Unternehmen Petticoat
Bevor Blake Edwards mit „Frühstück bei Tiffany“ (1961) und „Der rosarote Panther“ (1963) zu einem der beliebtesten und erfolgreichsten Komödien-Regisseure avancierte, inszenierte er mit „Unternehmen Petticoat“ (1959) eine flotte Kriegssatire, die ganz auf seine beiden Hauptdarsteller Cary Grant und Tony Curtis zugeschnitten war.
Zum Jahreswechsel 1941/1942 wird das von Lieutenant Commander Matt Sherman (Cary Grant) geführte U-Boot USS Sea Tiger schwer von japanischen Luftangriffen beschädigt. Während sein Captain (Robert F. Simon) schon erwägt, das Wrack verschrotten zu lassen, kann Sherman bei seinem Vorgesetzten eine Zwei-Wochen-Frist herausschlagen, um das Boot wieder seetüchtig zu machen, schließlich hat es noch keinen einzigen Kampfeinsatz absolviert. Doch so tüchtig seine Mannschaft auch an den unzähligen Baustellen werkelt, fehlt es doch an den nötigen Ersatzteilen. Mit dem schick ausstaffierten, bislang nur als „Ideen“-Offizier beschäftigten Lieutenant Nick Holden (Tony Curtis) bekommt Sherman allerdings ein besonders pfiffiges Organisationstalent zugeteilt, das er schließlich zum Versorgungsoffizier ernennt.
In mehreren riskanten Nacht- und Nebel-Aktionen umgeht Holden nämlich die offizielle Nachschubversorgung auf dem Dienstweg (die bereits bei der Lieferung von Toilettenpapier versagt) und holt sich die nötigen Ersatzteile direkt aus den Lagern. Und was es dort nicht gibt, wird erfindungsreich auf anderem Wege beschafft. Zwar kann die USS Sea Tiger zum Ablauf der Frist mit einer funktionierenden von insgesamt vier Maschinen aus dem philippinischen Hafen auslaufen, doch muss bald die nächste Insel für Nachbesserungsarbeiten angelaufen werden.
Als Holden von seiner Erkundungsmission zurückkehrt, hat er allerdings fünf auf der Insel gestrandete Krankenschwestern der Navy im Schlepptau, die für ordentlich Unruhe auf dem Boot sorgen, denn bald meldet sich die halbe Mannschaft krank, um sich „behandeln“ zu lassen …
Auch wenn das für einen Oscar nominierte Drehbuchquartett Paul King, Joseph Stone, Stanley Shapiro und Maurice Richlin den Krieg alles andere als verharmlost und vor allem die Luftangriffe der Japaner, die hektischen Rettungsbemühungen der beschossenen Soldaten und die Zerstörungen an den Militärstützpunkten geschickt zur Erzeugung von Spannungsmomenten einsetzt, überwiegt der heitere Ton in dieser episodenhaft inszenierten Kriegssatire. Dabei bemüht sich Blake Edwards nicht nur um eine möglichst authentische Darstellung des Lebens und Arbeitens auf einem U-Boot, sondern greift für die damalige Zeit schon recht mutige Themen auf, wenn auch in sehr verhaltener Form.
Das betrifft nicht nur das Zusammenleben von so vielen Männer und wenigen Frauen auf engsten Raum, wenn die Männer zwar lüsterne Blicke auf die meist jungen Damen werfen, sich selbst aber auf ihre typisch männlichen Tugenden reduzieren, um die geschlechtliche Differenzierung aufrechtzuerhalten. Während die Frauenfiguren leider erschreckend eindimensional gezeichnet sind und nur als Projektionsfolien männlicher Fantasien und Abgrenzungsmechanismen dienen, bieten die im Vordergrund stehenden Beziehungen zwischen den Männern vor allem unter Deck immer mal wieder homosexuelle Untertöne, die am Ende durch den pinkfarbenen Anstrich der USS Sea Tiger am deutlichsten zum Ausdruck kommen.
Doch in erster Linie sorgt das Duo Cary Grant und Tony Curtis für die flotte Unterhaltung, denn die beiden Figuren, die sie hier verkörpern, könnten unterschiedlicher nicht sein: Hier der sympathische, auch bei seinen Männern beliebte, aber pflichtbewusste Kommandant, der alles daran setzt, sein U-Boot wieder flott zu kriegen; dort der in bester Ausgehuniform gekleidete Nachwuchsoffizier ohne jegliche militärische Erfahrung, der seine Golf-Aufrüstung mit an Bord nimmt und sich das Frühstück in die Kajüte bringen lässt. Holdens von unverblümter krimineller Energie geprägtes Organisations- und Beschaffungstalent wird von Sherman zunächst nur geduldet, weil er offensichtlich nur mit Holdens Hilfe seinen Plan erfolgreich in die Tat umsetzen kann, doch findet er später auch Gelegenheit, den Querdenker für leichtere Vergehen zu bestrafen.
