Der Mann, der zuviel wusste (1934)
Als Alfred Hitchcock 1956 das Thriller-Drama „Der Mann, der zuviel wusste“ mit den Hollywood-Stars James Stewart und Doris Day inszenierte, war er bereits ein renommierter Meister der Spannung, der solche Erfolge wie „Bei Anruf Mord“, „Das Fenster zum Hof“ und „Über den Dächern von Nizza“ vorzuweisen hatte, doch bereits 1934 entstand mit Peter Lorre in seiner britischen Heimat eine 75-minütige Schwarzweiß-Version des späteren Klassikers.
Das wohlhabende britische Ehepaar Bob und Jill Lawrence (Leslie Banks und Edna Best) verbringt mit seiner Tochter Betty (Nova Pilbeam) nicht den Urlaub in St. Moritz, sondern Jill nimmt dort auch an einem Wettbewerb im Tontaubenschießen teil. Bei einer Feier in ihrem Hotel werden sie Zeuge, wie ihr französischer Freund Louis (Pierre Fresnay) erschossen wird.
Bevor er seinen letzten Atemzug aushaucht, kann er Bob noch mitteilen, dass in einem Pinsel auf seinem Zimmer eine wichtige Botschaft versteckt sei, die er nur dem britischen Konsulat übergeben dürfe. Zwar kann Bob die verschlüsselte Botschaft sichern, doch sind ihm seine Verfolger dicht auf den Fersen und erzwingen sein Schweigen durch die Entführung von Betty. Da er sich weder der Schweizer noch der Londoner Polizei anvertrauen kann, wenn er nicht das Leben seiner Tochter gefährden will, macht sich Bob mit seinem Freund Clive (Hugh Wakefield) selbst daran, die Attentäter aufzuspüren, die es bei einem Konzert in der Royal Albert Hall auf einen ausländischen Staatsmann abgesehen haben …
Auch wenn die erste Version von Hitchcocks „Der Mann, der zuviel wusste“ längst die ausgereifte Qualität des 22 Jahre später entstandenen Hollywood-Klassikers aufweist, lassen sich hier erstmals die Elemente identifizieren, die zum Erfolgskonzept der späteren Hitchcock-Thriller wurden, nämlich das für das Spionagefilm-Genre übliche Spiel mit den Identitäten, das Hitchcock zu einer temporeichen Katz- und Maus-Jagd inszeniert. Allerdings sind ihm vor allem die Szenen in der Schweizer Wintersportmetropole St. Moritz ebenso wenig gelungen wie der abschließende Shootout zwischen den Attentätern und den Polizisten. Dazwischen sind Hitchcock allerdings auch einige großartige Szenen gelungen, die stellenweise mit erfrischend trockenem britischen Humor versehen sind, so in der Zahnarztpraxis, wo Bob und Clive auf die Attentäter Abbott (Peter Lorre) und Ramon Levine (Frank Vosper) erwarten und Bob seinen Freund zur Tarnung ins Behandlungszimmer des Arztes schickt, oder bei ihrem Besuch einer kleinen okkulten Gemeinde, in der Clive hypnotisiert wird.
Besonders viel Spaß macht es allerdings, Peter Lorre nach seiner Flucht aus Nazideutschland in seiner ersten Rolle in einem britischen Kinofilm zu erleben. Die Verkörperung seiner etwas skurrilen Rolle zählt sicher zu den Höhepunkten eines durchaus spannenden, handwerklich aber noch lange nicht ausgereiften Thriller-Dramas.
"Der Mann, der zuviel wusste" in der IMDb
Das wohlhabende britische Ehepaar Bob und Jill Lawrence (Leslie Banks und Edna Best) verbringt mit seiner Tochter Betty (Nova Pilbeam) nicht den Urlaub in St. Moritz, sondern Jill nimmt dort auch an einem Wettbewerb im Tontaubenschießen teil. Bei einer Feier in ihrem Hotel werden sie Zeuge, wie ihr französischer Freund Louis (Pierre Fresnay) erschossen wird.
Bevor er seinen letzten Atemzug aushaucht, kann er Bob noch mitteilen, dass in einem Pinsel auf seinem Zimmer eine wichtige Botschaft versteckt sei, die er nur dem britischen Konsulat übergeben dürfe. Zwar kann Bob die verschlüsselte Botschaft sichern, doch sind ihm seine Verfolger dicht auf den Fersen und erzwingen sein Schweigen durch die Entführung von Betty. Da er sich weder der Schweizer noch der Londoner Polizei anvertrauen kann, wenn er nicht das Leben seiner Tochter gefährden will, macht sich Bob mit seinem Freund Clive (Hugh Wakefield) selbst daran, die Attentäter aufzuspüren, die es bei einem Konzert in der Royal Albert Hall auf einen ausländischen Staatsmann abgesehen haben …
Auch wenn die erste Version von Hitchcocks „Der Mann, der zuviel wusste“ längst die ausgereifte Qualität des 22 Jahre später entstandenen Hollywood-Klassikers aufweist, lassen sich hier erstmals die Elemente identifizieren, die zum Erfolgskonzept der späteren Hitchcock-Thriller wurden, nämlich das für das Spionagefilm-Genre übliche Spiel mit den Identitäten, das Hitchcock zu einer temporeichen Katz- und Maus-Jagd inszeniert. Allerdings sind ihm vor allem die Szenen in der Schweizer Wintersportmetropole St. Moritz ebenso wenig gelungen wie der abschließende Shootout zwischen den Attentätern und den Polizisten. Dazwischen sind Hitchcock allerdings auch einige großartige Szenen gelungen, die stellenweise mit erfrischend trockenem britischen Humor versehen sind, so in der Zahnarztpraxis, wo Bob und Clive auf die Attentäter Abbott (Peter Lorre) und Ramon Levine (Frank Vosper) erwarten und Bob seinen Freund zur Tarnung ins Behandlungszimmer des Arztes schickt, oder bei ihrem Besuch einer kleinen okkulten Gemeinde, in der Clive hypnotisiert wird.
Besonders viel Spaß macht es allerdings, Peter Lorre nach seiner Flucht aus Nazideutschland in seiner ersten Rolle in einem britischen Kinofilm zu erleben. Die Verkörperung seiner etwas skurrilen Rolle zählt sicher zu den Höhepunkten eines durchaus spannenden, handwerklich aber noch lange nicht ausgereiften Thriller-Dramas.
"Der Mann, der zuviel wusste" in der IMDb
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