Die 39 Stufen
Nachdem Alfred Hitchcock mit „Der Mann, der zuviel wusste“ (1934) schon all die Elemente enthielt, die die späteren Thriller des Suspense-Genies prägen sollten, schuf der pedantische Handwerker ein Jahr später mit „Die 39 Stufen“ sein erstes Meisterwerk. Geschickt vermischte er Spionage-Thriller, Krimi und Romanze zu einem rasant inszenierten Katz-und-Maus-Spiel, das seinen Helden quer durch England und Schottland fliehen lässt.
Als der Kanadier Richard Hannay (Robert Donat) bei seinem Besuch in London eine Vorstellung des Gedächtniskünstlers Mr. Memory (Wylie Watson) in der Music Hall besucht, kommt es zwischen den Zuschauern und Ordnungswächtern zu einem Tumult, bei dem schließlich auch Schüsse fallen. Als das Publikum panisch die Halle zu verlassen versucht, nimmt sich Hannay einer jungen Frau (Lucie Mannheim) an, die ihn bittet, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen, wo sie ihm nach einigen Sicherheitsvorkehrungen in der Wohnung eröffnet, dass sie eine Agentin namens Annabelle Smith ist, die versucht zu verhindern, dass eine ausländische Organisation namens „Die 39 Stufen“ brisante Geheimnisse der britischen Verteidigung außer Landes zu bringen. Allerdings haben ihre Verfolger längst ihr Schlupfloch ausfindig gemacht und töten sie in der Nacht durch einen Messerstich in den Rücken.
Hannay kann aus der Hand der Toten noch eine Karte von Schottland mit einem markierten Ort namens Alt-na Shellach entwenden, dann macht er sich selbst auf die Reise nach Schottland, um die Mission der getöteten Agentin zu vollenden. Zwar kann er dabei vor der Polizei fliehen, die ihn natürlich für den Mörder der Frau in seinem Apartment hält, gerät aber ausgerechnet in die Hände des Mannes, vor dem Annabelle Smith ihn noch warnen konnte. Fortan gerät Hannay immer wieder in die Hände von Polizisten, Spionen und Frauen, die entweder an ihn gekettet sind oder freiwillig in seiner Nähe bleiben, weil sie ihm vertrauen. Erst bei seiner Rückkehr nach London kommt Hannay den Hintergründen der Verschwörung auf die Spur …
In dem nicht mal anderthalbstündigen Film geht es von der ersten Szene an äußerst turbulent zu, wobei die Vorführung des Gedächtniskünstlers nicht nur meisterhaft den ersten Spannungsmoment aufbaut, sondern auch den Humor präsentiert, der im Verlauf des Films immer wieder die spannende Verfolgungsjagd zu entspannen hilft. Auch wenn der Plot von Beginn an äußert unglaubwürdig wirkt, gelingt es Hitchcock, allein durch die Glaubwürdigkeit der Figuren eine Beziehung zum Publikum aufzubauen und es fortan nicht mehr vom Haken zu lassen. Als Meister seines Handwerks findet er in „Die 39 Stufen“ stets die richtige Balance zwischen Hannays turbulenter Flucht und seinen ganz unterschiedlichen Beziehungen zu den attraktiven Frauen, die eigentlich das Zentrum der Geschichte bilden. Denn wie in vielen anderen Filmen Hitchcocks dient die ominöse Gesellschaft der „39 Stufen“ den typischen MacGuffin, der die Handlung vorantreibt, aber für die eigentliche Geschichte nur nebensächlich ist. Äußerst spannend inszeniert Hitchcock die Jagd der Polizei und der feindlichen Agenten nach Hannay in London und vor allem in der wilden Natur Schottlands, wobei der Unschuldige selbst wiederum auf der Jagd nach dem richtigen Mörder der geheimnisvollen Agentin ist. Schließlich lernt er Pamela (Madeleine Carroll) kennen, die ihn erst verraten hat, mit der er dann durch Handschellen verbunden ist und schließlich eine romantische Beziehung zu ihr entwickelt, als sie ihm zu glauben beginnt.
Robert Donat („Das Rätsel von Monte Christo“, „Auf Wiedersehen, Mr. Chips“) begeistert als unschuldiger Verdächtiger im Fadenkreuz von Polizei und ausländischen Spionen, der sich durch nichts von seiner Mission abbringen lässt, aber die Ereignisse auch mit Humor nimmt und selbstbewusst mit den Frauen umgeht, die ihm während seiner abenteuerlichen Reise über den Weg laufen, bis er schließlich die Richtige trifft. „Die 39 Stufen“ darf als perfektionierte Fingerübung für spätere Hitchcock-Klassiker wie „Der unsichtbare Dritte“ und „Über den Dächern von Nizza“ angesehen werden und bietet auch heute noch perfekte Thriller-Kost mit der richtigen Portion Humor.