Wie Grant und Curtis sich die Bälle zuspielen, bietet beste Slapstick-Unterhaltung und lässt über die dramaturgischen Schwächen ebenso hinwegsehen wie über die nur angedeutete Auseinandersetzung zu Emanzipation, Geschlechterrollen und Sexualität.
"Unternehmen Petticoat" in der IMDb
Zum Jahreswechsel 1941/1942 wird das von Lieutenant Commander Matt Sherman (Cary Grant) geführte U-Boot USS Sea Tiger schwer von japanischen Luftangriffen beschädigt. Während sein Captain (Robert F. Simon) schon erwägt, das Wrack verschrotten zu lassen, kann Sherman bei seinem Vorgesetzten eine Zwei-Wochen-Frist herausschlagen, um das Boot wieder seetüchtig zu machen, schließlich hat es noch keinen einzigen Kampfeinsatz absolviert. Doch so tüchtig seine Mannschaft auch an den unzähligen Baustellen werkelt, fehlt es doch an den nötigen Ersatzteilen. Mit dem schick ausstaffierten, bislang nur als „Ideen“-Offizier beschäftigten Lieutenant Nick Holden (Tony Curtis) bekommt Sherman allerdings ein besonders pfiffiges Organisationstalent zugeteilt, das er schließlich zum Versorgungsoffizier ernennt.
In mehreren riskanten Nacht- und Nebel-Aktionen umgeht Holden nämlich die offizielle Nachschubversorgung auf dem Dienstweg (die bereits bei der Lieferung von Toilettenpapier versagt) und holt sich die nötigen Ersatzteile direkt aus den Lagern. Und was es dort nicht gibt, wird erfindungsreich auf anderem Wege beschafft. Zwar kann die USS Sea Tiger zum Ablauf der Frist mit einer funktionierenden von insgesamt vier Maschinen aus dem philippinischen Hafen auslaufen, doch muss bald die nächste Insel für Nachbesserungsarbeiten angelaufen werden.
Als Holden von seiner Erkundungsmission zurückkehrt, hat er allerdings fünf auf der Insel gestrandete Krankenschwestern der Navy im Schlepptau, die für ordentlich Unruhe auf dem Boot sorgen, denn bald meldet sich die halbe Mannschaft krank, um sich „behandeln“ zu lassen …
Auch wenn das für einen Oscar nominierte Drehbuchquartett Paul King, Joseph Stone, Stanley Shapiro und Maurice Richlin den Krieg alles andere als verharmlost und vor allem die Luftangriffe der Japaner, die hektischen Rettungsbemühungen der beschossenen Soldaten und die Zerstörungen an den Militärstützpunkten geschickt zur Erzeugung von Spannungsmomenten einsetzt, überwiegt der heitere Ton in dieser episodenhaft inszenierten Kriegssatire. Dabei bemüht sich Blake Edwards nicht nur um eine möglichst authentische Darstellung des Lebens und Arbeitens auf einem U-Boot, sondern greift für die damalige Zeit schon recht mutige Themen auf, wenn auch in sehr verhaltener Form.
Das betrifft nicht nur das Zusammenleben von so vielen Männer und wenigen Frauen auf engsten Raum, wenn die Männer zwar lüsterne Blicke auf die meist jungen Damen werfen, sich selbst aber auf ihre typisch männlichen Tugenden reduzieren, um die geschlechtliche Differenzierung aufrechtzuerhalten. Während die Frauenfiguren leider erschreckend eindimensional gezeichnet sind und nur als Projektionsfolien männlicher Fantasien und Abgrenzungsmechanismen dienen, bieten die im Vordergrund stehenden Beziehungen zwischen den Männern vor allem unter Deck immer mal wieder homosexuelle Untertöne, die am Ende durch den pinkfarbenen Anstrich der USS Sea Tiger am deutlichsten zum Ausdruck kommen.
Doch in erster Linie sorgt das Duo Cary Grant und Tony Curtis für die flotte Unterhaltung, denn die beiden Figuren, die sie hier verkörpern, könnten unterschiedlicher nicht sein: Hier der sympathische, auch bei seinen Männern beliebte, aber pflichtbewusste Kommandant, der alles daran setzt, sein U-Boot wieder flott zu kriegen; dort der in bester Ausgehuniform gekleidete Nachwuchsoffizier ohne jegliche militärische Erfahrung, der seine Golf-Aufrüstung mit an Bord nimmt und sich das Frühstück in die Kajüte bringen lässt. Holdens von unverblümter krimineller Energie geprägtes Organisations- und Beschaffungstalent wird von Sherman zunächst nur geduldet, weil er offensichtlich nur mit Holdens Hilfe seinen Plan erfolgreich in die Tat umsetzen kann, doch findet er später auch Gelegenheit, den Querdenker für leichtere Vergehen zu bestrafen.
Wie Grant und Curtis sich die Bälle zuspielen, bietet beste Slapstick-Unterhaltung und lässt über die dramaturgischen Schwächen ebenso hinwegsehen wie über die nur angedeutete Auseinandersetzung zu Emanzipation, Geschlechterrollen und Sexualität.
"Unternehmen Petticoat" in der IMDb
Kommentare
Kommentar veröffentlichen