Frühlingserzählung
Als Jeanne Anne Teyssèdre, Philosophielehrerin an einem Pariser Gymnasium, einer Einladung ihrer alten Studienkollegin Corinne folgt, lernt sie die junge Natacha (Florence Darel) kennen. Da Jeanne ihre Wohnung ihrer Cousine Gaëlle (Sophie Robin) für ein paar Tage überlassen hat und nicht allein in der ungeliebten Wohnung ihres Freundes übernachten will, nimmt sie Natachas Angebot an, bei ihr zu übernachten, da ihr Vater Igor (Hugues Quester) ohnehin ständig auf Reisen und nie zuhause sei.
Doch er taucht gerade dann am nächsten Morgen auf, als Jeanne unter der Dusche steht. Beim Abendessen lernt Jeanne auch Igors blutjunge Freundin Eve (Eloïse Bennett) kennen, die sich mit Jeanne einen philosophischen Schlagabtausch liefert, während Natacha keinen Hehl aus ihrer Verachtung gegenüber der Geliebten ihres Vaters macht. Um Eve auszubooten, versucht sie Jeanne mit ihrem Vater zu verkuppeln. Auf dem Landsitz in Fontainebleau bricht der Konflikt zwischen Eve und Natacha offen aus, so dass die beiden jungen Frauen abreisen und Jeanne und Igor den Abend allein miteinander verbringen.
„Frühlingserzählung“ aus dem Jahre 1990 bildet den Auftakt der „Vier Jahreszeiten“ und somit - nach „Moralische Geschichten“ und „Komödien und Sprichwörter“ - des dritten Filmzyklus des französischen Filmemachers Éric Rohmer. Sein bevorzugtes Thema, nämlich die emotionalen Irrungen und Wirrungen einer kleinen Gruppe von Menschen in familiären, freundschaftlichen und verliebten Beziehungen, hat er auch in der „Frühlingserzählung“ mit gewohnt leichter Hand und feinsinnigem Humor inszeniert. Ausgefeilte Dialoge und überzeugende Darsteller machen das kammerartige Spiel der oft temperamentvollen emotionalen Offenbarungen besonders sehenswert.
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