"Die 39 Stufen" in der IMDb
Als der Kanadier Richard Hannay (Robert Donat) bei seinem Besuch in London eine Vorstellung des Gedächtniskünstlers Mr. Memory (Wylie Watson) in der Music Hall besucht, kommt es zwischen den Zuschauern und Ordnungswächtern zu einem Tumult, bei dem schließlich auch Schüsse fallen. Als das Publikum panisch die Halle zu verlassen versucht, nimmt sich Hannay einer jungen Frau (Lucie Mannheim) an, die ihn bittet, sie mit zu sich nach Hause zu nehmen, wo sie ihm nach einigen Sicherheitsvorkehrungen in der Wohnung eröffnet, dass sie eine Agentin namens Annabelle Smith ist, die versucht zu verhindern, dass eine ausländische Organisation namens „Die 39 Stufen“ brisante Geheimnisse der britischen Verteidigung außer Landes zu bringen. Allerdings haben ihre Verfolger längst ihr Schlupfloch ausfindig gemacht und töten sie in der Nacht durch einen Messerstich in den Rücken.
Hannay kann aus der Hand der Toten noch eine Karte von Schottland mit einem markierten Ort namens Alt-na Shellach entwenden, dann macht er sich selbst auf die Reise nach Schottland, um die Mission der getöteten Agentin zu vollenden. Zwar kann er dabei vor der Polizei fliehen, die ihn natürlich für den Mörder der Frau in seinem Apartment hält, gerät aber ausgerechnet in die Hände des Mannes, vor dem Annabelle Smith ihn noch warnen konnte. Fortan gerät Hannay immer wieder in die Hände von Polizisten, Spionen und Frauen, die entweder an ihn gekettet sind oder freiwillig in seiner Nähe bleiben, weil sie ihm vertrauen. Erst bei seiner Rückkehr nach London kommt Hannay den Hintergründen der Verschwörung auf die Spur …
In dem nicht mal anderthalbstündigen Film geht es von der ersten Szene an äußerst turbulent zu, wobei die Vorführung des Gedächtniskünstlers nicht nur meisterhaft den ersten Spannungsmoment aufbaut, sondern auch den Humor präsentiert, der im Verlauf des Films immer wieder die spannende Verfolgungsjagd zu entspannen hilft. Auch wenn der Plot von Beginn an äußert unglaubwürdig wirkt, gelingt es Hitchcock, allein durch die Glaubwürdigkeit der Figuren eine Beziehung zum Publikum aufzubauen und es fortan nicht mehr vom Haken zu lassen. Als Meister seines Handwerks findet er in „Die 39 Stufen“ stets die richtige Balance zwischen Hannays turbulenter Flucht und seinen ganz unterschiedlichen Beziehungen zu den attraktiven Frauen, die eigentlich das Zentrum der Geschichte bilden. Denn wie in vielen anderen Filmen Hitchcocks dient die ominöse Gesellschaft der „39 Stufen“ den typischen MacGuffin, der die Handlung vorantreibt, aber für die eigentliche Geschichte nur nebensächlich ist. Äußerst spannend inszeniert Hitchcock die Jagd der Polizei und der feindlichen Agenten nach Hannay in London und vor allem in der wilden Natur Schottlands, wobei der Unschuldige selbst wiederum auf der Jagd nach dem richtigen Mörder der geheimnisvollen Agentin ist. Schließlich lernt er Pamela (Madeleine Carroll) kennen, die ihn erst verraten hat, mit der er dann durch Handschellen verbunden ist und schließlich eine romantische Beziehung zu ihr entwickelt, als sie ihm zu glauben beginnt.
Robert Donat („Das Rätsel von Monte Christo“, „Auf Wiedersehen, Mr. Chips“) begeistert als unschuldiger Verdächtiger im Fadenkreuz von Polizei und ausländischen Spionen, der sich durch nichts von seiner Mission abbringen lässt, aber die Ereignisse auch mit Humor nimmt und selbstbewusst mit den Frauen umgeht, die ihm während seiner abenteuerlichen Reise über den Weg laufen, bis er schließlich die Richtige trifft. „Die 39 Stufen“ darf als perfektionierte Fingerübung für spätere Hitchcock-Klassiker wie „Der unsichtbare Dritte“ und „Über den Dächern von Nizza“ angesehen werden und bietet auch heute noch perfekte Thriller-Kost mit der richtigen Portion Humor.
"Die 39 Stufen" in der IMDb
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