Armored
Nach dem Tod seiner Eltern ist der Irak-Heimkehrer Ty Hackett (Columbus Short) bei einem Sicherheitsunternehmen gelandet, doch der Job bringt nicht so viel ein, dass er sich und seinen kleinen Bruder Jimmy (Andre Kinney) durchbringen und vor allem für die Raten des Hauses aufkommen kann. Als ihm sein Chef Ashcroft (Fred Ward) auch keine zusätzlichen Fuhren vermitteln kann, kommt ihm der Vorschlag seines Freundes und Kollegen Mike (Matt Dillon) eigentlich ganz recht, mit seinen Kollegen Quinn (Jean Reno), Baines (Laurence Fishburne), Dobbs (Skeet Ulrich) und Palmer (Amaury Nolasco) die nächste große Fuhre selbst einzusacken, satte 42 Millionen Dollar.
Ty macht nur unter der Bedingung mit, dass es keine Verletzten gibt. Doch in der abgelegenen Lagerhalle, wo die Beute deponiert wird, taucht ein Obdachloser auf, den Baines einfach über den Haufen knallt. Die Situation gerät vollends außer Kontrolle, als auch noch ein Streifenpolizist auftaucht, um nach dem Rechten zu sehen, und angeschossen wird. Ty verschanzt sich mit dem schwerverwundeten Cop in einem der gepanzerten Wagen und sucht verzweifelt nach einem Ausweg, während seine Kollegen alles daran setzen, die gehärteten Stahlbolzen der Hecktüren zu entfernen.
Der ungarische Regisseur Nimród Antal hat nach seinem Aufsehen erregenden „Kontroll“ mit „Motel“ ein solides Hollywood-Debüt abgeliefert. Nun legt er mit „Armored“ einen hochkarätig besetzten Heist-Thriller vor, der etwas aus der Reihe tanzt, indem recht schnell die durchweg positive Identifikationsfigur Ty sich von seinen gewaltbereiten Kollegen distanziert und sauber aus der Sache
herauskommen will. Allerdings wird das Potential der starken Darsteller-Crew nicht ansatzweise genutzt. Jean Reno und Skeet Ulrich bekommen kaum ein paar Sätze zu sprechen, so dass sich der Plot bald nur noch auf das Duell zwischen Ty und Mike zuspitzt. Ein wenig mehr psychologische Spannung hätte „Armored“ durchaus gutgetan. Dafür erweist sich Antal aber wieder als versierter Handwerker, der den Thriller mit wenigen Wendungen und Höhepunkten, aber mit einem coolen elektronischen Score von John Murphy („Sunshine“, „28 Days Later“) untermalt kurzweilig herunterspult.
Bei dem Männerstar-Ensemble hätte man allerdings etwas mehr als einen durchschnittlichen Actioner erwarten dürfen.
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