborn avanciert „Lethal Weapon 4 – Zwei Profis räumen auf“ aber zu einem vollkommen gelungenen Ausklang der beliebten Buddy-Action-Comedy-Reihe.
"Lethal Weapon 4" in der IMDb

Kommentare

Beliebte Posts