Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere

Mit dem imponierenden Unterfangen, innerhalb von fast 15 Jahren zwei der spektakulärsten Mammut-Trilogie erfolgreich gestemmt zu haben, hat sich Peter Jackson („King Kong“, „Bad Taste“) definitiv in den Olymp der größten Filmemacher aller Zeiten katapultiert. Nach „Der Herr der Ringe“ ist der Abschluss seiner ebenfalls zu einer Trilogie angelegten Adaption des Kinderbuchs „Der Hobbit“ von J.R.R. Tolkien mit „Der Hobbit – Die Schlacht der fünf Heere“ zu einem Schlachtenepos ausgewachsen, das es in dieser monumentalen Wucht noch nicht zu sehen gab. Allerdings hat der Fokus auf das Kampfspektakel zur Folge, dass sich die Figuren kaum noch weiterentwickeln können.
Die Zwerge haben unter Führung von Thorin Eichenschild (Richard Armitage) zwar endlich ihre Heimat in der Burg Erebor unter dem Einsamen Berg erreicht, aber dabei den Drachen Smaug (Stimme: Benedict Cumberbatch) geweckt, dem klar geworden ist, dass die Gruppe nur mit Hilfe der Menschen aus der Seestadt Esgarath zur Burg gelangen konnten. Im Gegenzug verwandelt das fliegende Ungeheuer die Stadt der Menschen in ein flammendes Inferno. Erst durch den beherzten Einsatz des Bootsmannes Bard (Luke Evans) und seines Sohnes Bain (John Bell) kann er den Drachen mit dem letzten schwarzen Pfeil seines Vorfahren vom Himmel holen und sich als auserkorener Held darum kümmern, dass die unzähligen Verletzten versorgt werden. Während er einen Treck zur Ruinenstadt Thal am Fuß des Einsamen Berges organisiert, um dort Unterschlupf für den nahenden Winter zu finden, machen sich die von ihrem König Thranduil (Lee Pace) verbannte Elbin Tauriel (Evangeline Lilly) und ihr Gefährte Legolas (Orlando Bloom) auf den Weg zur Festung Gundabad in Angmar, wo sie beobachten, wie der Orkführer Azog ein riesiges Heer zum Einsamen Berg in Marsch setzt.
Dort weigert sich der mittlerweile wie seine Großvater Thrór von der krankhaften Gier nach Gold und Macht befallene Thorin, den Menschen die Hilfe zu gewähren, die er ihnen zugesagt hatte. Auch der Elbenkönig Thranduil steht mit seinem Heer vor den Toren Erebors, um den Schatz einzufordern, der seinem Volk einst von Thrór verweigert wurde.
Nachdem Gandalf (Ian McKellen) von Radagast und den übrigen Mitgliedern des Weißen Rats in Dol Goldur befreit worden ist, gelingt es Galadriel (Cate Blanchett), Sauron und seine Diener, die Nazgûl, nach Mordor zurückzuverbannen. Nun bleibt Gandalf nicht mehr viel Zeit, die Zwerge vor dem Eintreffen der Orks-Heerscharen zu warnen. Derweil spitzt sich die Lage vor den Toren von Erebor zwischen den Zwergen auf der einen Seite, den Elben und Menschen auf der anderen Seite zu.
So liegt es einmal mehr an Bilbo (Martin Freeman), sein handwerkliches und taktisches Geschick einzusetzen, um die Reiche der Zwerge, Menschen und Elben gegen die Orks zu vereinen …
Am Ende einer weiteren eindrucksvollen Fantasy-Trilogie aus dem Reich von Tolkiens Mittelerde gibt es wie schon bei „Der Herr der Ringe – Die Rückkehr des Königs“ voll auf die Fresse. Das bekommen zunächst die Menschen in Esgarath unter dem feurigen Atem von Smaug zu spüren, aber das Hauptspektakel spielt sich eben vor den Toren Erebors ab, das der völlig auf seinen wertvollen Besitz fokussierte Zwergen-König Thorin gnadenlos ignoriert. Während sich im Inneren der Festung die Zwerge und vor allem der unerschütterliche Hobbit Bilbo Beutlin darum bemühen, ihren Anführer zur Besinnung zu bringen, liefern sich vor den verschlossenen Toren der Burg über die meiste Spielzeit die Elben und die Menschen eine fürchterliche Schlacht.
Hier erweist sich Peter Jackson durch den massiven Einsatz modernster CGI-Technik zwar erneut als unangefochtener Meister in der Inszenierung unüberschaubar komplexer Schlachtenszenen, darüber bekommen die Hauptakteure kaum noch Raum zur Entwicklung ihrer Persönlichkeit. Recht plakativ werden hier die tragische Trennung von Taurin und Kili (Aidan Turner), der zunehmende Wahnsinn von Thorin und Bards Aufstieg zum Anführer der heimatlosen Menschen abgehandelt, so dass die Schauwerte hier noch mehr als bei den vorangegangenen beiden „Hobbit“-Filmen im Vordergrund stehen. Nach dem grandiosen Mittelteil „Smaugs Einöde“ fällt „Die Schlacht der fünf Heere“ definitiv etwa ab, zumal alles auf die zwangsläufige Konfrontation zwischen Thorin und Azog hinausläuft. Aber ein berauschendes Filmerlebnis bietet der Abschluss der „Hobbit“-Trilogie allemal.
"Der Hobbit - Die Schlacht der fünf Heere" in der IMDb

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