The Descent - Abgrund des Grauens

Vor einem Jahr verlor Sarah (Shauna Macdonald) ihre Tochter bei einem schrecklichen Autounfall, nachdem sie mit ihren fünf Freundinnen mal wieder einen Abenteuertrip unternommen hatte. Nachdem vor einem Jahr Rafting auf dem Programm stand, geht es nun in eine abgeschiedene Höhle irgendwo in den Appalachen. Sarah versucht im Kreis ihrer Freundinnen den Druck ihrer düsteren Visionen seit dem Tod ihres geliebten Mädchens loszuwerden, doch so ganz unproblematisch ist das emotionale Geflecht innerhalb der Clique nicht. 
Das wird schnell deutlich, sobald die ausgelassene Fröhlichkeit der Berghütte verlassen wird und der Abstieg in die düstere Höhle beginnt. Um die gefahrvollen Windungen und Abgründe in dem labyrinthartigen Tunnelsystem zu meistern, sind die Frauen auf einander angewiesen, doch bald müssen sie feststellen, dass die viel größere Gefahr von Menschenfleisch fressenden Kreaturen ausgeht, die offensichtlich in den unterirdischen Tunneln leben. 
Regisseur Neil Marshall hat mit „The Decent“ einen eindrucksvollen Horror-Thriller inszeniert, der sich ungewöhnlich viel Zeit nimmt, um seine Protagonistinnen sorgfältig einzuführen, ehe der wahre Horror losbricht. Nach dem eindrucksvoll schockierenden Auftakt mit dem tödlichen Autounfall verströmt „The Descent“ zunächst geschickt, aber nur unterschwellig eine unheilvolle Atmosphäre, die allein aus der Dunkelheit in der Höhle resultiert und durch ein paar nette Requisiten wie Rehkopf an der Wand und verstreute Knochen akzentuiert wird. 
Die immer stärker zutage tretenden psychologischen Spannungen innerhalb der Clique gehen schließlich einher mit der Gewissheit, dass in den Tiefen der dunklen Höhle noch andere Wesen lauern und nichts Gutes im Sinn haben. Zwar fließt im letzten Drittel des Films auch eine Menge Blut, aber Neil Marshall inszeniert die meisten der Splatterszenen im Dunkel und überlässt so viel der Fantasie des Zuschauers. Verstärkt wird die klaustrophobische Wirkung der starken Bilder durch David Julyans eindringlich düsteren Score. Und der Schluss lässt alle Optionen für ein Sequel offen.  

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