Männer, die auf Ziegen starren
Nachdem Kleinstadtreporter Bob Wilton (Ewan McGregor) von seiner Frau verlassen wird, will er nur noch ganz weit weg, am liebsten als Kriegsreporter in den Irak. Doch im Gegensatz zu seinen renommierteren Kollegen wird ihm die Einreise verweigert, so dass er in Kuwait seine Zeit an der Hotelbar totschlägt. Doch dann lernt er zufällig Lyn Cassady (George Clooney) kennen, dessen Namen bei einem Interview mit einem Mann gefallen war, der Bob gegenüber behauptete, beim Militär in parapsychologischen Kampftechniken ausgebildet worden zu sein.
Als er Cassady auf diese unglaubliche Geschichte anspricht, erzählt ihm der sogenannte Jedi-Krieger, wie tatsächlich unter der Führung des Hippie-Ausbilders Bill Django (Jeff Bridges) in der neuen Einheit New Earth Army Supersoldaten darin unterrichtet wurden, mit verbundenen Augen Auto zu fahren, durch Wände zu laufen und Ziegen durch Anstarren zu töten. Dass Lyn schnell als Superstar unter den Jedi-Kriegern etabliert ist, ruft den Neid seines Kollegen Larry Hooper (Kevin Spacey) hervor, der seinen Ausbilder denunziert, worauf dieser unehrenhaft entlassen wird und spurlos verschwindet. Als sich Lyn mit Bob auf die Suche nach Bill machen, wird Bob selbst Zeuge der unglaublichen Fähigkeiten der New Earth Army.
Der britische Journalist Jon Ronson ist in seinem Buch „Männer die auf Ziegen starren“ den tatsächlichen Bemühungen des amerikanischen Militärs nachgegangen, parapsychologische Kampftechniken zu entwickeln. Aus der Fülle an Fallbeispielen und Interviews hat Drehbuchautor Peter Straughan („New York für Anfänger“) eine Story gebastelt, für die Regiedebütant Grant Heslov nicht nur seinen Kumpel George Clooney sondern mit Jeff Bridges, Kevin Spacey und Ewan McGregor gleich eine ganze Riege hochkarätiger Darsteller gewinnen konnte, die mit viel Spaß ihre oft skurrilen Rollen ausfüllen.
Die witzigsten Anekdoten, die im Trailer so vielversprechend zusammengeschnitten wurden, werden zwar schon nahezu vollständig in der ersten Hälfte des Films verbraten, doch hat die Geschichte genügend Substanz, um über die gesamte Spielzeit gut zu unterhalten. Dafür sorgen neben den vorzüglichen Darstellern auch die famose Kameraarbeit von Robert Elswit („There Will Be Blood“, „Michael Clayton“, „Syriana“) und der luftige Score von Rolfe Kent („Killers“, „About Schmidt“, „Sideways“). Auf die politische Dimension der Geschichte wird wenig eingegangen, doch bei so viel satirischem Spaß fällt dies auch nicht weiter ins Gewicht. Der Film verbreitet einfach gute Laune!
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