The Cloverfield Paradox

Seit Drehbuchautor und Regisseur Matt Reeves 2008 den von J.J. Abrams („Star Trek Into Darkness“, „Super 8“) produzierten Sci-Fi-Horror-Hit „Cloverfield“ inszeniert hat, sind immerhin acht Jahre vergangen, bis mit „10 Cloverfield Lane“ ein weiterer Film der Reihe erschien, der zwar mit Verweisen auf den ersten Film ausgestattet war, aber völlig unabhängig vom ersten Film funktionierte. Außerdem wurde er ebenso intelligent vermarktet und konnte ein ähnlich furioses Finale aufweisen wie „Cloverfield“. Nun ist mit „The Cloverfield Paradox“ der dritte Film der Reihe am Start, wieder mit gänzlich anderem, aber nicht so überzeugenden Science-Fiction-Setting.
Da die Erde vor einem Energiekollaps steht, droht ein Dritter Weltkrieg. Einem international besetzten Team von Wissenschaftlern bleibt wenig Zeit, um im Weltraum mit Hilfe eines Teilchenbeschleunigers eine alternative Energiequelle aufzutun, doch unter Leitung von Kiel (David Oyelowo) schlagen bislang alle Versuche von Chef-Physiker Schmidt (Daniel Brühl) und seinen Kollegen Hamilton (Gugu Mbatha-Raw), Mundy (Chris O’Dowd), Volkov (Aksel Hennie) und Tam (Ziyi Zhang) fehl. Während ein Wissenschaftler in seinem Buch „The Cloverfield Paradox“ noch davor gewarnt hat, so ein Experiment durchzuführen, weil es ungeahnte Auswirkungen auf die Dimensionen der Realität haben könnte, gelingt der Crew im Raumschiff doch noch der erhoffte Durchbruch. Doch als Folge der geglückten Energiegewinnung scheint die Erde spurlos verschwunden zu sein, das Raumschiff findet sich plötzlich auf der anderen Sonnenseite wieder. Und dann taucht eine unbekannte Astronautin (Elizabeth Debicki) auf, die behauptet, Teil der Crew zu sein, die sich angesichts weiterer unerklärlicher Ereignisse uneins ist, wohin die Reise nun eigentlich gehen soll …
In den wenigen Szenen zu Beginn zeigt „The Cloverfield Paradox“ auf, wie schlecht es um die Menschheit steht. Hamilton steht mit ihrem Lebensgefährten Michael (Roger Davies) im Stau und diskutiert mit ihm ihr Dilemma, als gerade mal wieder der Strom ausfällt: Wenn sie die Einladung zu dem Trip in den Weltraum nicht annimmt, kann sie die verbleibende Zeit auf der Erde zwar mit ihrer Familie verbringen, aber am Ende würde es gar keine Überlebende geben. Also lässt Michael sie zum Wohle der Menschheit ziehen.
Danach liegen alle Hoffnungen allein bei den Wissenschaftlern im Weltraum, die von dem bevorstehenden Dritten Weltkrieg aber nicht unberührt bleiben. So richtig spannend wird es erst, als es nach dem endlich geglückten Experiment zur Energiegewinnung zu den prophezeiten Verschiebungen in der Realität kommt. Denn erst nach und nach wird der Crew ebenso wie den Zuschauern klar, was auf einmal nicht mehr so ist wie vorher. Allerdings treiben die Filmemacher das Spiel etwas zu weit und sorgen mit ihren kuriosen Einfällen immer wieder für unfreiwillige Komik. Das psychologische Drama spielt sich dann vor allem zwischen Hamilton und der fremden Astronautin ab, die über die Identität der Crew und die Zusammenhänge genau im Bilde ist, während die Stammbesetzung keinen Schimmer zu haben scheint.
Während sich „The Cloverfield Paradox“ eher auf das menschliche Drama hätte konzentrieren sollen, setzt es auf die technischen Feinheiten und verliert so viel an Ausdruckskraft. Dank der guten Darstellerriege, der passenden musikalischen Untermalung von Bear McCreary („10 Cloverfield Lane“, „The Walking Dead“) und der schicken Kameraarbeit von Dan Mindel („Die Bourne Identität“, „Star Wars: Episode VII - Das Erwachen der Macht“) hat „The Cloverfield Paradox“ durchaus seinen Unterhaltungswert und überrascht wie seine Vorgänger mit einer krassen Pointe.
"The Cloverfield Paradox" in der IMDb

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